Intronaut - Valley of Smoke

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VÖ: 19.11.2010
Bandinfo: INTRONAUT
Genre: Progressive Metal
Label: Century Media Records
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Lineup  |  Trackliste

„Valley of Smoke“, das neue Werk der INTRONAUT’ler schwebt wieder einmal komplett losgelöst irgendwie uneinordbar im Metal Universum dahin, völlig allein gelassen, weil in seinem Ganzen für uns irdische Individuen kaum bis gar nicht wirklich fassbar. Die einzelnen Mitglieder der Truppe aus LA agierten und agieren natürlich noch immer als musische Freigeister und Querdenker zugleich.

Zum ersten Mal kollidierte ich mit der Mannschaft, als die ihr 2007er „Void“ Album veröffentlichten. Das „Prehistoricisms“ Werk, auf dem der neue Gitarrist Dave Timnick erstmalig zu hören war, wurde uns Europäern gleich mal vorenthalten. Timnick hat aber auch auf „Valley of Smoke“ nachhaltig seine Spuren hinterlassen. Insofern, dass nun die Vocalarbeit gänzlich auf Gründungsmitglied Sacha Dunable lastet und dadurch die mega aggressiven Vocals der „Void“ Phase endgültig gekübelt wurden. INTRONAUT anno 2010 spielen mit sich und mit dem Hörer und offenbaren ein verträumt atmosphärisches Klanguniversum, welches gleichermaßen fasziniert wie verstört. Als vagen, sehr vagen Vergleich könnte man diesmal vielleicht die Genialität von OPETH oder die ruhigen Momente von THE OCEAN ins Spiel bringen, auch die letzten Werke von CYNIC haben auf „Valley of Smoke“ so ihre Spuren hinterlassen.

INTRONAUT, das sind vier Charaktere, die nach wie vor mit der Eingängigkeit und auch mit der Nachvollziehbarkeit auf Kriegsfuß stehen, musikalische Größe wird auf dem dritten Longplayer des Quartetts mit einer schier unendlichen Breite und dem stringenten Einsatz von ruhigen Elementen zelebriert. Easy Listening ist das natürlich nicht, hier wird ohne Zweifel der Gourmet und nicht der Gourmand als Zielklientel ins Auge gefasst. Dennoch wirkt das Ganze als Einheit betrachtet stimmig und in gewissen Phasen sogar süchtig machend.

Nebenbei hören ist bei diesem komplexen Overkill natürlich verpönt, die Herausforderung besteht darin eins zu werden mit den neun dargebotenen Tracks, welche auch ohne spürenswerten Pausen dargeboten werden.

„Valley of Smoke“ fordert Offenheit und Geduld, belohnt aber mit einer sphärischen Reise in eine verträumte Musiklandschaft bar unserer Vorstellungskraft.



Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: Reini (12.11.2010)

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