Tears of Wrath - Apocalypse Rising

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VÖ: 00.00.2008
Bandinfo: Tears of Wrath
Genre: Melodic Death Metal
Label: Eigenproduktion
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Lineup  |  Trackliste  |  Trivia

Österreichs Underground nimmt ja beinahe schwedische Ausmaße an! Okay, dies ist wahrscheinlich leicht übertrieben, da im Land der Wikinger jeder Teenager eine Stromgitarre in die Hand zu nehmen scheint. Und doch nähert man sich auch in Österreich gegenwärtig einer breiten (nein, das ist kein Verweis auf eventuellen Alkoholkonsum der Musiker!) Szene an Jungmusikern. Dass dabei manchmal wahre Schätze, aber bisweilen auch furchtbar stümperhafte Versuche als Resultate zu verzeichnen sind, soll allerdings nicht verschwiegen werden….

TEARS OF WRATH aus der Hauptstadt haben sich nach eigenen Angaben beim Wirten gegründet. Ohje… riecht nach stümperhafter Saufmusik? Glücklicherweise belehrt einen “Apocalypse Rising“ schnell eines besseren!
Hier gibt es keine Wikingerchöre von Hauptstädtern, die sich grüne Wälder auch abseits des Wienerwalds herbeiwünschen (ja, so was gibt es!) sondern äußerst melodischen Death Metal, der bisweilen – und so schließt sich der Kreis – typisch schwedisch klingt. Anscheinend mögen TEARS OF WRATH die typischen Vorbilder a la DARK TRANQUILLITY und IN FLAMES. Im Bereich des melodischen Death Metal sind dies ja zweifellos nicht die schlechtesten Referenzen, wenngleich Heerscharen an Jungbands versuchen an eben jene Referenzen heranzukommen und dabei kläglich scheitern.

Auch TEARS OF WRATH kann man (noch) nicht als die jungen, österreichischen DARK TRANQUILLITY bezeichnen. Aber die Band hat das Potenzial, eines Tages diese Qualität zu erreichen. Noch klingen manche Songs etwas hölzern und manche Passagen etwas unausgereift. Aber “Apocalypse Rising“ beinhaltet auch einige Tracks, die das Potenzial der Band mehr als nur unterstreichen: Die Bandhymne “Tears of Wrath“ hat definitiv das Zeug auch in der Praxis zu einer solchen zu werden, das flotte “Venomous“ funktioniert wunderbar und “Ashes of an Aeon“ klingt beinahe schwedischer als die schwedische Nationalhymne.
Was mir besonders gut gefällt sind die Gitarrenleads die wunderbar in die Songs integriert wurden und zukünftig zu einem unverzichtbaren Bestandteil des Bandsounds werden sollten. Sänger Lorenz liefert einen soliden, wenngleich nicht wahnsinnig spektakulär klingenden Job ab, was auf die Qualität von TEARS OF WRATH anno 2009 aber kaum schließen lässt, da inzwischen Basser Richard Fibich auch die Vocals übernommen hat.

Was bleibt ist ein ambitioniertes Debüt, das Lust auf mehr macht. In Zukunft sollte mehr Wert auf das Artwork und vor allem auf die Produktion gelegt werden (leichter gesagt, als getan….), da die Songs natürlich um einiges besser zur Geltung kommen, wenn sie in ein ordentliches Soundgewand verpackt werden. Qualitativ ist das schon recht gut, bei manchen Songs fehlen aber noch die Höhepunkte. Aus “Gate to Paradise“ oder "Fury’s Dance“ holt man z.B. noch nicht das Optimum raus. Man darf gespannt sein, was TEARS OF WRATH noch alles von sich hören lassen werden!



Bewertung: 3.0 / 5.0
Autor: El Greco (03.02.2009)

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