Netherfall - Netherfall

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VÖ: 07.02.2013
Bandinfo: Netherfall
Genre: Hard Rock
Label: Eigenproduktion
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Lineup  |  Trackliste

Hard Rock. Blues Rock. Heavy Rock.
So ungefähr kann man die aus drei Italienern und einem US-Amerikaner bestehenden NETHERFALL grob kategorisieren.
Und sie haben mit "Netherfall" ihr Debüt als Eigenproduktion vorgelegt. Ist zwar schon gut einen Monat her, dass das Album das Licht der Welt erblicken durfte, aber "better late than sorry"!

Denn das Album hat es wirklich in sich und ist für ein Debüt in einer im Moment grad nicht so angesagten Rock-Richtung nachgerade phänomenal.
Es ist immer ein Problem mit allzu ausuferndem Jubel. Und vor allem in Magazinen (ob Print oder Virtuell ist gleich) sollte man sich davor hüten, jedes Album, das ein wenig besser ist als die neue von Gabaliers Jüngstem, mit einer Punktezahl zu versehen, die sich im Bereich der 100 % vom Maximum befindet. Sehr oft ist es dann der Fall, dass man ein paar Wochen später schon wieder auf dem Boden angekommen ist und das eben noch mit 5/5 Punkten bewertete Album zurückstufen möchte.
Aber ich schweife wieder mal ab.
NETHERFALL aber haben bei mir den Test of Time bestanden, hängen sich doch schon seit gut einem Monat im Player und werden wohl auch noch länger dort verweilen.
NETHERFALL spielen Hard Rock mit großen Hooks, souveränen Musikern und acht Songs ohne einen einzigen Ausfall. Viel mehr noch, sind doch alle Songs überragend. Acht Songs, wie schon erwähnt, alle um die vier Minuten lang, alle mit schwunghaftem Aufbau, manchmal etwas modern. Wobei hier Obacht geboten ist, "modern" heißt im Kontext, dass ein wenig ALICE IN CHAINS durchklingt. Ab und zu. Ein bisschen Sleaze darfs auch sein, "Nonsense Game" sei hier genannt.
Passt aber wunderbar ins Kostüm, welches die Südländer dem harten Rock hier umgehängt werden.

Gute Laune Musik mit Haltbarkeit. Ach ja, schön waren die großen Zeiten des Hard Rock dereinst in den 1980ern.
Für mich eine Schublade, welche mit langen Sommertagen, Schanigärten und überbordender Lebensfreude verbunden sind.
Eine Art Musik, bei welcher man nicht böse dreinblickend im Eckerl stehen muss und sich elitär fühlt. Dafür aber lutes Mitsingen der Hooks und Spaß im Auditorium.
Schön, dass es noch immer, oder schon wieder, Bands gibt, die sich diese Musik zum Hobby/Beruf machen.

Einen halben Zähler muss ich aber für zwei Punkte abziehen, die noch verbesserungswürdig sind.

Der Gesang von Mario Ortiz ist zwar gut so wie er auf dem Album klingt, aber der gute Herr Ortiz hat auf jeden Fall noch massig Reserven nach oben. Gute Stimme, aber das Potential sollte noch genutzt werden, dann klingt’s in Zukunft noch besser.
Und zweitens sei der Klang des Albums genannt. Auch hier besteht noch grob Kopffreiheit. Die Gitarren klingen viel zu rund, da kann man durchaus etwas härter werden. Und generell tönt (ja, dieses Rezi wurde in der Schweiz geschrieben) das Album etwas zu dumpf. Zu so starkem Hard Rock gehört einfach ein lupenreines, hartes Klangbild.

Was bleibt sind acht Songs die durchwegs begeistern. Musikalisch und kompositorisch ist man jetzt schon ganz weit oben.
Hard Rock wie man ihn nur noch selten findet, der aber auch in der Jetztzeit locker gegen die ganze Konkurrenz bestehen kann!








Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: Christian Wiederwald (19.03.2013)

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