RANGER - Knights Of Darkness

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VÖ: 06.09.2013
Bandinfo: RANGER
Genre: Heavy Metal
Label: Ektro Records
Lineup  |  Trackliste

Finnland scheint derzeit ein gut gedüngter Nährboden für jungen, mitreißenden Speed/Heavy Metal zu sein. Vermochten kürzlich erst SPEEDTRAP jugendlich-metallische Achtziger-Träume wieder zu reanimieren und zu befeuchten, spalten nunmehr auch ihre Suomi-Kollegen RANGER so manches lichter werdende Metal-Haupt. Als „Knights Of Darkness“ treten die vier Jungspunde an, die über der Porno-Sonnenbrille eine thronende Stirnfransenmatte sitzen haben und mit Patronengurt, Denim & Leather, Pyramiden-Nieten, Ketten und Co. korrekt adjustiert sind, lassen Früh-80er-MAIDEN, NWoBHM & Co. wärmstens grüßen – so muss das!

RANGER brettern und prügeln straight nach vorne. Fräsende Gitarren, schneidende Gitarrensoli, Hi-Speed Metal, melodiöse Leads, geiler Hall auf den Vocals und polternde Drums lassen das Herz aufgehen und ja, auch die Sirenen-Screams sitzen, und wie! Ein Kracher („Ranger“) jagt den nächsten („Touch Of Death“ etc.), schnell, laut und irrsinnig packend gehen die Herren zu Werke, kein Wunder, dass die Jungs für's kommende KEEP IT TRUE-Festival gebucht wurden!

Hier regiert die jugendliche Unbekümmertheit, hier wird der Geist der Achtziger ungefiltert geatmet, wobei klarerweise keiner der Jungs davon auch nur ansatzweise etwas davon mitbekommen hat. Dieses unverschuldete Manko kompensieren sie allerdings mit einem Übermaß an Enthusiasmus, Energie und Leidenschaft. Und genau davor trieft das Album geradezu, die Passion vermag auch die ältere Garde zu infizieren und schlichtweg mitzureißen. Das unbeholfen-sympathische Design von Album und Shirts übt auf die Aficinados einen zusätzlichen Reiz aus, dem kaum zu widerstehen ist, hier wird das Vinyl wohl stapelweise verhaftet werden.

Ihre Landsleute SPEEDTRAP (siehe das aktuelle "Powerdose"-Album) schlagen ja geschwindigkeitsmäßig in eine ähnliche Kerbe. Die Referenzbands sind wohl die gleichen, der Spirit der glorreichen Altmetaller wie EXCITER oder der Geschwindigkeit von RAZOR fusioniert mit dem unbändigen Bangerwillen der jungen Garde á la STRIKER. Unverkennbar haben die Finnen aber auch die Früh-RUNNING WILD-Werke gehört, AGENT STEEL haben sich wohl ebenfalls recht oft auf dem Plattenteller gedreht. Die Zielgruppe weiß sowieso was zu tun ist, der Rest darf sich aber gerne auch dem frischen Speed-Metal-Zauber der Finnen hingeben. Superb!



Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: Thomas Patsch (10.09.2013)

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