AORYST - Relics of Time

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VÖ: 02.05.2024
Bandinfo: AORYST
Genre: Thrash Metal
Label: MDD Records
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Lineup  |  Trackliste

Eigentlich könnte man das Debutalbum von AORYST (der Name hat, zumindest lt. meinen Recherchen, etwas mit Vergangenheitsform zu tun. Wer den Namen genauer erklären kann, Info an mich) fast als Einmannprojekt bezeichnen.

Warum? Und warum nur fast? Nun, einerseits stammt alles aus der Feder von Mastermind Kristiander hier auch alle Gitarren und den Bass eingespielt hat. Andererseits hat er sich direkt schon Unterstützung geholt und vor allem beim Schlagzeug auf Dr. Avalanche und Herrn Sasso verzichtet. Zudem hat er mittlerweile ein vollständiges Line-Up an Bord, so dass der Eroberung der Musikwelt nichts mehr im Wege steht.

Zumindest, wenn man auf gut gemachten Thrash steht, kann das durchaus was werden. Von Beginn an regiert hier die harte Faust. Technisch wirklich auf der Höhe, ballert man sich durch das Songrepertoire. Mir kommen zum einen BONDED in den Sinn, was die Instrumente angeht und zum anderen WARFECT beim angepissten Gesang. 

Somit ergibt sich eine gut nach vorne gehende Mische, die auch von der Produktion her ordentlich Druck hat. Gerade das Schlagzeug hat ordentlich Bumms auf dem Kessel und treibt alles andere unbarmherzig vor sich her. Das Ganze wird teils wirklich sensationell von tollen, melodischen Heavy-Metal-Parts abgerundet. Diese sind oft gut eingebunden und geben dem Ganzen zusätzliche Fistraisermomente. Übrigens habe ich vom Death-Metal, wie im Infozettel steht, nichts finden können. Das macht aber gar nichts.

Wenn ich einen Track wie "Hybrid Forms" höre, muss ich aufpassen, nicht mit dem Kopf in die Windschutzscheibe zu bangen. (lausche meist im Auto wg längerer Fahrtstrecken) Richtig klasse Melodien und trotzdem schön hart. 

Vielleicht könnt ihr das ja bei dem Track "Call Of The Void" teils schon nachvollziehen. Und evtl. auch noch was anderes.

Und da kommen wir auch zu dem Schwachpunkt des Albums, falls ihr es auch so empfindet. Alle Parts sind super gespielt, jedoch teilweise zu viel für einen Song. Die vielen Tempowechsel in den Stücken unterbrechen für mich mal mehr, mal weniger den Flow. Mehr z. B. bei "Extractor Of Death". Da klingt der Refrain eher eingereiht als fließend. Dies zieht sich wirklich durch das ganze Album und ich hätte mir mehr Raum für die einzelnen Parts gewünscht. Auch bei "Anoxia" gibt einen geilen Beginn, der dann kurz langsamer wird und in einen Knüppelteil übergeht, was einfach abgehackt wirkt. 

Das hört sich sicherlich schlimmer an als es wirklich ist. Überwiegen tut die super Mischung aus Härte und melodischer Eingängigkeit, die Spaß macht. Wenn man das noch weiter ausbaut, dann können wir noch einiges erwarten. Mich würde es freuen.



Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: Stephan Scholz (26.04.2024)

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