Eisbrecher - Sünde

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VÖ: 22.08.2008
Bandinfo: EISBRECHER
Genre: NDH (Neue Deutsche Härte)
Label: AFM Records
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Lineup  |  Trackliste  |  Credits

Ein schwarzer Tag für Neue Deutsche Härte-Fans, als es auf einmal hieß: „Alexx und MEGAHERZ haben sich nicht mehr lieb“. Die Rede ist natürlich von Alex „Alexx“ Wesselsky und seiner genialen Truppe, die mit „Herzwerk II“ eines der besten NDH-Alben des noch jungen 21. Jahrhunderts vorgelegt haben. Dass der Mann nicht untätig bleiben würde, war klar, und so wurde binnen kürzester Zeit das Projekt EISBRECHER ins Leben gerufen, das in vieler Hinsicht die logische Fortsetzung des MEGAHERZschen Engagements darstellt. Das neue EISBRECHER-Album – das dritte mittlerweile – heißt schlicht „Sünde“.

Gesündigt haben die Mannen um Alexx und Producer, Leadgitarrist und Soundmastermind in Personalunion Noel Pix über die Jahre zwar sicherlich genügend, aber zumindest nicht, was das Songmaterial betrifft. Wie von EISBRECHER erhofft sind die zwölf Songs plus ein Remix ordentliche Electro-Metal Stampfer geworden, die sofort zum Mitgehen animieren und vor allem live ziemlich Power versprühen werden. Fette Beats treffen fette Riffs, dazu gibt es die gewohnt tief-charismatischen Vocals Marke Alexx und haufenweise feine Elektronik-Spielereien – schon sind MEGAHERZ vergessen, EISBRECHER heißt die Band der Stunde! Gerade für Industrial-Aficionados wird hier zudem einiges mehr geboten als seinerzeit – wesentlich ausgefeiltere Soundscapes warten auf den aufmerksamen Hörer. Der Platte hört man an, wie lange daran getüftelt wurde, bis auch wirklich der letzte kleine Ton perfekt saß, und das steht „Sünde“ ausgezeichnet zu Gesicht. Dementsprechend ist es schwierig, einzelne Tracks herauszugreifen – Ausfälle finden hier nämlich grundsätzlich nicht statt. Natürlich gibt es diverse Versatzstücke, die man so oder ähnlich noch von alten Zeiten kennt – so sind etwa auch einige balladeske Stücke wieder mit von der Partie -, dennoch sind EISBRECHER in erster Linie die weiterentwickelte Idee von MEGAHERZ und kein bloßer Abklatsch. Auch die eine oder andere Ähnlichkeit zu RAMMSTEIN lässt sich ausmachen – aber das stört ja ebenfalls nicht unbedingt.

Fazit: Alle, die schon MEGAHERZ mochten, werden von EISBRECHER umso mehr begeistert sein, zumal alle Zutaten der Ersteren neu und besser auch bei den Zweiteren zu finden sind. Ein Meistwerk vom Schlage eines „Herzwerk II“ ist „Sünde“ zwar nicht, aber es ist verdammt nah dran – und allein dadurch schon eine hochklassige Veröffentlichung, die sich weder Industrial-Metaller noch Electro-Gothics entgehen lassen sollten. Wer jetzt auf den Geschmack gekommen ist, kann sich am 27. September sogar live in der Szene Wien ein Bild von EISBRECHER machen.



Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: Pr0m3th3us (21.08.2008)

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