Månegarm - Legions Of The North

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VÖ: 28.06.2013
Bandinfo: MÅNEGARM
Genre: Pagan Metal
Label: Napalm Records
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Lineup  |  Trackliste

MANEGARM zählen zum musikalisch „gefährlicheren“ Teil der Pagan/Viking-Sippe, ist doch der Härtner-Anteil um einiges höher als bei vielen Bands der Bewegung. Der bislang geübten Soundpraxis Rechnung tragend, lassen die Schweden auch auf ihrem neuen Langholz nichts anbrennen. Die Schweden ziehen wieder alle Register von simpel gestrickterem Pagan-Gefrickel über hymnisch-wuchtigen Wikingermelodien und eruptiven Schwarzattacken und begeistern die Fans mit einer gelungenen Schnittmenge aus all diesen Komponenten. Braust „Legions Of The North“ (ebenso wie „Tor Hjälpe“ oder „Forged In Fire“) noch ungestüm, schneidig und schnell daher, drosseln die Nordmänner in der Folge das Tempo doch ein wenig, die Stücke werden kerniger, rhythmischer, über dem Gegrowle erheben sich oftmals Männerchöre („Eternity Awaits“). Doch nicht nur dieses Element wird geschickt integriert, auch die folkigen Klänge der eingesetzten Fiedel werden gekonnt mit dem Gesamtsound verstrickt. Stammgeiger Janne ist anscheinend aber mittlerweile nicht mehr an Bord des Wolfpacks.

Manches tendiert dann auch in Richtung AMON AMARTH („Echoes From The Past“, das zudem mit einer Frauenstimme aufgepeppt wurde), neben dem lässigen „Hordes Of Hel“ ist der Band mit „Sons Of War“ gar ein kleiner Hit gelungen. Dass auch Nordmänner nicht nur vor Testosteron strotzen, sondern auch das Herz am rechten Fleck tragen, beweist schließlich noch der ruhige Abschlusstrack „Raadh“. Stringent und energiegeladen erschallt das atmosphärisch dichte Pagan/Viking-Gebräu, immer melodisch, rhythmusbetont und mit einer hohen Dramatikschlagseite. „Legions Of The North“ ist ein sehr stimmiges Genrealbum und eine gelungene Fortsetzung von "Nattväsen". MANEGARM verarzten gekonnt das Zielpublikum und dürften gern ein Pagan/Heidenfest aufpeppen. Dennoch bleibt bei MANEGARM - wie schon beim letzten Album - ein leicht flaues Gefühl zurück, weil man irgendwie merkt, dass die Band zu den Großen des Genres (FINNTROLL, THYRFING) aufschließen könnte, aber ihr Potenzial nicht ganz ausschöpft!



Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: Thomas Patsch (21.06.2013)

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