WOLFEN - Chapter IV

Drei Demos, drei Alben und nun Nummer vier - "Chapter IV" - von der Kölner Band, die es nunmehr auch schon seit 15 Jahren gibt.

Stilistisch angesiedelt zwischen Power Metal und ein wenig Thrash, aber immer darauf bedacht Härte mit einem gesunden Schuss Melodie und packenden Refrains zu erschaffen. Nachzuhören beim ersten Höhepunkt "The One", welches mit "sehr lässig" nur unzureichend beschrieben ist.

Abgesehen von der äußerst kompeteten Instrumentalfraktion, die immer wieder mit Harmony-Leads und Twin-Leads ganz groß aufzeigt, ist Sänger Andreas von Lipinski. Er ist der große Pluspunkt der Band, mit seiner äußerst kraftvollen Stimme, die bisweilen ganz allein die Songs trägt. Dabei steht ihm zwar auch das Gegröle in Songs wie "Soul Collector" gut zu Gesicht, seine Sternstunden hat er aber wenn er die treibenden, leicht angethrashten Songs mit seinem intensiven Klargesang hin zum Refrain und darüber hinaus führt. "Temperierten Gesang" nannte das ein Rezensent auf einer anderen Seite, kann man so gelten lassen.

Das Problem liegt ein wenig in der Spielzeit. Kurz gesagt, das Album ist ein wenig zu lang. "Hole In The Sky" oder "Dolor Mundis" hätte man sich - meiner bescheidenen Meinung nach - schenken können. Die vermögen nicht so wirklich zu zünden, auch wenn ich nicht nachvollziehen kann, dass, wie so manch anderer Rezensent schreibt, Herr von Lipinski hier an seine Grenzen stößt. Nicht wirklich. Die Songs sind einfach nicht die Überkracher, das ist das Problem.

Alles in allem ein Album, dass durchgehend stark ist, ein wenig zu lang, wie gesagt, zwei Songs hätte man sich ersparen können und es wäre ein durchgehend starkes Album geworden. (Was jetzt? Durchgehend stark oder nicht? - Anm. d. Red.)
Aber dennoch kann man hier von einem mehr als gelungenen Streifzug durch einige Spielarten des Metal sprechen, der funktioniert und viel Spaß macht.