Dodecahedron - Dodecahedron

Schau an, die Buben nannen sich einst ORDER OF THE SOURCE BELOW. Sagt mir allerdings auch genau nix.

Band Genre: Black Metal. Stimmt schon. Aber ein zünftiges "Post" müssen wir hier vor dem vorgenannten Genre hinnageln.
Post Black Metal in der Art und Weise von, ähm, wem? Nix von den WOLVES IN THE THRONE ROOM zu hören, nix von ALTAR OF PLAGUES oder von den angrennten Franzosen BLUT AUS NORD oder DEATHSPELL OMEGA.

Und trotzdem, dennoch gehört das in diese Schiene. Hier wird mit den Versatzstücken des Black Metal gespielt. Ganze Songs werden auseinandergerissen und auf gut Glück und zu aller Erstaunen passend zusammen gesetzt.

Der Fluss wird gänzlich aus den Songs genommen, ausgebremst, es wird mit langem simplem Herumgeschrammel geliebäugelt. Beginnt nun ein neuer Song, ist es bloß ein Zwischenspiel oder eine Brücke zum nächsten Teil des Liedes.

Ich stehe hier und kann nicht anders als zu sagen, dass mir das mehr als gefällt. Ich sage SOLSTAFIR und ALTAR OF PLAGUES und das sind nur zwei ungefähre Wanderwegsbezeichnungen die die Richtung andeuten, in der DODECAHEDRON unbeirrt ihr Werk vorantreiben.

Leider liegt mir nichts an Lyrischem vor, es wäre hochinteressant, zu sehen, was den Herren diesbezüglich eingefallen ist.

Dieses Werk ist wie eine kaum enden wollende Jam-Session, die ein wenig an Vorgabe mit in den Proberaum gebracht hat. Frei nach dem Motto "Burschen, des warat net schlecht, wenn es irgendwann in der nächsten Stunde mal auftauchen würd". Und so haben wir immer wieder stimmige Beinahe-Melodien die doch tatsächlich an einen konventionellen Songaufbau erinnern, nur um bald darauf wieder in Geschrammel, und das meine ich nicht negativ, abzugleiten.
Der Song bleibt einfach stehen, nur um dann in eine völlig andere Richtung weiter zu wandern.

Das, geneigter Leser, Freund von Intro/Vers/Chorus-Aufbau ist nix für euch. Hände weg.

Wer es allerdings abseits von schon seit der Zeitenwende ausgetretenen Hohlwegen mag - mal hineinhören, es könnte sich ein Juwel entwickeln.