Northern Kings - Reborn

Für Finnische Bands aus dem Metal Bereich war das Jahr 2007 auf alle Fälle ein recht gutes, denn neben Nightwish, Him veröffentlichten auch Sonata Arctica grandiose Alben. Aber Hallo? Hier bannt sich die nächste Sensation aus dem hohen Norden an.

Wenn ich mich so zurückerinnere, gab es selten Coveralben, die mich restlos überzeugen konnten. Zu viele und vor allem überflüssige CDs übersäten den Markt. Vor Jahren wurde schon fast jeder von jedem gecovert und ich wartete nur mehr, bis die Teletubbies Slayer oder Fred Feuerstein, AC/DC covern würden. Naja Spaß beiseite, den jetzt ist es einer Band gelungen, das innovativste Coveralben der letzten Jahre zu veröffentlichen. Ok, es ist natürlich nichts neues alte 80iger Hits im neuen Soundgewand zu veröffentlichen, nur bei den Northern Kings, bei denen Marco Hietala von Nightwish ,JP Leppäluoto von Charon und Tony Kakko von Sonata Arctica mitwirken, klingt das Endergebnis komplett anders. Schon der Opener „Don`t stop Believin´" von den Göttern JOURNEY wurde in ein symphonisches, speediges Metalgewand gesteckt und klingt gleich überragend. „We dont need another Hero“ von Tina Turner klingt ein wenig wie eine HIM Nummer mit reichlich Bombast unterlegt. Und so geht es die ganze Zeit weiter, „Hello" von Lionel Richie, kommt unglaublich hardrocklastig, zugleich melodisch und erfrischend aus den Boxen und man muss vor dieser Band den Hut ziehen. „I just Died in your arms tonight“, von CUTTING CREW fällt ein wenig aus dem Rahmen, denn meiner Meinung nach passt die mörderdepressive Grundstimmung, die diesem Songs einverleibt wurde, nicht zu diesem Song. Die Krönung des ganzen ist die letzte Nummer nämlich „Brothers in Arms“ von DIRE STRAITS.

Ein langes Intro, das wegen seiner Orchesterparts, ein wenig an Filmehighlights wie Fluch der Karibik oder Gladiator erinnert entwickelt sich zu einem unsterblichen Metalsong ,bei dem das ein oder andere Mal Gänsehaut angesagt ist. Hier sind ausnahmslos Klasse Musiker am Werk (das wissen wir eh schon alle), die ihren Helden der 80iger auf ihre Art die Ehre erweisen.

Ein wunderbares Album, das einem mit sehr viel Wehmut an die glorreichen 80iger Jahren zurückerinnert , aber solange es so erstklassige Bands wie Northern Kings gibt, wird der Spirit der 80iger immer weiterleben.
Jungs ich liebe euch, danke für dieses Juwel.

Wenn sich vier der ausdrucksstärksten Stimmen Finnlands zusammentun um ein gemeinsames Album aufzunehmen, dann rappelt´s ordentlich im Karton! Dann ist Bescheidenheit eindeutig fehl am Platz. Das fanden auch Marco Hietala (TAROT, NIGHTWISH), Tony Kakko (SONATA ARCTICA), J-P Leppäluoto (CHARON) und J. Ahola (TERÄSBETONI) und gaben ihrem ehrgeizigen Projekt den Namen NORTHERN KINGS.

"Reborn" ist ein Feuerwerk aus Songs, die man allesamt zumindest schon mal irgendwo gehört hat - vorwiegend in den Achzigern - allerdings ganz bestimmt nicht in dieser Form. Die meisten Songs wurden komplett umarrangiert, bei manchen blieb es gar nur bei der Grundmelodie. Aufgemotzt mit einer fetten Portion Bombast und angereichert mit opulenten Streichern knallen uns altbekannte Hits, wie "We Don´t Need Another Hero" (TINA TURNER) oder "Sledgehammer" (PETER GABRIEL) im Metaloutfit entgegen. Aus dem oft gecoverten "Rebel Yell" wurde kurzerhand ein doomig-schleppender Soundtrack. LIONEL RICHIE´s "Hello" hat endlich seine grausliche Schmalzigkeit abgelegt und wird als lässiger Midtempo-Rocker vom Stapel gezockt. Ein besonderes Schmankerl gelingt mit "I just died in your Arms tonight", von den One-Hit Wonders CUTTING CREW - endlich zollt jemand dieser wunderbaren Nummer den nötigen Respekt und macht sie zu dem, was sie eigentlich sein sollte: eine unheimlich geniale Powerballade mit Gänsehautgarantie.

Nicht alles ist so famos gelungen. Ausgerechnet, jene drei Nummern, auf die ich mich am meisten gefreut hatte ("Don´t bring me down", "In the Air tonight" und das unschlagbare "Creep") haben keine Chance gegen ihre Originale, ob das die Jungs nicht auch besser hinbekommen hätten? Das abschließende, sehr intensiv dargebrachte "Brothers In Arms" macht dieses kurzfristige Tief allerdings rasch wieder vergessen und erinnert daran, warum man schon längst die Repeat-Taste gedrückt hat.

Mit "Reborn" überraschen Ahola, Hietala, Kakko und Leppäluoto mit einem Album, das an Innovation und Intensität einen Großteil aller CD´s in den Schatten stellt, die im vergangenen Jahr veröffentlicht wurden - teilweise sogar jene ihrer Hauptbands. Hoffentlich bleibt dieses Projekt keine Eintagsfliege! Die drei Tenöre können einpacken, jetzt kommen die vier NORTHERN KINGS!