HYDROGYN - Private Sessions

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VÖ: 00.04.2012
Bandinfo: HYDROGYN
Genre: Rock
Label: Frontiers Records
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Lineup  |  Trackliste

HYDROGYN dürften dem einen oder anderen Freund der radiotauglichen Rockmusik bekannt sein. All jenen, die mit dem Namen HYDROGYN noch nichts anfangen können, sei folgende Kurzdefinition ans Herz gelegt: HYDROGYN sind instrumental gemäßigt und ecken nur sehr selten an, verfügen aber über ein weibliches Goldkehlchen namens Julie, das wie ein rockigeres Popsternchen klingt. Zudem weiß die Band, wie man eingängge Songs schreibt. Typisch amerikanisch eben. Und ebenfalls typisch amerikanisch ist die Vermarktung der Band: Julie räkelt sich in den Bandpics lasziv und wird als sexy Rockröhre präsentiert, während der Rest der Band eher ein stiefmütterliches Dasein fristet.

Was dem Hörer dargeboten wird, weist Licht und Schatten zugleich auf. Die Sängerin verfügt tatsächlich nicht nur über eine präsentable Optik, sondern hat auch gesanglich einiges auf dem Kasten. Dabei klingt Julie W. nicht ausschließlich poppig wie in den melodischen Refrains, sondern schafft es auch mal etwas dreckiger und verruchter zu klingen wie man z.B. bei "Creeper" nachhören kann. Das bereits genannte Hitpotenzial ist ebenfalls deutlich erkennbar und könnte dafür sorgen, dass die breite Öffentlichkeit Gefallen an den unglaublich eingängigen, aber dennoch zumindest partiell rockigen Songs findet.

Doch auch der Schatten sollte erwähnt werden: Manchmal wird zu sehr kopiert, denn alles klingt so, als ob eine andere Band den jeweiligen Song bereits veröffentlich hätte. Originalität ist in diesem glattbegülteren Subgenre des Melodic Rocks nur selten erkennbar. Diesbezüglich sind auch HYDROGYN leider keine Ausnahme. Zudem wurden die Ecken und Kanten ganz einfach viel zu unbedarft weggehobelt, was dazu führt, dass das Songmaterial zahmer wirkt, als es sein könnte.

Für Metalheads wird diese Veröffentlichung aus dem Hause HYDROGYN wahrscheinlich etwas zu brav sein. Freunde radiotauglicher Rockmusik könnten wiederum Gefallen an Julie und co. finden. Man lausche Songs wie "Heated Nights", "Forbidden Kind" oder "It Doesn't Matter", um herauszufinden, ob die individuellen Bedürfnisse des Hörers mit dem Dargebotenen befriedigt werden. Objektiv gesehen ist das alles gut gemacht worden und in seinen Einzelteilen sehr professionell. Mir ist das aber doch oft etwas zu zahm, zu brav und zu sehr kalkuliert, um Begeisterungsstürme zu entfachen.



Bewertung: 3.0 / 5.0
Autor: El Greco (27.12.2012)

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