Shining [Nor] - One, One, One

Artikel-Bild
VÖ: 07.06.2013
Bandinfo: Shining [Nor]
Genre: Experimental Metal
Label: Indie Recordings
Hören & Kaufen: Amazon | Ebay
Lineup  |  Trackliste

Die norwegischen Jazz-Metaller SHINING veröffentlichen mit „One One One“ ein Album, das neue Gebiete erschließen will. Der experimentelle Ansatz und der progressive Sound des 2010er Albums „Blackjazz“ steht stiltisch zwar noch immer im Vordergrund. Allerdings bewegt sich die Band weg von düster-wütenden Nummern alla „Fisheye“ und hin zu einem rockigeren Image. Sogar das knallige Orange des Albumcovers verbildlicht den Kontrast zum grauen, finsteren „Blackjazz“ und damit die musikalische Neuorientierung.

Im Grunde kennt man SHINING als Band, die sich gekonnt durch diffuse Songsstrukturen kämpft. Der exzessive Einsatz von elektronischen Keyboard-Sounds oder schrägen Saxophon-Klängen sorgt außerdem für Wiedererkennungswert. „One One One“ ist in diesem Zusammenhang keine Ausnahme, allerdings geben sich Norweger anno 2013 weitaus simpler und leichter verdaulich, was nicht unbedingt langweiliger heißen muss. Eher ist dies eine Entwicklung, die sich – unglaublich aber wahr – bereits auf „Blackjazz“ abzeichnete. Die Herren, die eigentlich aus dem norwegischen Nu-Jazz kommen (ein Bereich der sich mit Elektronik oder dem genreübergreifenden Potential von Jazz beschäftigt) , haben sich bereits auf „Blackjazz“ verstärkt auf Gitarren fokussiert um die Musik dadurch etwas metal-tauglicher zu gestalten. „One One One“ ist also die logische Folge eines experimentellen Konzepts und setzt durch geradlinige Nummern wie „Off The Hook“ neue Akzente. Auch wenn deutlich sparsamer eingesetzt - auf die charakteristische Instrumentalisierung wird dennoch nicht verzichtet. „How Your Story Ends“ oder „The Hunting Game“ warten beispielsweise mit synthetischen Keyboard-Klängen oder einem dominanten Holzblasinstrument auf, und erscheinen dabei etwas konfuser und vielschichtiger als der rockige Rest des Albums.

SHINING ruhen sich nicht auf ihrem „Blackjazz“ aus, sondern versuchen das selbstbetitelte Genre in neue Kontexte zu integrieren. Im Songtitel „Blackjazz Rebels“ schwingt dabei ganz bewusst eine aufmüpfige Rock-Attitüde mit, denn die Richtung der Norweger weist gen Jazz’n’Roll.



Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: Eva Thalhammer (30.09.2013)

ANZEIGE
ANZEIGE