Various Artists - The Final Resistance - A Tribute To Dark Tranquillity

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VÖ: 31.01.2013
Genre: Melodic Death Metal
Label: Suspiria Records
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Lineup  |  Trackliste

Woran erkennt man, wenn eine Band sich einen wirklich hohen Status erarbeitet hat? Richtig, mit einem Tribute-Album. Bei DARK TRANQUILLITY, mit anderen Urväter der Göteborger Schule des Melodic Death Metal, ist das jetzt der Fall (nachdem es schon Mogelpackungen mit von Studiomusikern neu eingespielten Originalsongs als „The Music Of Dark Tranquillity“ oder so ähnlich zu kaufen gab).

Mit “The Final Resistance” bringen Suspiria Records jetzt einen Tribute-Sampler heraus, zu dem hauptsächlich junge bzw. (noch) wenig bekannte Bands beigetragen haben, wobei die meisten Bands aus dem Label-Heimatland Spanien kommen. Die Auswahl der gecoverten Stücke zieht sich dabei vom „The Gallery“-Album (1995) bis zum letzten Studioalbum „We Are The Void“ (2010) – beeindruckend, wenn eine Band über einen Zeitraum von 15 Jahren eine so große Anzahl an hervorragenden Songs herausbringen kann, mit ein Grund, warum DARK TRANQUILLITY an der Speerspitze des Melodic Death Metal liegen.

Die gebotenen Beiträge weichen (bis auf zwei Ausnahmen – aber dazu später) genre-mäßig keinen Zentimeter vom Melodic Death Metal ab und die musikalische Qualität der Stücke ist durchwegs hoch, während der Grad der Originaltreue stark variiert. Das reicht von Eins-zu-Eins-Kopien wie beim von THE DESCENT gecoverten „Final Resistance“ bis zu dem mit viel Eigenständigkeit angereicherten „The Treason Wall“ von SKYDANCER (bei denen man den DARK TRANQUILLITY-Bezug schon im Bandnamen erkennen kann). Letztgenanntes ist auch eines der Highlights des Samplers.

Einige andere Covers stechen auch heraus: Das DARKNESS BY OATH-Cover vom alten Klassiker „Dreamlore Degenerate“, „The New Build“ von MIND HOLOCAUST (wo das „Melodic“ aus Melodic Death Metal entfernt wird), die mit weiblichem Gesang angereicherten „Terminus“ von FALLEN SENTINEL bzw. „Dream Oblivion“ von THEE ORAKLE.

Aussetzer gibt’s auch: Bei „Focus Shift“ von SHADOWSPHERE sind die Vocals zu schwach und „Ex Nihilo“ von ERLING SOLEM ist ein Totalausfall – ein Instrumental aus der Vielzahl von Hits von DARK TRANQUILLITY zu covern ist schon mal recht schwach und dazu ein Gitarrensolo zu spielen, das nach einem Zehnjährigen auf Hendrix-Nationalhymne-Trip ist, macht das Ganze nur noch schlimmer.

Zusätzlich zu den 13 Covers von Jungbands gibt’s als Bonus noch arrivierte Bands zu hören: „Monochromatic Stains“ wird von den NuDeath-Rabauken THE AGONIST mit vielen Gesangseinlagen versehen, die Kanadier schaffen es aber, dem Song eine eigene Note zu geben, ohne komplett von der Vorlage abzuweichen. Die Country-Witzbolde von SLAUGHTER OF THE BLUEGRASS verunstalten dagegen „Punish My Heaven“ und machen daraus einen Country-Song, für den sich REDNEX schämen müssten. Findet das irgendjemand eigentlich gut oder lustig? Was kommt als nächstes – A-Cappella-Metal? Oder IRON MAIDEN auf Akustikgitarren (Hoppla…)?

Insgesamt bleibt „The Final Resistance“ eine durchwachsene Geschichte. Für Fans von DARK TRANQUILLITY ist die gute Nachricht, dass die Songs so gut sind, dass auch eine Armee von Nachwuchs-Deathern sie nicht verstümmeln kann (abgesehen von Country-Musikern… die sind tödlich). Außerdem ist die Scheibe eine nette Überbrückung bis zum nächsten Studioalbum der Schweden (für Mai diesen Jahres geplant). Für Nicht-Fans eher verzichtbar, da sich von den jungen Bands auch bis auf die wenigen oben genannten keine neuen Anspieltipps aufdrängen.



Ohne Bewertung
Autor: Luka (26.02.2013)

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