Amorphis - Circle

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VÖ: 19.04.2013
Bandinfo: AMORPHIS
Genre: Dark Metal
Label: Nuclear Blast GmbH
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Lineup  |  Trackliste  |  Credits

Das immerhin schon elfte AMORPHIS-Studioalbum bringt einige Neuerungen mit sich. Zum einen hat man sich eines anderen Designers bedient, der AMORPHIS ein spirituell anmutendes Albumcover gezaubert hat, zum anderen hat man die Produktion erstmals nicht in die Hände des langjährigen Produzenten Marco Hietala, sondern in die erfahrenen Hände von Musiker- und Produzentenlegende Peter Tägtgren gelegt. Und genau dieser Meister der knackigen Riffs hat den Finnen ganz locker-lässig einen vor allem im Gitarrenbereich merkbar härteren Sound gezaubert. Und man glaubt es kaum: diese Frischzellenkur an den Reglern steht dem ohnehin wieder hymnischen Breitwandsound der Finnen bestens zu Gesicht. Die kerniger bratenden Gitarren stärken das ohnehin voluminöse Soundbild und lassen die Finnen zu alten Stärken zurückkehren.

“Circle” ist die perfekte Verbindung von den harten Wurzeln und den gewachsenen und bestens gehegten und gepflegten hymnischen Qualtitäten der Mannen um die beiden AMORPHIS-Veteranen an den Äxten, Esa Holopainen und Tomi Koivusaari. Der elegisch angelegte Dark Metal ist kompakt und knackig geraten, die großartigen Melodiebögen („Mission“, „The Wanderer“) und dramaturgisch scheinbar perfekten Songaufbauten (z.B. „Shades Of Grey“) lassen das wahre Können des Sextetts wieder richtig aufblitzen, das starke "Hopeless Days" (die Singleauskoppelung) dürfte dem einen oder anderen eh schon bekannt sein. Doch auch sonst löst eine melancholisch-bombastische Großtat die nächste ab, das eindringliche „Narrowpath“ wartet gar mit Folk/Celtic-Einflüssen auf und so geht die aufregende musikalische Reise über das einprägsame „Into The Abyss“ mit dem ruhigeren und abwechslungsreichen „A New Day“ zu Ende.

AMORPHIS machen zwar auf “Circle” einiges anders, aber wieder alles richtig, alle liebgewonnen Trademarks finden sich hier wieder, auch Frontmann & Rastafan Tomi Joutsen besticht wieder durch sein stimmliches Wechselspiel. Die Saunafans schaffen es den erhabenen und mächtigen Spannungsbogen vom ersten Ton bis zum letzten Song zu spannen. Was mit dem (death metallischen) Evergreen „Tales From The Thousand Lakes“ (1994) begann, setzt sich nach erfolgtem Stilwechsel und auch schwächeren Alben in der Diskografie unvermindert fort: AMORPHIS sind wiedererstarkt, haben an Profil gewonnen und faszinieren auch im Jahre 2013. Den akustischen Beweis liefert das bärenstarke „Circle“, das in seiner perfekten Zusammenführung sämtlicher Bandstärken in den Jahrespolls wohl kräftig mitmischen wird, ja muß!



Bewertung: 4.5 / 5.0
Autor: Thomas Patsch (09.04.2013)

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