Neal Morse - Lifeline

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VÖ: 26.09.2008
Bandinfo: NEAL MORSE
Genre: Progressive Rock
Label: Inside Out Music
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Lineup  |  Trackliste

Erst vor zwei Monaten erschien die ausgiebige Doppel DVD „Sola Scriptura and Beyond“, und schon legt NEAL MORSE ein neues Studioalbum nach. Der direkte Vorgänger „Sola Scriptura“ hat, wie auch zwei zwischendurch eingeschobene Livealben, ja bereits ein ganzes Jahr auf dem Buckel, da war eine neue Veröffentlichung scheinbar mehr als überfällig. Wer als Sammler hier noch den Überblick behält und auf Vollständigkeit wert legt, der sollte wohl auch über ein recht prall gefülltes Bankkonto verfügen können.

„Liefeline“ hat dann auch nicht mehr als die übliche NEAL MORSE Kost zu bieten, nur dass es sich diesmal nicht um ein Konzeptalbum handelt, und die Songs noch eine Spur weichgespülter und gottesfürchtiger aus den Boxen säuseln. Während die beiden überlangen Nummern „Lifeline“ und „So many Roads“ gerade noch als typischer Prog-Standard durchgehen, und dank der erneuten Beteiligung von Mike Portnoy und Randy George zumindest musikalisch über jede Kritik erhaben sind, sorgen die restlichen Stücke des Albums eher für ein gelangweiltes Gähnen. „The Way Home“, „God`s Love“ und vor allem das kitschtriefende „Fly High“ sind an seichter Belanglosigkeit kaum noch zu überbieten, wobei die penetranten Texte hier auch noch besonders deutlich in den Mittelpunkt rücken.

Vielleicht sollte NEAL MORSE einmal eine kleine Auszeit nehmen, anstatt jede Note die ihm vom Herrn im Schlaf gegeben wird auch gleich auf ein Album pressen zu müssen. Absolute Fanatiker können „Lifeline“ natürlich blind kaufen, aber besonders mitreißend ist seine Musik schon lange nicht mehr. Und mit seinem so offen zur Schau getragenen christlichen Fanatismus mag er bei den Amerikanern noch punkten können, für den aufgeschlossenen Mitteleuropäer wirken solche Predigten aber eher abschreckend.



Bewertung: 2.5 / 5.0
Autor: bender (07.10.2008)

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