Engel - Blood Of Saints

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VÖ: 18.05.2012
Bandinfo: ENGEL
Genre: Metal
Label: Season of Mist
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Lineup  |  Trackliste  |  Credits

ENGEL waren für mich für immer eine dieser schwer überschätzten, zu Unrecht gehypten Bands. Etwas Namedropping, etwas Propaganda im Netz streuen und schon lässt sich ein gewisser Teil der Hörer für eine durchschnittliche Leistung begeistern. Natürlich verfügte diese Band bereits seit ihren Anfangstagen über gute musikalische Fähigkeiten. Doch die bisherigen Veröffentlichungen waren trotz der modernen Ausrichtung oft zu bieder und mit viel zu wenigen Hits geschmückt.

"Blood Of Saints" ist die dritte Veröffentlichung ENGELs, also die viel zitierte "make it or break it"-Scheibe. Und ich muss zugeben, dass - obwohl sämtliche Charakteristika der Vorgängerwerke hier erneut vorherrschen - die Qualität des Dargebotenen deutlich gestiegen ist. Dies liegt vor allem daran, dass ENGEL endlich bessere Songs schreiben, die zumeist einen Hauch Aggressivität und eine geballte Ladung an kommerziellem Potential miteinander verbinden. Dies macht bereits der Opener "Question Your Place" deutlich, auf dem man Nu Metal Riffs mit einem äußerst melodischen Refrain mischt. Auf die Spitze wird das bei "Feel Afraid" getrieben, in dem die Band zwar butterweich zu Werke geht, aber auch einen radiotauglichen Refrain inkludiert, der an sich perfekt umgesetzt wurde. Zwischendurch streut man mal den einen oder anderen härteren Track ein ("Numb"), spielt mal etwas deutlicher mit elektronischen Passagen ("Drama Queen", "One Good Thing"), vergisst aber nie auf die großen Refrains ("In Darkness", "Journey's End", "Down To Nothing").

Man muss zugeben, dass ein Teil der Metalszene dieses Album hassen wird: Zum Teil doch recht klebrige Refrains, viel moderner Groove, Elektrospielereien etc. werden dem Traditionalisten einige Probleme bereiten. Aber das ist eben auch nicht die Zielgruppe von ENGEL. Mit "Blood Of Saints" haben die Schweden einen gewaltigen Sprung nach vorne gemacht und könnten den Freunden von neueren IN FLAMES viel Freude bereiten. Für alle noch unsicheren Leser dieser Zeilen, empfehle ich folgende Songs, um sich selbst ein Bild zu machen: "In Darkness", "Feel Afraid", "Question Your Place", "Journey's End".



Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: El Greco (07.05.2012)

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