Eisbrecher - Eiszeit

Artikel-Bild
VÖ: 23.04.2010
Bandinfo: EISBRECHER
Genre: NDH (Neue Deutsche Härte)
Label: AFM Records
Hören & Kaufen: Amazon | Ebay
Lineup  |  Trackliste

Während EISBRECHERs "Sünde" noch in den Ohren nachklingt, ist die Zeit für einen neuen Silberling im Hause der deutschen Rocker schon wieder angebrochen. Thematisch zwar nicht gerade einfallsreich, aber durchaus programmatisch nennt sich das neue Album "Eiszeit" und präsentiert zehn brandneue Stücke, die stilistisch genau da weiter machen, wo "Sünde" aufgehört hat.

Mit elektronischen Spielereien, mehr oder minder einfallsreichen Industrial-Riffs und dem unverkennbaren Organ des Ex-MEGAHERZ-Fronters Alexx brauen sich EISBRECHER eine durchaus überzeugende Soundmixtur zusammen, die zwar nicht sonderlich innovativ, dafür aber umso eingängiger daher kommt. Die bereits vorab veröffentlichte, gleichnamige Single kann dabei durchaus als musikalischer Gradmesser verwendet werden. Ein gesprochener Vers, saftige Gitarren, Elektro-Elemente und ein mitsingtauglicher Refrain - das sind EISBRECHER anno 2010. Auch "Böse Mädchen" und das sinnliche "Hauch des Lebens" schlagen in diese Kerbe, doch wie schon auf dem Vorgänger befinden sich auch auf "Eiszeit" ein, zwei Titel, die stilistisch doch ein wenig aus dem Gewohnten ausbrechen. Dieses Mal handelt es sich dabei um die Songs "Supermodel" und "Bombe". Während ersterer sich zwar aufgrund seines textlichen Inhalts auszeichnet (der aber leider mit etwas dümmlichen Reimen etwas zu viel ins Lächerliche gezogen wird, denn der "Supermodel-Wahn" ist auf alle Fälle ein aktuelles und wichtiges Thema!), kann mich "Bombe" leider überhaupt nicht vom Hocker reißen und stellt sich als gewöhnlicher Skip-Track heraus.

Überhaupt scheint diese Dualität auf den Platten von EISBRECHER auch heute noch vorzuherrschen. Während etwa zwei Drittel der Songs immer total überzeugen, kann man den Rest des Albums meistens getrost vergessen. Und dabei zeichnen sich EISBRECHER eigentlich nicht wirklich durch ihren stilistischen Abwechslungsreichtum aus. Trotz zwei, drei Titel ("Segne deinen Schmerz", "Amok", "Bombe") gelingt den deutschen Jungs erneut ein gutklassiges Album, das den Genre-Fans sowieso wieder zu hundert Prozent gefallen wird. Wer mit einigen wenigen Ausfällen leben kann, bekommt mit "Eiszeit" ein gutes Album, das die Marschrichtung in diesem Sektor definitiv vorzugeben vermag. Eiskalte Leistung.



Bewertung: 3.5 / 5.0
Autor: mat (17.04.2010)

ANZEIGE
ANZEIGE