Sound Of Contact - Dimensionaut

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VÖ: 17.05.2013
Bandinfo: Sound Of Contact
Genre: Progressive Rock
Label: Inside Out Music
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Lineup  |  Trackliste

Leicht hat er’s nicht, der Simon Collins – Stimme und Kopf der Prog-Newcomer SOUND OF CONTACT. Denn überall wo sein Name auftaucht, sei es auf Konzertanzeigen oder Zeitungsartikeln, wird der Name seines berühmten Vaters, PHIL COLLINS, vorangestellt. Die Vergleiche mit den Werken seines Übervaters werden auch mit dem Debütalbum „Dimensionaut“ nicht verschwinden - zu nahe liegt der progressive Pop-Rock von SOUND OF CONTACT am Schaffen des ehemaligen GENESIS-Frontmanns, zumal Simon auch stimmlich seine Herkunft nicht wirklich verleugnen kann. Umso mehr gilt es deswegen zu betonen, dass es der Sohn durch ein feines Gespür für eingängige Melodiebögen mit Anspruch mit dieser Scheibe vom ersten Ton weg problemlos schafft, aus dem übergroßen Schatten seines Vaters zu treten. Simon tritt hier aber auch nicht als Solokämpfer, sondern mit musikalischer und kompositorischer Unterstützung gestandener Mitmusiker auf (Dave Kerzner am Keyboard, Matt Dorsey am Bass, John Wesley [PORCUPINE TREE, FISH] an der Gitarre und Jonathan Schang [DISTRICT 97] an den Drums).

Bei „Dimensionaut“ handelt es sich um ein Konzeptalbum über einen dimensionalen Zeit- und Raum-Reisenden namens Dimo, der sich auf einer Mission befindet, die Grenzen der menschlichen Erfahrung zu erweitern. Die ganze Scheibe hat eine fesselnde spacige Atmosphäre, welche den Hörer gekonnt in unendliche Weiten entführt – die Bezeichnung Space Rock trifft es hier wohl am besten. Mit dem instrumentalen Titeltrack und dem nachfolgenden „Cosmic Distance Ladder“ beginnt das Werk zwar vorerst recht progressiv und nur wenig Vocal-orientiert. Doch bereits mit „Pale Blue Dot“ zeigen sich die Debütanten von ihrer poppigen Seite. Dass uns hier nicht seichter Pop-Mainstream vorgesetzt wird, versteht sich angesichts des Line-Ups von selbst. Das ist bei aller Eingängigkeit zu jeder Zeit intelligentes Songwriting, das sich jeder Musikliebhaber, der die Qualität der Musik nicht nur über den Härtegrad definiert, mal näher anhören sollte. Und wenn das Quintett zum Schluss mit „Möbius Sleep“ in ein 20-minütiges Prog-Epos abtaucht, dann dürften auch die Freunde vertrackteren Musikschaffens zufrieden mit der Zunge schnalzen, zumal dieser Track nicht eines dieser überflüssigen und überlangen Sammelsurien von unausgegorenen Ideen ist, das sich in der Ewigkeit verliert. Vielmehr schaffen es Simon und seine Mannen auch hier, jede Idee mit genügend Substanz anzureichern um den Song auch über die Gesamtlänge spannend zu gestalten. Tolle Scheibe!



Bewertung: 4.5 / 5.0
Autor: symX (16.07.2013)

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