THE ANTIPRODUCT - Fear Machine

Artikel-Bild
VÖ: 30.06.2012
Bandinfo: THE ANTIPRODUCT
Genre: Melodic Death Metal
Label: Eigenproduktion
Hören & Kaufen: Amazon | Ebay
Lineup  |  Trackliste

Einige Male konnte man die Wiener Neustädter Melodic Deather ja schon live begutachten, nun knallen sie uns endlich ihr längst fälliges Debut-Album in den CD-Schacht. Was als erstes gleich mal auffällt, ist die schnittige Produktion, die glasklar und trotzdem mit vollem Karacho aus den Boxen scheppert. Für eine Eigenproduktion echt stattlich, so werden die durchaus vorhandenen Qualitäten des Quintetts auch fein herausgearbeitet. Die liegen einerseits im schmissigen Songwriting, auf der anderen Seite kann man auch spieltechnisch ziemlich überzeugen.

Der wackere Cocktail aus melodischem Death Metal und einem nicht unwesentlichen Hardcore-Anteil ist zwar so neu wieder nicht, aber die ausgewogene Mischung der beiden Genres und die direkt auf den Punkt kommenden Songs können hier viel Land gutmachen. THE ANTIPRODUCT machen auch nicht den Fehler, mal eben in einen belanglosen Metal-Core abzudriften - dazu sind die Oldschool-Elemente viel zu übermächtig, wie etwa der melodiöse Titeltrack zeigt, wo zum Drüberstreuen noch ein wenig Höppel-Thrash das Gesamtbild auflockert, oder das druckvolle "G.O.D.", das mit Headbanger-freundlicher Rhythmik erfreut.

Auch eine Beinahe-Ballade wie "Forever In Silence" kann man relativ glaubwürdig und sogar mit Doppel-Gesang rüberbringen, ohne in die Mittelmäßigkeit abzugleiten. Natürlich fehlt der Truppe teilweise noch das Gesicht, der Wiedererkennungswert. Dass das anno 2012, wo ja bereits jeder durchschnittsbegabte Waldschrat in einer Band spielt, nicht mehr allzu einfach ist, darüber brauchen wir hier nicht zu diskutieren. Aber ein überdurchschnittliches Album wie "Fear Machine" als Debut vorzulegen - das nötigt mir erst mal gehörig Respekt ab.

Vielleicht liegt's an der doch nicht alltäglichen Konstellation in der Band: schließlich ist Ex-DARKSIDE-Klampfer Peter Durst wesentlich älter als seine Mitstreiter, und gegenseitig kann man sich trotz (oder gerade wegen) einer ganzen Generation Distanz scheinbar gehörig befruchten. Sei noch erwähnt, dass THE ANTIPRODUCT live noch um einen ganzen Schub härter und kompromissloser daherkommen. Da knallen Songs wie das begnadete "Symptoms Of Insanity" oder das voll auf die Mütze klopfende "Down" dann doppelt so schön!
Wovon man sich in Zukunft hoffentlich vermehrt selber überzeugen kann...



Bewertung: 3.5 / 5.0
Autor: Mike Seidinger (21.07.2012)

ANZEIGE
ANZEIGE