The Quireboys - Beautiful Curse

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VÖ: 28.06.2013
Bandinfo: THE QUIREBOYS
Genre: Hard Rock
Label: Cargo Records
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Lineup  |  Trackliste

Die QUIREBOYS sind eigentlich kaum je über den Status einer Vorband hinausgekommen. Zwar legten die Engländer mit ihrem lässigen 1990er Major-Debut „A Bit Of What You Fancy“ (samt Singles wie “7 O´Clock” oder “Hey You” einen amtlichen Start hin, dennoch gelang ihnen nie der ganz große Wurf. Supportsshows für GUNS n´ ROSES, BON JOVI und andere Kapazunder hievten sie zwar auf die ganz großen Bühnen, dies schlug sich jedoch nur bedingt in Verkaufszahlen nieder. Doch trotz größerer Teilerfolge lebt die Band nicht nur von der Vergangenheit, war bei Durchsicht der Discographie der Band eigentlich immer irgendwie präsent, machte zuletzt jedoch vor allem mit der Teilnahme an der „Monsters of Rock“-Cruise mit Hardrock und HairMetal-Größen von sich reden.

Optisch auf Glam gestylt versprüh(t)en die sonst als eher sehr unterkühlt geltenden Briten eine packende, organische Wärme in ihrem Sound. Sie klingen verdammt amerikanisch, fusionieren den bluesbasierten erdigen Rock mit einer amtlichen Portion Hitpotential und einer sleazig angehauchten Note. Sie sind dabei weniger „dirty“, vielmehr kommen in liebenswertester BLACK CROWES-Manier immer wieder (wie bei der Single "Too Much Of A Good Thing”) Erinnerungen an die großen ROLLING STONES oder AEROSMITH auf. Auf dem siebten Studioalbum regieren das Piano, der Blues, die Melodie und lässige Gesangslinien. Titel wie „Talk Of The Town“ strahlen simpel gesagt eine faszinierende Nähe und Heimeligkeit aus, die charismatisch-rauchige Stimme von Sänger Spike tut ihr Übriges, um dieses tolle Album zusätzlich zu veredeln. Die Band ruft einem vom Feeling her auch immer wieder die Großtaten von CINDERELLA (die Ballade „Mother Mary“) und anderen Größen ins Gedächtnis oder verleiht „Homewreckers & Heartbreakers“ eine schwere und schwüle Südstaatenschlagseite. Einziger Kritikpunkt beim neuen Album bleibt die leider zu dünn geratene Produktion von JUDAS PRIEST etc. Starproducer Chris Tsangarides, für mich eine Fehlbesetzung auf dem Soundsessel.

“Beautiful Curse” bietet Sound, den man heutzutage leider viel zu selten in dieser Qualität geboten bekommt, man höre etwa nur das tolle „Diamonds & Dirty Stones“. Moderne, retro-orientierte Bands wie etwa KID ROCK haben diese Trademarks zum Teil aufgenommen und waren als Substitutionsmittel für die Fans sleazigen Rock n´ Roll´s geeignet, mit dem neuen QUIREBOYS-Album darf man allerdings "back to the roots" gehen. Für wen die ersten beiden BLACK CROWES Alben zum Standardrepertoire gehören, wer Britenrocker wie die LITTLE ANGELS ganz ansprechend findet sowie generell Fans, die eine Affinität zum Sleaze / Bluesrock hegen, müssen bei diesen Songs einfach schwach werden, QUIREBOYS-Fans dürfen sowieso blind zugreifen! Ein Album ohne einen einzigen Ausfall und von großem Format, dargeboten mit der Lockerheit erfahrener Haudegen! Nichts Neues, dies aber verdammt retro und sexy!



Bewertung: 4.5 / 5.0
Autor: Thomas Patsch (08.07.2013)

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