Second Relation - Abiona

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VÖ: 12.10.2012
Bandinfo: Second Relation
Genre: Progressive Metal
Label: Eigenproduktion
Hören & Kaufen: Webshop
Lineup  |  Trackliste

Spät, sehr spät sogar erst bin ich auf die Voralrberger von SECOND RELATION gestossen. In meinem Dortmunder Lieblingsmagzin metallischer Ausrichtung wurde der Zweitling der Band, "Abiona" als Demo des Monats abgefeiert. Ich bin nicht unbedingt der größte Freund dieses Magazins, aber hier hat wohl das Sprichwort vom Huhn und seinem/ihren Korn eine gewisse Richtigkeit.

Hört euch nur mal "Frightening Silhouettes" an und sagt mir, welche andere Band ein solches Stück, eine so wunderbare Mischung aus technischem Können, Polyrhythmik, Spannungsaufbau,- und auflösung und großem Chorus schreibt, respektive in letzter Zeit schreiben kann. Die Westösterreicher werden sehr gerne mit Mikael Åkerfeldt und seiner Band verglichen. Das mag durchaus seine Berechtigung haben, bis zu einem gewissen Grad.

Großes ABER:

Die junge Band spielt womöglich auf einem ähnlich hohen Level, aber die Herrschaften stehen noch in den Startblöcken ihrer Karriere und vermögen schon jetzt ein Album zu veröffentlichen, welches nicht bloß im musikalischen Sinne fordert, nein, auch das Songwriting ist nicht von dieser Welt.

Es gibt immer wieder mal Alben, in welche man eintauchen kann, in den man sich verliert. Die beinahe wie ein Soundtrack zum Tag funktionieren. Alben die man internalisiert ohne den einzelnen Song vom anderen abzugrenzen. Die man immer wieder hört, mal aufmerksam, mal weniger. Und immer mehr versinkt man im Dargebotenen. Und genau davon sprechen wir hier. SECOND RELATION´s Abiona. Der Anfang ist von Neugierde und Vorfreude geprägt, sind die Herren wirklich so gut wie es die virtuelle Welt lauthals hinausschreit? Und kann eine solche Band überhaupt aus Österreich kommen?

All das ja, aber noch viel mehr.
Das Album ist ein Sammelsurium an musikalischem Können, an Fragmenten die sich zu Songmonumenten auftürmen und immer wieder auflösen hin in neue Welten. Ruhe folgt auf hektische Takte, die bisweilen melancholische Stimme interpretiert immer stimmig und hält die Songs zusammen, die sich dann aber doch wieder als Teil des Ganzen, als Teil des Multiversums musikalischer Natur namens "Abiona".

Was wie die Niederschrift eines Fiebertraums klingen mag ist sogar noch relativ kühl formuliert. Völlig aus dem Blauen heraus wird man hier mit einem nahezu perfekten ProgressivRock-Album konfrontiert wie man es in den letzten Monaten, ach was: Jahren, nicht gehört hat. Man hat das Gefühl, dass jeder Ton, jede Idee, jeder Gedanke perfekt sitzt und genau dorthin gehört wo man in als Konsument auffindet. SECOND RELATIOM glänzen mit einm technisch/emotionalen Wunderwerk wie es leider zu selten in der hier gezeigten Harmonie auf Musikliebhaber losgelassen wird.

Und die Band hat noch KEINEN Plattenvertrag – Labels, meldet euch!
Zu erstehen bei der Band um 10 Euro: secondrelation@gmx.at

Ach ja, 4,5/5 Punkten. Warum nicht die volle Punktezahl? Weil ich ganz keck davon ausgehe, dass das nächste Album noch stärker wird. Und, damit ich auch etwas nörgeln kann, das Englisch von Sänger Bastian vertrüge noch etwas Übung. Den Slang bekommt er sicher noch weg...das war´s dann aber schon...



Bewertung: 4.5 / 5.0
Autor: Christian Wiederwald (17.12.2012)

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