DOOL - The Shape Of Fluidity

DOOL bringen ihr drittes Album auf den Markt und sind damit progressiv wie eh und je. Die Niederländer rund um Sängerin Raven van Dorst überzeugen mit melodischen, aber auch melancholischen Rockklängen aus der Gitarre. Etwas in Richtung CHELSEA WOLFE, aber doch mit einer großen Prise mehr Stoner-Touch. Neben dem energischen, klaren Gesang steht vor allem die Arbeit an den Gitarren im Vordergrund. DOOL überzeugen mit einer Reihe von einzigartigen Soli, die nacheinander eine Geschichte erzählen.

Zum Opener "Venus In Flames" gibt es unter anderem ein Video, in dem zwei Ritter am Strand kämpfen – aber es stellt sich heraus, dass die beiden ein und dieselbe Person sind. Dies stellt unter anderem die Metapher dar, dass man sich im Leben immer wieder verändert und auch mit sich selbst kämpfen muss. Begleitet wird der Kampf von melodischen Gitarrensounds, die energisch bis sanft werden und Post-Rock-ähnlich die Geschichte untermalen.

Vor allem der emotionale Gesang überzeugt wie im Titelsong durch seine Wärme, aber auch Kraft in atmosphärischen Passagen. Textlich zeigt sich ganz klar, dass auch die Intersexualität der Sängerin behandelt wird, da sie immer auf der Suche nach sich selbst war und jetzt letztlich ihre hermaphroditische Natur ausleben kann. Auch der Bandname DOOL selbst steht für das Wort "wandern“, was ebenfalls Veränderungen mit sich bringt. All diese Erfahrungen werden auf dem Album in einem Prog-Post-Rock-Gewand verpackt. Wobei "Evil In You" sogar etwas poppig rüberkommt.

Fazit: Thematisch und musikalisch macht das Album sehr nachdenklich. Alles fließt und befindet sich um Wandel: die Persönlichkeit jedes Einzelnen, die Welt um ihn herum, aber auch der Körper selbst. Wie Wasser passen wir uns immer wieder an die Form an, in die wir gegeben werden, und versuchen, uns dabei nicht zu verlieren. DOOL sind dabei progressiv im Songaufbau aber durch die musikalische Sanftheit und den immer wiederkehrenden Fokus auf Gesang und Gitarre sehr eingängig. Das ganze Album wirkt wie ein großer, wunderschöner Track. Ich würde mir in den verschiedenen Parts noch mehr Abwechslung wünschen, ähnlich wie beim Wechsel von "Evil In You" zu "House Of A Thousand Dreams".

"Hermagorgon“:

„As one of the first songs that we had woven together for ‚The Shape of Fluidity‘, ‚Hermagorgon‘ gave us a very clear direction on where we wanted to go musically“, erklärt Raven van Dorst. „The track is about reclaiming space, breaking out of binary constraints, and facing the world head on. This is something that everyone can relate to one way or another. However, this is one of the most personal songs on the album. It describes the internal journey that I’ve gone through over the past few years. The song also displays the birth of the collective songwriting spirit on which this whole album is based, as well as producer Magnus Lindberg’s unique craftsmanship. We’ve been waiting a long time to share this with you.“