VII Gates - In Hoc Signo Vinces

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VÖ: 14.11.2008
Bandinfo: VII Gates
Genre: Progressive Power Metal
Label: Lion Music
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Lineup  |  Trackliste

Gut fünf Jahre haben sich VII GATES für den Nachfolger ihres Debütalbums "Fire, Walk With Me" Zeit gelassen. Laut Homepage wollten die Jungs ihr Album ursprünglich "Chinese Democracy" taufen, weil es einfach ein guter Titel für eine Platte, die so viel Zeit für ihre Fertigstellung braucht, gewesen wäre. Der klingende Titel "In Hoc Signo Vinces" ist eine lateinische Redewendung und bedeutet in etwa „In diesem Zeichen wirst du siegen“. Große Sätze lassen nicht notwendigerweise auf großen Inhalt schließen, vor allem wenn die Vermutung nahe liegt, daß die Schweden den Titel einfach von einer amerikanischen Zigarettenschachtel abgemalt haben...

Die CD beginnt mit einem Kalauer, der selbst so manchem Vertreter der teutonischen Powermetalszene zur Ehre gereichen würde. "Probably the best band in the world" wird hier vollmundig angekündigt - doch die imaginäre Bühne betreten nicht etwa DIE ÄRZTE (die ja bekanntlich diesen Titel seit Jahren für sich beanspruchen - völlig zu Recht, eh klar!). Nein, VII GATES steigen mit einem hochgradig eingängigen Powersong namens "Skyrider" ins Geschehen ein. Criss Blackburn ist zwar immer noch alles andere als ein begnadeter Sänger, trotzdem hat seine Stimme mittlerweile das gewisse Etwas, das für einen hohen Wiedererkennungswert sorgt. Daß die VII GATES das Business nicht so bierernst nehmen, wie andere Vertreter ihrer Zunft beweist nicht nur der lange Zeitraum zwischen den beiden Alben, auch die immer wieder eingestreuten Zitate mehr oder weniger bekannter Kompositionen querbeet deuten auf einen hohen Spaßfaktor bei den Aufnahmen hin. Die Songstrukturen sind zum Teil sehr anspruchsvoll, 08/15 Strukturen nach dem Strophe/Refrain/Strophe Reißbrett sucht man auf "In Hoc Signo Vinces" vergebens. Stattdessen bewegen sich die Nummern großteils jenseits der Fünfminutenmarke, so mancher Song wie etwa "Immortal (Hymn To The Prison Guard)" sprengen diese sogar sehr deutlich, wobei ausufernde Gitarren- und Keyboardduelle ein wesentlicher Bestandteil der Kompositionen sind.

Auch wenn man die VII GATES oft gerne in die Power/Melodic Metal Schublade stopfen möchte, passen sie dort nicht wirklich hinein. Diese Jungs zeigen immer wieder auf, daß in ihnen mehr steckt als in den meisten Kapellen, die nach zwei, drei Alben wieder in der Versenkung verschwinden. Wie auch "Fire, Walk With Me" ist "In Hoc Signo Vinces" kein Jahrhundert-Album, das man unbedingt haben muß, es hat aber einen gewissen Charme, dem man leicht verfallen kann. Zum Vorgägnger habe ich in den vergangenen Jahren öfter gegriffen, als ich ursprünglich gedacht hätte, und so wird es mir vermutlich auch mit dieser Veröffentlichung gehen.



Bewertung: 3.5 / 5.0
Autor: adl (05.01.2009)

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