LORD BISHOP ROCKS - Tear Down The Empire

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VÖ: 22.03.2024
Bandinfo: LORD BISHOP ROCKS
Genre: Hard Rock
Label: Tonzonen Records/Soulfood
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Lineup  |  Trackliste

Von LORD BISHOP ROCKS findet man im World Wide Web nicht allzu viel. Das Nötigste auf Facebook und Insta, die Website ist eingefroren auf dem Stand von 2020, und auch das beiliegende Presseinfo ist wenig aussägekräftig. Man erfährt lediglich, dass der Zwei-Meter-Koloss vor drei Jahrzehnten im Nachwende-Ostdeutschland gestartet ist und er musikalisch Blues, Punk und Hardrock-Spirit unter einen Hut bringt. Und er ist ständig auf Tour. Wer in der Band spielt, ist nicht ersichtlich. Immerhin gibts Discogs und dort ist das zumindest aufgeführt. Soweit, so gut – schauen wir uns an, was "Tear Down The Empire" musikalisch zu bieten hat.

"Find My Way Home" startet gleich durch mit einem markerschütterndem Scream a'la "Immigrant Song" von LED ZEPPELIN. Knackiger Retro-Bluesrock der Extraklasse erschallt da aus den Boxen, ohne altbacken zu klingen. Der weibliche Gesang im Chorus ist eine nette Ergänzung. Das lässige "Darkness" beginnt auch in langsamem Tempo, ehe der Song im Chorus dann etwas mehr Fahrt aufnimmt.

"Oops Damn" ist eine etwas poppigere Nummer, die auch auf die früheren LENNY KRAVITZ-Alben gepasst hätte. Der Bischof groovt sich geschmeidig-cool durch den Song, und der Hörer wippt zwangsläufig mit dem Fuss mit.

Das treibende "By The Way" hat durchaus Hitqualitäten, ehe das gospelähnliche, ruhigere "If I" Zeit zum Verschnaufen lässt.

"Modern Day Slave" ist ein weiteres Groovemonster, in dem über Reality Shows geunkt wird. "Burn Down The House" ist der einzige Song, der mich nicht so abholt, was durch das nachfolgende schwere und etwas verschachtelte  "Dead Enough" aber locker wieder wettgemacht wird. 

Mit "Pride" als vorletzter Nummer gelingt den Jungs noch ein veritabler Frühlings-Sommerhit, der sicher auch live gut zünden wird. Im abschließenden "The Bowie Song" wird dem Spaceman Tribut gezollt, und dann ist nach gut 30 Minuten das Album auch schon wieder zu Ende. Aber lieber kurz und knackig-gut, anstatt 15 Songs mit fünf Skiptracks drin. Davon gibt es hier zum Glück keinen einzigen. Produziert wurde das Album vom Godfather of Grunge, Jack Endino (Nirvana, Soundgarden u.a.), hat aber zum Glück mit Grunge so gar nichts zu tun.

Wer LORD BISHOP ROCKS live erleben kann, sollte zugreifen. Das ist Musik wie gemacht für einen verschwitzten Rockclub. Man sollte auch noch mal in den Backkatalog des Guten schauen. Sicherlich gibts dort noch so einiges zu entdecken. Wenn jetzt noch die Marketingabteilung aufgestockt, die Website aktualisiert wird und noch ein paar Worte zu den Mitstreitern des Hauptprotagonisten verfasst werden, gibt keinerlei Grund mehr zu klagen. 

Sehr überzeugende 4-Star-Scheiblette.



Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: Martin Weckwerth (22.04.2024)

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