In Vain - In Death We Trust

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VÖ: 00.00.2013
Bandinfo: In Vain
Genre: Power Metal
Label: Eigenproduktion
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Lineup  |  Trackliste

Power Metal, meine Herren, Power Metal der sich gewaschen hat.
Hier werden nicht mit Spinett unterlegt Drachen getötet und Prinzessinnen gerettet.

Hier wird knallhartes Riffing, immer wieder mit Thrashattacken unterlegt, in einen melodiösen Kontext gebracht und daraus ein sehr hartes und immer melodiöses Gebräu erschaffen.
Die Keyboards werden äußerst listig eingesetzt, als handelte es sich um einen Filmscore. Kein schwülstiges, süßlich-widerliches Enthärten der Songs (...). Das Verkleben von an und für sich guten Songs ist leider immer wieder ein Problem im Power Metal Bereich. Prinzipiell starke Lieder verkommen zu Schlagern oder werden als Hollywood-Metal bezeichnet obschon die Darbietung an rosa Zuckerwatte gemahnt.
Gegründet wurde die Band 2004 in Madrid. Nach zwei Demos wurde 2009 das offizielle Debüt "Of Gods and Men "veröffentlicht. Mit dem gegenständlichen Album ist man aber auf jeden Fall in Europa angekommen.
Eine klare, druckvolle, recht natürliche Produktion, die nichts an Härte missen lässt und durch stringentes, hochmelodiöses Songwriting besticht. Eine starke, rauhe Stimme dazu und alles ist bereit für ein heuriges Highlight im Power Metal-Bereich.

Gitarrenseitig wildert man immer wieder im Thrashbereich, sowohl von der Gestaltung der Riffs her wie auch vom Härtegrad. Die Härte wird allerdings nie zum Selbstzweck sondern besticht durch Songdienlichkeit.

Mit ihrem Zweitling gelingt den Madrillenen ein Kunststück, nämlich den Spaget zwischen deftigem Fundament und melodiösem Oberbau in 42 Minuten ohne Längen, aber jedenfalls mit einigen Highlights zu gestalten.
Die Songs sind meist recht hurtig, werden vom Schlagzeug immer wieder nach vorne getrieben und steuern jedes Mal auf einen schönen Mitgröhlrefrain zu. Aufgrund der wirklich, nie zum Selbstzweck verkommenden, Fähigkeiten an den Instrumenten birgt auch jeder Song etwas für den geneigten Musiker.
Ab und zu klingen Flotsam & Jetsam durch („Sun Hunters“) mal amerikanischer Power Metal, mal Running Wild, immer aber klingt das nicht nach Kopie sondern nach IN VAIN

Starker Power Metal aus Spanien der so gar nicht nach Südeuropa klingt.



Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: Christian Wiederwald (14.05.2013)

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