MASTIC SCUM - CTRL

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VÖ: 06.12.2013
Bandinfo: MASTIC SCUM
Genre: Death Metal
Label: Massacre Records
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Lineup  |  Trackliste  |  Credits

Der Nikolaus steckt uns heuer das neue Album der österreichischen Metal-Institution MASTIC SCUM in die Stutzen. Doch irgendwie will sich "C T R L" nicht als Soundtrack für die vorweihnachtliche Stimmung und die allgemein besinnliche Zeit im Zeichen des Glühweins & der Kekse eignen. Vielmehr fühlt man die Hektik und den Stress der Einkaufszentren und den allgemeinen Geschenke- und Konsumwahn. "C T R L" vereinnahmt den Hörer und versetzt ihn in die eigene, katatonische Welt, in der einen das neue Werk wie ein Dampfhammer trifft. Voll in die Magengrube sozusagen. Das haben sich die Fans aber auch verdient, recht lange haben sie auf den "Dust" (2009)-Nachfolger warten müssen, Abhilfe verheißt nun das neue, bei Massacre Rec. veröffentlichte Bolzwerk. Harte Stakkato-Riffs in noch industriell-kälteren Klangwelten als zuletzt, in denen das Schlagzeug mit maschineller Präzision prügelt und tackert, so in etwa kann der Sound umschrieben werden, der da auf die Hörer einprasselt. Inmitten dieses sterilen und kompromißlosen Klimas wütet wieder der Tiroler Brüllexport Maggo und treibt die Band mit unmenschlichen und kalten Kommandos weiter und immer schneller nach vorne.

Harry Gandler shreddert präzise, ein Wutklumpen nach dem nächsten ballert ins Hirn, der Opener, "D1s3mb0d1m3nt" überzeugen dabei ebenso wie das starke "Cause & Effect". Dass inmitten all des klinisch-futuristischen Wahnsinns und Geblastes weiter organisch das Blut durch die Adern gepumpt wird, und man folglich merkt, dass hier noch Menschen und nicht Cyborgs am Werk sind, dafür sorgt der Groove-Anteil von "Brute-Force-Methode" oder auch das lässige " Hyper-Detection 2.0" (ein neu aufgenommener Alt-Track), bevor der weichgekochte und malträtierte Hörer vom guten Rausschmeißer "Resurrection" zum Bodenaufwischen verwendet wird. Der moderne Sound knallt auf jeden Fall recht ordentlich, Soundpuristen wird das wohl zu glatt sein. Klingt alles irgendwie wie ein Review zu einer FEAR FACTORY-CD? Naja, eine sehr große Nähe zu den Industrial Death Metaller-Kings muss man den Österreichern schon attestieren. Die Mastic´s legen jedenfalls ihr bislang reifstes Album vor, der Terminator marschiert mit rasender Geschwindigkeit und zerstört mit hoher Treffsicherheit und brutaler Wucht. Wer auf FEAR FACTORY - Turkey ist und nach Ersatz sucht, dem wird hier die volle Breitseite verpaßt. Was für MASTIC SCUM sowohl Fluch wie auch Segen sein kann.



Bewertung: 3.5 / 5.0
Autor: Thomas Patsch (03.12.2013)

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