Flusensieb Mini #126

Veröffentlicht am 04.03.2024

Dreimal steigen wir auch heute wieder in metallische Welten ein, die uns sonst wahrscheinlich nie bewusst geworden wären. Drei Alben, drei Texte, drei neue Eindrücke. Nummer 1: Hört das, denn so fühlt sich das extreme Ende des Doom-Genres an! Nummer 2: massenweise wahnwitzige Gitarrensoli und überbordende Epik. Nummer 3: alle paar Momente etwas grenzwertig zusammenhanglos Neues. Lest rein, hört rein, habt Spaß!


 

SPECTRAL VOICE – Sparagmos

Kennt ihr das Gefühl, dass kein noch so gedärmzerwühlender, trommelfellzerfetzender Metal mehr ausreicht? Ihr sucht nach einem neuen Kick und wisst euch nicht mehr anders zu helfen, als zwei brutal fiese Alben gleichzeitig anzumachen? Das muss nicht sein! Denn jetzt gibt es das zweite Album von SPECTRAL VOICE. „Spargamos“ geht wohl als Death Doom durch, fühlt sich aber an wie Brutal Blackened Funeral Extreme Death Doom. Dass die unglaubliche Menge an metallischem Krach, der einem bei dem US-Quartett durch die Ohren fegt, nicht verwaschen klingt, ist absolut beeindruckend. Hört das, denn so fühlt sich das extreme Ende des Doom-Genres an! Herausfordernd! Irre! Stark! (jazz)

 


 

MEGA COLOSSUS – Showdown

Man kann festhalten: Wenn sich eine Band mit dem Namen MEGA COLOSSUS ankündigt, dann ist davon auszugehen, dass das, was da auf einen zukommt, üppig ausfallen dürfte. Schwermetall in wahrhaftiger Form, straight outta Raleigh, North Carolina! Fans der alten Schule dürfen sich, neben massenweise wahnwitziger Gitarrensoli und einer Portion überbordender Epik, nicht zuletzt auch an einem fetten Sound und einem Haufen Freude am Spielen seitens der musikalisch megakolossal dimensionierten Akteure ergötzen. Mit exzessiver Motivation und beachtlicher technischer Versiertheit ausgestattet prügelt einen die Band durch die etwa 40-minütige Soundlandschaft, und man kann ihnen nur dankbar dafür sein! (DC)

 


 

THY SHINING CURSE – Theurgia

Obwohl THY SHINING CURSE von Leonidas als Solo-Projekt in den USA gegründet wurde, sind für die Nachvollziehbarkeit seiner mittlerweile nicht mehr allein umgesetzte musikalisch-metaphysisch Vision Studien in Altgriechisch und antiker Philosophie nötig. Das Debüt-Album „Theurgia“ – neuplatonischer Begriff des kultischen/rituellen Handelns – verkörpert seine vielleicht geniale, vielleicht wahnsinnige Idee, den Hörer*innen Methexis (Teilhabe) und Katharsis zu bringen, vor allem durch geradezu grenzenlose Überfrachtung. Zwar fußen die Klänge auf einer Art Symphonic Death Metal, aber alle paar Momente hören wir etwas grenzwertig zusammenhanglos komplett Neues. Beeindruckend, aber auch (zu?) viel! (jazz)

 


 

Mehr Flusensieb!


WERBUNG: Hard
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