Wildhunt - Scenting The Prey

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VÖ: 18.09.2012
Bandinfo: Wildhunt
Genre: Thrash Metal
Label: Eigenproduktion
Hören & Kaufen: Webshop
Lineup  |  Trackliste

Eine schicke CD-R erreicht uns aus dem tiefsten Kärnten, die erste EP von WILDHUNT beinhaltend. "Scenting The Prey" trägt fünf Songs der erst seit 2011 existierenden Ursprungs Thrash Metaller aus Villach

Was das schon wieder heißen soll?

Nicht mehr und nicht weniger als dass das Trio (ein zweiter Gitarrist - Leadgitarrist - wird gesucht, bei Interesse über die Facebookseite der Band melden) "alte" Musik macht. Hauptsächlich schon im Thrashmetal der späten 80er zuhause, dann aber auch immer wieder seltsame Einflüsse ans Tageslicht zerrend. Hard Rock, kauzige Progteile und mehr. "Death Spares (N)one" zum Beispiel beginnt mit einem sehr eigenwilligen Einstieg, springt dann urplötzlich zügig nach vorne um dann bald darauf wieder das Tempo aus den Songs zu nehmen. Klingt nach gewollt "progressiven" Anflügen, aber irgendwie passt das dann ganz gut zusammen. Vor allem für ein erstes Lebenszeichen.

Und es gelingt den Karantanen etwas, womit selbst deutlich dienstältere Musikerzusammenkünfte ringen: WILDHUNT klingen eigenständig. Jetzt nicht im Sinne der Neuerfindung des Rades. Aber das, was sie an einzelnen Komponenten aufgreifen und zu Songs zusammensetzen ist originell. Das Intro ist gut für Liveauftritte zu gebrauchen und schon wird feines Riffing vorgestellt. WILDHUNT wissen auf jeden Fall, wie man Spannung in Songs aufbaut und diese hin zu musikalischen Höhepunkten auflöst. Nichts ist zu lang, nichts scheint unpassend und aus der Not geboren. Man arbeitet geschickt mit Melodien, der, nennen wir es, Pre-Chorus von "Lifeless Birth", sei hier exemplarisch genannt, schön wird auch mit Leads, die sich im Hintergrund des Songs aufbauen, gespielt. Hat was!

"The Wild Hunt" startet mit starkem Riff, wird aber ein wenig verfahren, da wäre weniger deutlich mehr gewesen (erneute fünf Euro in die Paracelsuskasse).
Zu hektisch rumpelt ab und an das Schlagzeug daher. Es klingt öfters als war der Wunsch Vater des Gedanken und Luki mit dem Umsetzen seiner Ideen noch etwas überfordert. Dem Schlagzeugspiel würde etwas Geradlinigkeit bisweilen gut tun. Hier wird öfter zu viel gewollt. Das soll jetzt kein Teilverriss sein, denn bei Songs wie dem Schluss-Stück passt auch hier wieder alles Gesanglich hat man auch noch Reserven, aber schlecht ist´s beileibe nicht, maximal etwas kurzatmig.

"History Deletes Itself" spielt mit dem Wort und ist mit über sieben Minuten das Opus Magnum der Scheibe und hat einen recht lässigen Beginn mit einer coolen Basslinie und eine lässig verschoben gespielte Endphase. Ansonsten gibt es nicht viel zu meckern, der Sound ist natürlich und für eine erste, ich nehme an in Eigenregie aufgenommene Veröffentlichung nicht schlecht. Könnte heavier sein, aber ich denke, dass wird sich in der Zukunft richten lassen und wohl auch schon bei Liveauftritten der Villacher der Fall sein.

Wer sich "Scenting The Prey" holen will, möge eine Mail an wildhunt_band@yahoo.com schreiben oder die Band über Facebook kontaktieren.



Bewertung: 3.5 / 5.0
Autor: Christian Wiederwald (16.11.2012)

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