HOMEs Tourtagebuch mit den SAHARA SURFERS

Text: Reini
Veröffentlicht am 31.12.2011

Tag 1, Donnerstag 8. September 2011
PMK – Innsbruck

Der Torauftakt ist zugleich ein Heimspiel und so ist die Spannung natürlich groß, ob man die Innsbrucker unter Woche für ein Konzert von „nur“ einheimischen Bands motivieren kann. Diese Sorge verflüchtigt sich aber recht schnell, denn schon bei den Openern des Abends, MOTEL, ist das PMK mehr als gut besucht. Gegen Elf wird es dann Zeit für HOME, ein paar Minuten Aufwärmen müssen reichen, eröffnet wird klassischerweise mit „Emonoel“. Sollten wir im Laufe der Tour noch einige Male das Publikum, das sich auf den doch deutlich eingängigeren Stonerrock der SURFERS eingestellt hat, mit unserem Sludge-, Metal- und Doom-Mix regelrecht schockieren, ist das an diesem Abend definitiv nicht der Fall! Die Leute zeigen sich durchwegs begeistert und wenn mein Vater unserem Schlagzeuger Magi nach dem Gig umarmt und ihn als Familienmitglied willkommen heißt, scheint unser erster Auftritt nach einigen Monaten wirklich ganz gut geklappt zu haben. Nach den knapp 50 Minuten Spielzeit werden dann schnell die komplett nassgeschwitzten Klamotten gewechselt und die SURFERS am Merch-Stand abgelöst. Da gibt es auch einiges zu tun, weil an diesem Abend erstmals ihr neues Album „Sonar Pilot“ zum Kauf erhältlich ist. Auch einige der neuen HOME-Shirts gehen über die Theke, es scheint sich gelohnt zu haben das Motiv einer russischen Künstlerin übers Internet abzukaufen. Danach noch einige Biere getrunken, mit Freunden und Kollegen gequatscht und um drei ins Bett, Treffpunkt am nächsten Tag ist um elf im Proberaum.

Tag 2, Freitag 9. September 2011
Irgendwo in Deutschland

Der erste Reisetag ist zugleich auch der letzte freie Tag, welcher für die langwierige Anreise (911 km) nach Hamburg genutzt wird. Wir teilen also wie bereits in der Vergangenheit erprobt das Equipment und die sechs Personen auf zwei Autos auf und los geht’s gen Deutschland. Der Veranstalter in Hamburg meinte mal andeutungsweise, dass wir auch früher anreisen könnten, so genau konnten wir das aber bis jetzt noch nicht klären, zumal wir den ganzen Tag über auf der angegeben Nummer niemanden erreichen können. Als wir nach zigmaligem Anrufen auch unter der im Internet als „Hotline für Anrainerbeschwerden“ keinen Erfolg haben, uns aber schon in vollem Tempo Richtung Norden befinden, steigt die Spannung kontinuierlich. Das sollte aber unser kleinstes Problem an diesem Tag bleiben, deswegen hier ein kleiner Tipp von meiner Seite: Wer einmal vorhat nach Hamburg zu fahren, sollte tunlichst die Ausfahrt bei Scheinwurf nicht verpassen, weil sonst hört bei Erfurt die Autobahn einfach auf und wenn man dann noch stur weiterfährt, landet man irgendwann im absoluten Nirgendwo. Wie sich später herausstellt, nennen Einheimisch diese Gegend Thüringen. Irgendwann geben wir dann auf und versuchen in Bad Frankenhausen eine Unterkunft zu finden. Die Pension „Zur Quelle“ wird dafür auserkoren, was mangels Alternativen nicht schwer fällt. Für solche Etablissements eignet es sich übrigens auch immer gut, einfach die zwei langhaarigsten und verwahrlosten zwei Herren des Tourtrosses (also unser Schlagzeuger Magi und meine Wenigkeit) vorauszuschicken, die dann im Lokal von einer ganzen Menge pensionierter Augenpaare intensiv angestarrt werden. Unsere Zimmer haben wir aber dann trotzdem bekommen.

Tag 3, Samstag 10. September 2011
Gängeviertel - Hamburg

Beim zweiten Versuch Hamburg zu finden, sind wir natürlich erfolgreich und staunen erstmal nicht schlecht, als uns das Navi direkt ins Zentrum der Hanseatenstadt führt. In Mitten von hohen Bankengebäuden steht nämlich das „Gängeviertel“, ein seit Jahren besetzter Häuserkomplex, in dem seit geraumer Weile Ausstellungen, Konzerte, Partys und sonstige kulturelle Events veranstaltet werden. (Wäre eigentlich interessant wie viele Tage/Stunden es dauern würde, bis in Innsbruck ein Nachahmungsversuch von der Cobra gestürmt werden würde.) Hier läuft übrigens alles auf freiwilliger Spendenbasis, seien es die Getränke oder der Eintritt für heute Abend. Da es sich bei den Hamburg-Gig um eines der Konzerte der Tour handelt, welches wir im letzten Moment noch auf die Beine stellen konnten, war die Werbung dafür leider ziemlich überschaubar, um genau zu sein praktisch nicht vorhanden. HOME eröffnen also den Abend um 20:00 (um etwaigen Anrainerbeschwerden vorzubeugen) und können minus dem Personal einen ganzen Zuschauer verbuchen. Im Laufe des Gigs schaffen wir es zwar die Anzahl immerhin in den zweistelligen Bereich zu bringen, so richtig was los ist aber erst bei den SAHARA SURFERS. Egal, das Bier ist überaus schmackhaft und der Vorteil an Konzerten, die so früh anfangen ist, dass man nachher noch richtig ausgehen kann. Zumindest in die Kneipe um die Ecke, wo wir dann alle um drei beschließen, besser ins Bett als noch auf Wanderschaft in St. Pauli zu gehen.

Tag 4, Sonntag 11. September 2011
Waldmeister – Solingen

Erster Härtetest bestanden, die Nacht mit vier betrunkenen, schnarchenden Herren und einer nicht minder betrunkenen und schnarchenden Dame auf einem Matratzenlager gut überstanden, man muss einfach nur erschöpft genug sein, dann braucht man nicht einmal mehr Ohropax. Zu Mittag sind wir dann alle herzlich zum veganen Frühstück im Gängeviertel eingeladen, wobei der ein oder andere von uns ziemlich traurig über die Fleischlosigkeit der Verköstigung zu sein scheint. War aber eh ganz gut. Nächster Tourstopp ist Solingen, eine Stadt mit 160.000 Einwohner, die aber eher nach 16.000 aussieht. Die Location für heute Abend heißt Waldmeister und ist ein altes Bahnhofsgebäude. Diesmal gibt’s auch noch eine dritte Band, MAYHAP & ADVENTURE, ein Brüderpaar, das sich an den Drums und der Gitarre bzw. Bass während dem Set immer mal wieder abwechselt. Sehr cool! Weniger erfreulich fällt dafür das Catering aus. Auf eine diesbezügliche Anfrage werden uns „kalte Pommes, Toastbrot und Grillwürstchen“ in Aussicht gestellt. Vier Scheiben Toastbroat insgesamt übrigens. Mit leicht hungrigem Magen überlegt man sich da ob es nicht langsam Zeit wird Starallüren zu entwickeln... aber wirklich beklagen können wir uns auch nicht, denn für einen Sonntag ist einiges los und als nach dem SURFERS-Set immer noch nicht genug ist, wird einfach eine Jam-Session intoniert, solange bis die Polizei einen Sprung vorbeischaut und höflichst anmerkt, dass jetzt aber mal langsam Schluss sei.

Tag 5, Montag 12. September 2011
Nil – Potsdam

Große Verwirrung herrscht in Potsdam, als uns das Navi zur angegebenen Adresse führt und wir statt bei einem Club vor einem riesigen, prunkvollem Palais landen. „Da spielen wir heute Abend, ha ha“. Wie sich nach einer Stunde Herumfahren herausstellt, spielen wir heute Abend wirklich da drin! Allerdings gibt es beim Hintereingang des Gebäudes einen Weg, der in den ziemlich niederen Studentenkeller führt... aber immerhin!
Um halb zehn ist immer noch nicht viel los, als wir um dreiviertel die Bühne entern, füllt sich der Laden aber zusehends. Zwar setzt die übliche Gesundschrumpfung des Publikums bei einem HOME-Gig auch hier ein, trotzdem scheint es in Potsdam einige Leute zu geben, die sich auch für sperrigen Sludge begeistern können. Die Kommunikation auf Hochdeutsch scheint auch immer besser zu werden, trotzdem stellen wir fest, dass es nicht nur reicht die Wörter ganz und deutlich auszusprechen. „Wenn man nach Deutschland geht, muss man die Grammatik erlernen, wenn man nach Österreich geht, muss man sie vergessen“ lautet die philosophische Erkenntnis des Abends. Interessant war auch noch der halbstündige Spaziergang durch einen dunklen Park um zum Haus des Veranstalters zu kommen, aber das würde jetzt wirklich zu weit führen...

Tag 6, Dienstag 13. September 2011
Ostpol – Dresden

Heute wird uns langsam der Irrsinn der Routenplanung unserer Tour bewusst. Berlin läge ja eigentlich nur eine halbe Stunde von Potsdam entfernt, da spielen wir aber leider erst morgen, heute geht’s über 200 Kilometer nach Dresden. Der Ostpol ist ein Laden, welcher es sich zur Aufgabe gemacht, den guten, alten DDR-Charme wiederzubeleben und so wurde die komplette Einrichtung auf den Look von damals getrimmt, von der Tapete bis zur Jukebox – sehr stylisch. Der Gig läuft ausgesprochen gut und auch die Merch-Verkäufe fallen diesmal stattlich aus. „Am besten wenig auflegen, dann bekommen die Leute einen Stress, dass bald nichts mehr da ist – Ostmentalität“ bekommen wir den Tipp von einem aus der Gegend. Es scheint jedenfalls funktioniert zu haben. Unter das Prädikat „noch seltsamer“ fällt aber der Kommentar eines Besuchers nach dem Auftritt von HOME: „Hey, coole Show, obwohl ich nach drei Lieder gehen musste!“ - „Danke, wo musstest du denn so schnell hin?“ - “Raus, weil ich gemerkt habe, dass das echt nicht mein Sound ist!“. Aha... trotzdem danke!
Von den Städten selbst bekommt man auf Tour relativ wenig mit, deswegen muss man sich – aus touristischem Interesse versteht sich – auf das Verkosten der lokalen Bierspezialitäten beschränken, was auch an diesem Abend ausgiebig erledigt wird. Beherbergt werden werden heute Nacht gleich direkt über dem Club, im dortigen Gästebuch haben sich auch schon die Kollegen von GRANDLOOM (mit denen noch ein Gig in Cottbus auf dem Plan steht) oder die Salzburger BEEN OBSCENE eingetragen. Also folgen wir dem Beispiel und beschreiben die Abenteuer der „Osterreicher im nahen Osten“, bedanken uns für die vielen „Biere am Dresden“ und zeichnen mit „Pro-Ost“. Was für Spaßkanonen, diese Tiroler.

Tag 7, Mittwoch 14. September 2011
Schokoladen - Berlin

Welche österreichische Band träumt schon nicht davon in der Bundeshauptstadt des großen Nachbarlandes zu spielen?! Unser Tourplan führt uns glücklicherweise dort hin, Berlin Mitte um genau zu sein, direkt zu einem Club namens Schokoladen. Von der Einrichtung erinnert der Club irgendwie an ein Wohnzimmer, dass das mal eine Schokoladenfabrik gewesen sein soll, ist hingegen kaum zu erkennen. Als wir gerade damit beschäftigt sind das Equipment auszuladen, kommt so ein Typ zur Sängerin der SURFERS und meint: „Hallo, ich bin Ken Jebsen von Radio Fritz. Ihr seit doch sicher von einer Band und wenn ihr mir eure CDs gebt, dann kann ich euch einem Publikum vorstellen, das vier mal so groß ist wie das von FM4.“ Vielleicht handelt es sich ja nur um einen Verrückten, aber gut, bekommt er halt seine Alben. Später wendet er sich dann zu mir: „Macht ihr auch so einen... Stonerrock wie die anderen hier?“ - „Nein... etwas härter...“ - „Aha, so wie SYSTEM OF A DOWN also?“ - „Ähm ja, so in etwa, circa...“. Später stellt sich heraus, dass der Typ wirklich Moderator bei einem großen Berliner Radiosender ist. Dürfte aber halb so wild sein, dass wir ihm kein Exemplar unserer mittlerweile vergriffenen EP geben konnten, der „neue Stern am New Metal-Himmel“ wären wir wohl so oder so nicht geworden.
Das Konzert am Abend läuft dann für unsere Verhältnisse sensationell, über so viel Zuspruch durften sich HOME in Deutschland bis dato noch nirgendwo erfreuen. Das Publikum einer Millionenstadt scheint wohl nicht so leicht zu verschrecken sein. Nachher ziehen wir dann noch mit einigen Freunden, die in Berlin ansässig sind, um die Häuser und wundern uns über die sensationell günstigen Bier- und Schnapspreise. Auch pendelt sich schön langsam drei Uhr als typische Schlafenszeit ein. Anfühlen tut sich das dann meistens wie sechs in der Früh.

Tag 8, Donnerstag 15. September 2011
Jungfer – Arnstadt

Von einer Weltmetropole nach Arnstadt: 25.000 Einwohner, circa 60% davon Pensionisten. Die Location namens Jungfer sieht von außen aus wie ein Landgasthaus und einzig und alleine eine mit Kreide geschriebenen Information an einer Wandtafel verkündet unser Gastspiel. Das könnte spannend werden! Der Wirt Udo, ein gestandener Altrocker, zeigt uns aber gleich, dass im Inneren der Schenke ein eigentlich recht cool ausschauender Rockclub verbirgt. Den unzähligen Postern an der Wand zu urteilen, scheint sich das Publikum hier aber mehr auf Hard Rock und Blues zu fokussieren - ein Spektrum, das eigentlich keine der zwei Bands so recht abdecken kann. Skurriler Weise soll auch noch de Eintrittspreis 10€ betragen, der Durchschnitt der anderen Konzerte liegt bis jetzt eher bei 6€. Tja, was soll man sagen, wir haben es letztendlich geschafft: Kein einziger zahlender Gast! Als dann irgendwann der Billiardtisch langweilig wird (den es zum großen Glück Backstage gab), jamen wir einfach auf der Bühne, teils in skurrilsten Besetzung. Als uns der Wirt dann aber darauf aufmerksam macht, dass er von unserer zehnminütigen-Reggae-Improvisation langsam Kopfweh bekommt, spielt jede Band noch jeweils drei Lieder für ihn und seine drei Saufkumpanen. Danach kann man sich natürlich nur mehr dem Suff hingeben... ursprünglich hätten wir ja den Alkohol zum halben Preis bezahlen müssen, da sich aber Steini (der Drummer der SURFERS und praktisch Tour-Manager) bis in die frühen Morgenstunden mit dem guten Udo volllaufen hat lassen, wird uns die Zeche am nächsten Morgen erlassen. Danke nochmals an dieser Stelle! An den Steini natürlich...

Tag 9, Freitag 16. September 2011
Muggefug – Cottbus

Der Zigarettenkonsum von unserem Sänger/Bassisten Hans-Peter ist mittlerweile bei mindestens zwei Packungen am Tag angelangt, da erscheint die Frage „ob er denn damit ein konkretes Ziel anstrebe“ durchaus angebracht. Soll angeblich für die Stimme sein, vielleicht baut er damit aber auch nur den Stress ab, jeden Abend mit zwei Bands auf der Bühne zu stehen. Den Gefallen wie jeder normale Mensch davon Erschöpfungserscheinungen zu zeigen, tut er uns aber nicht. Dafür sieht seine Gesichtsfarbe an dem ein oder anderen Morgen definitiv nicht mehr gesund aus...
Wie auch immer, der nächste Tourstopp führt uns wieder ganz gen Osten, in die unmittelbare Nähe der polnischen Grenze um genau zu sein. Dabei fällt die kreative Ortsnamensgebung in Brandenburg auf, „Neu-Seeland“ liegt etwa gleich in der Nähe von „Finsterwald“. Schön langsam lässt sich auch der immer größer werdende, geistige Verfall nicht mehr leugnen. Nicht nur, dass wir jeden Tag noch ein bisschen leichter zu unterhalten/belustigen sind, auch die übliche Frage, wo man denn gestern gespielt habe, lässt sich oft nur nach einigem Grübeln beantworten. Wie auch immer, in Cottbus gastieren wir heute im Muggefug, ein rechte coole Location im Keller des Unicampus. Ebenso im Line-Up vertreten ist das Instrumentaltrio GRANDLOOM, die dortigen Lokalhelden, mit denen die SAHARA SURFERS am heimischen Floiten Jam bereits die Bühne geteilt haben. Trotz ihrem hohen Bekanntheitsgrad im Osten bestehen die Jungs aber darauf, dass die SURFERS den Headlinerposten übernehmen. Man munkelt zwar, dass die GRANDLOOMER einfach früher saufen wollen, der Wunsch wird ihnen aber auch gerne erfüllt. Den Opener übernehmen natürlich trotzdem HOME und wenn wir dachten, das (nicht vorhandene) Publikum in Arnstadt gestern war seltsam, dann haben wir nicht mit den Cottbussern gerechnet. Obwohl sich eigentlich recht viele Leute vor der Bühne versammeln (mit respektvollem fünf Meter Abstand natürlich), bewegt während dem ganzen Auftritt kaum jemand auch nur Miene. Keine Bewegung, kein Klatschen (Stichwort: Totenstille) zwischen den Songs, man lässt die Musik stumm über sich ergehen. Magi, der Drummer, meint nachher treffend: „Das war wie auf einer Beerdigung. Ich musste mich einmal kurz zwicken, um sicherzugehen, dass ich noch nicht tot bin“. Uns wird später erklärt, dass es sich dabei um die bereits erwähnte Ostmentalität handle, man sei einfach nicht gewöhnt, dass man auch einfach weggehen kann. Aha. Die Sludge-Affinität hielt sich an diesem Abend jedenfalls deutlich in Grenzen. Das Catering ist im Muggefug aber köstlich und höchst exotisch (weder Pizza noch Nudeln!) und auch der randvolle Kühlschrank bringt die Nerven wieder auf Vordermann. Für GRANDLOOM und die SAHARA SURFERS laufen die Auftritte recht gut und als man so gegen zwei langsam bereit fürs Bett ist, stehen wir plötzlich vor dem Problem, dass unsere Herberge für heute Nacht ganze fünfzehn Fahrminuten entfernt ist und wirklich keiner mehr von uns fahrtauglich ist. Der Einzige, der sich dafür noch zur Verfügung stellen würde, ist Magi und der ist erstens viel zu betrunken und zweitens kann er gar nicht Autofahren. Mit dem Taxi kommen wir aber doch noch ans Ziel.

Tag 10, Samstag 17. September 2011
Kosmodrom – Heidelberg

Heute ist der letzte Tourstopp und die Verschleißerscheinungen hinterlassen tiefe Spuren. Nicht dass wir schon genug hätten, aber nach acht Shows in Folge, wäre ein freier Abend schon ganz angenehm. Egal, heute geht’s 650 Km nach Heidelberg, wo uns die Kollegen von BUDDHA SENTENZA einen Auftritt organisiert haben. Das Kosmodrom ist ein richtig edler Club im Gewerbegebiet, zum Abschluss spielen wir auf der sicherlich größten Bühne der bisherigen Tour. Auch irgendwie seltsam, dass man den ganzen Tag im Auto verbringt und nach dem Ausladen der Instrumente nichts lieber macht, als sich sofort hinzusetzen. Der Besucherandrang hält sich an diesem Abend leider in Grenzen, zumal die Halle wirklich groß ist. Der Sound (auf der Bühne) ist aber heute ganz besonders gut und so sind wir nach den üblichen 45 Minuten nicht unzufrieden. Übernachten dürfen wir heute im nahegelegenen Proberaum der BUDDHA SENTENZA und Leute, unser Neid gebührt euch! Großzügig ausgestatteten, zwei Schlagzeuge, Sitzecke mit Kühlschrank und Kaffeemaschine, Plattenspieler, zig Verstärker... etc. Mit den Jungs dann natürlich noch lange gefeiert und obendrein großzügig verpflegt worden, hoffentlich können wir uns in Innsbruck einmal dafür revanchieren. In unserem Proberaum wollen die aber sicher nicht schlafen, das kann ich ihnen garantieren... Sludge muss schließlich dreckig sein!


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