LONEWOLF - The Fourth And Final Horseman

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VÖ: 05.07.2013
Bandinfo: LONEWOLF
Genre: Heavy Metal
Label: Napalm Records
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Lineup  |  Trackliste

Die Franzosen LONEWOLF bleiben auch weiterhin am Ball und setzen ihre Crusade im Zeichen pathetischen, deutschen Heavy Metals unbeirrt fort. Zuletzt durften sie ja auf der „Wolfsnächte“-Tour den Anheizer geben. Wen wundert es da ,dass das mittlerweile sechste Album im Studio Greywolf von POWERWOLF-Charles gemischt wurde? “The Fourth And Final Horseman” schlägt in die altbewährte Kerbe testosterongeladenen Power Metals mit GRAVE DIGGER-Chören und RUNNING WILD-Gitarren und Melodien. Eigentlich ist ja fast schon unverschämt, wie sehr sich der Franzosen-Vierer an diese Bands anlehnt, wenn man beide Combos aber mag, kann man dem ganzen eine sympathisch-schrullige Liebenswürdigkeit abringen. Rollende Hymnen wie “The Poison Of Mankind” werden von treibenden Bangern wie “Hellride” oder lässigen Nummern wie „Time For War“ abgelöst, eine Hymne wie „Viktoria“ findet sich aber nicht auf dem Album. Alles handwerklich tadellos und songwritingtechnisch schlüssig und im berechenbaren Rahmen auch gekonnt geraten, dürfen allerdings keine Überraschungs- oder Originalitätsglanztaten erwartet werden. Dennoch ist das Album wiederum sehr spritzig und kraftstrotzend geraten.

Wo die RUNNING WILD-Fregatte brach im Hamburger Hafen liegt und sich GRAVE DIGGER auf einer Sinnsuche durch die Highlands im Kreis drehen, verspüren LONEWOLF (ebenso wie ihre Kollegen STORMWARRIOR) Aufwind unter ihren Flügeln und hissen mit viel Herzblut und Enthusiasmus die Segel. Neben der fehlenden Originalität ist Sänger Jens Börner ganz klar der Schwachpunkt bei LONEWOLF. Wohl beherzt, aber auch sehr bemüht kommt der Gute rüber und nervt auf Albumlänge mit seinem gepressten, leicht kaputten Organ. Dennoch sind LONEWOLF in ihrer Konsequenz und Hingabe aber irgendwie putzig (man höre etwa „Dragonriders“), schlussendlich ist gut kopiert aber oftmals nicht schlechter als schlecht selbst erfunden, auch das muß einmal festgehalten werden. Wer die Piraten um Rock n´ Rolf vermisst, gern bangt, einen hebt, sein Metal Heart Refrain-gröhlend gänzlich diesem Sound verschrieben hat und sich nicht an Klischeevokabular („Victory“, „Valhalla“ & Co.) stößt, darf hier aber bedenkenlos zugreifen.



Bewertung: 3.0 / 5.0
Autor: Thomas Patsch (25.06.2013)

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