Dignity - Balance Of Power

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VÖ: 04.10.2013
Bandinfo: Dignity
Genre: Melodic Hardrock
Label: Fastball Music
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Lineup  |  Trackliste

Schon nach dem ersten „Lauschangriff“ musste ich mir offen und ehrlich eingestehen, dass es eigentlich jammerschade ist, dass diese Band nach Veröffentlichung des Debütalbums „Pro-ject Destiny“ vor fünf Jahren nie den globalen Durchbruch geschafft hat. Die Truppe wühlt sich nun doch schon seit einigen Jahren durch den österreichischen Untergrund, auch wenn es zwischendurch immer wieder Line-Up Wechsel gab. Ein wohl sehr einschneidender Wechsel wurde durch die Neubesetzung des Postens am Mikro und an der Gitarre vollzogen. Neben Phil Porter von SIREN´SCRY (Guitars) übernahm nun Søren „Nico“ Adamsen (ex-ARTILLERY) die Aufgaben des Shouters und kann mit seiner Performance auf ganzer Breite überzeugen.

Die Österreicher kredenzen dem Zuhörer auf dem zweiten Album ein komplexes und zugleich eingängiges, melodisches Album, das mit jedem Durchlauf weitere Details und musikalische Höhepunkte offenbart. Im Gegensatz zu vielen Acts aus dem Metal-Genre, die sich schon seit Jahren selbst kopieren und damit in ihrer Entwicklung ein wenig stagnieren, ist es den Herren wiederum gelungen sich zu steigern. Hier wird gezeigt, dass diese Band es nicht verlernt hat, powervolle Akkorde mit sehr einprägsamen Refrains zu einer hitverdächtigen Mischung zu verschmelzen.

Die sehr gitarrenorintierten Melodic -Metal Songs bilden das feste Fundament für Søren „Nico“ Adamsen fantastische Vocals, die in Songs wie „ Rebel Empire„ oder dem HELLOWEEN lastigen „Save Me“ klar und kraftvoll bis in höchste Töne driften. Mal gefühlvoll wie „The Day That I Die“ oder richtig druckvoll, heavy wie „Angels Cry“, DIGNITY haben die gesamte Bandbreite – von der emotionalen, leicht dramaturgischen Seite („Rise“) bis hin zum speedigen Powermetal -Geschoss („Lion Attack“), sie schöpfen hier somit gekonnt aus dem Vollen. Dass die Musiker von DIGNITY technisch über allen Maßen beschlagen sind, ist ja nicht erst seit kurzem bekannt, und so zeigen sie der Konkurrenz, wie man leicht progressive und dennoch höchst melodische Songs komponieren kann.

Freunde von großartigen Melodien, hymnischen und vielschichtigen Songs werden die Jungs lieben. Diese talentierte Truppe bietet nicht nur herausragende Vocals, sie krönen auch eine international konkurrenzfähige Produktion von Frank Pitters und Roland Navratil, sodass im Einklang mit gekonntem Songwriting und überdurchschnittlicher Instrumentierung ein beachtliches und sehr abwechslungsreiches Album herausgekommen ist. Auch für Neulinge von DIGNITY ist diese CD natürlich absolut hörenswert, obwohl es in diesem Fall einer gewissen Eingewöhnungsphase bedarf, weil man einfach gegenüber dem Debüt doch einiges an Härte zugelegt hat.

Hier wird ein Feuerwerk unverfälschter Spielfreude abgelassen, das pure Begeisterung aufkommen lässt. Also eines ist schon mal sicher: mit DIGNITY glüht ein weiteres heißes Eisen im Österreichischen Untergrund. Eingefleischte HELLOWEEN, YNGWIE MALMSTEEN, IRON MASK, MASTERPLAN Fans sollten sich „Balance of Power“ jedenfalls antesten und sich dieses massive Stück österreichischer Qualität in die eigenen vier Wände holen. Ewige Nörgler an dieser Art von Musik werden sich zwar auch durch die fünfköpfige Band nicht überzeugen lassen, aber all jene, die aber nach wie vor gerne erstklassig gemachten Melodic Metal hören, müssen einfach zugreifen. TOP.



Bewertung: 4.5 / 5.0
Autor: manfred (25.09.2013)

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