The Wandering Midget - I Am The Gate

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VÖ: 07.12.2007
Bandinfo: The Wandering Midget
Genre: Doom Metal
Label: Eyes Like Snow
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Lineup  |  Trackliste  |  Credits

THE WANDERING MIDGET aus Finnland veröffentlichen über "Eyes Wide Open" nun also eine MCD mit lächerlichen 54 Minuten Spielzeit verteilt auf 6 reguläre Tracks + Intro. Natürlich wird dem erfahrenen Leser nun sofort klar, welche stilistische Ausrichtung man bei den drei Finnen genießen darf: Ja, es handelt sich um Doom Metal!
Die jungen Herren aus dem Norden stehen aber nicht für eine moderne oder gar tödliche Version des Doom Metal, sondern orientieren sich an Genregrößen vergangener Tage, die bereits zu ihren Glanzzeiten "retro" klangen. Mit anderen Worten: PENTAGRAM und SAINT VITUS stehen ihnen näher als stilistisch moderner ausgerichtete Bands dieses Genres.

Der erste reguläre Track des Albums namens "Urk the Conquerer" ist demnach auch überraschend rockig und eingängig. Das nachfolgende "Black Figure Follows the Burial Company" ist um einiges typischer für den Sound der Finnen: Nach einem Gitarren Intro werden langsam die Drums und der Bass zum Soundgefüge addiert. Nach 90 Sekunden kommt dann auch der eigenartige Gesang des Mr. Wormius hinzu. Erst nach mehr als 4 Minuten wird das schleppende Tempo wieder etwas angezogen und PENTAGRAMesk vor sich hin gerockt.
In eine ähnliche Richtung geht dann auch das folgende, melodische "Wolfslayer". Die Bandhymne "The Wandering Midget" ist wieder um einiges leichter und basslastiger. Böse Zungen würden dies wohl "bekiffter" nennen. Hier setzen erst ab der vierten Minute Doom Riffs ein, die den Rock Faktor etwas zurückweisen.
Leider kann das abschließende "Wasteland Shrine" das songwriterische Niveau der vorangegangenen Tracks nicht halten. Den Hörer auf fast 18 Minuten durchwegs zu fesseln ist ein schwieriges Unterfangen, an dem THE WANDERING MIDGET trotz guter Anlagen bei diesem Song scheitern.

Neben leichten Unzulänglichkeiten im kreativen Prozess, haben THE WANDERING MIDGET vor allem zwei Probleme:
a.) Die Stimme des Sängers Wormius ist auf jeden Fall gewöhnungsbedürftig. Manche Fans werden die Augen verdrehen, während andere einen gewissen Kultfaktor darin erkennen werden. Mit Sangesgrößen wie einem Rob Lowe kann der Sänger dieser Band leider nicht mithalten. Hier wäre noch Verbesserungspotenzial vorhanden.
b.) Zudem ist die Produktion der MCD einfach nur mies! Das hat nichts mehr mit einer "rauen Produktion", sondern mit purem Demo Sound zu tun. Wobei heutzutage auch manche Band im Demo Stadium eine druckvollere Produktion hinkriegen würde.
Diese beiden Punkte lassen leider einen bitteren Nachgeschmack aufkommen. Schade eigentlich, da diese MCD in den meisten Momentan Spaß macht und einiges an Talent offenbart. Und doch reicht es nur für eine knapp überdurchschnittliche Wertung. Mit einer ansprechenden Produktion wäre hier mehr drin gewesen!



Bewertung: 3.0 / 5.0
Autor: El Greco (18.12.2007)

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