Gorgons Eyes - Inglorious Birth

Boah, ist das mühsam. GORGONS EYES haben ihre Streitaxt ausgebuddelt und reiten gegen alles Böse in der Welt. Hoffentlich befreien uns die Berliner als erste gute Tat gleich mal von der bösen Schwiegermutter, die sie sich auf´s Cover von "Inglorous Birth" gepinselt haben...

"Wer das letzte MANOWAR Album nicht mehr hören will, darf getrost neue Heroen in GORGONS EYES finden" schreibt das Label über die Band, die immerhin schon seit 1992 musiziert. Ich hab´s ehrlich probiert, hab mir "Inglorous Birth" ein paar Mal angehört und versucht mir vorzustellen, wie die Jungs sich Schulter an Schulter, Schwert an Schwert mit Joey, Eric & Co in die Schlacht werfen. Ich weiß nicht ob´s am deutschen Akzent lag, funktioniert hat´s jedenfalls leider nicht, da kann "Xoms Of Pfr" (bzw. "God´s Of War") noch so ein Murks sein. Grundsätzlich liegt das mal am eher lauwarmen Songmaterial, das auch nach dem vierten Durchgang kaum einen Wiedererkennungswert zulässt. Einzig gegen Mitte des Albums stechen eine handvoll Songs heraus (namentlich wären das vor allem "Summon The Dead" und "Bloodlust") - hier bekommt man eine Ahnung davon, was in GORGONS EYES stecken könnten, wenn sie sich richtig Mühe geben. Ganz grausam wird´s bei "Farewell My Friend", dem Versuch einer Ballade. Ein Abschied, der nicht schwer fällt - bleibt nur zu hoffen, daß man dabei nicht im Matsch der ganz und gar drucklosen Produktion steckenbleibt. Vom "Hammer Sound" kann man in der wohlwollenden Labelinfo lesen. Die Drums können dabei aber nicht gemeint sein, es sei denn Zeugler Andre Muchow hat seine Felle bei den Aufnahmen tatsächlich mit dem Hammer gegerbt.

Live on Stage und mit ein paar Bieren intus funktionieren GORGONS EYES vermutlich ganz großartig. Auf CD sprechen sie aber vorerst nur Wa(h)r-Metal Allessammler an. Der Weg vom Böse-Schwiegermütter-Erschrecker hin zum Metalking ist jedenfalls noch ein weiter.