DARKSIDE - ein tiefer Einblick in das kommende Album "Inferno"

Text: Reini
Veröffentlicht am 25.01.2013

DARKSIDE haben das Shaark Studio in Tschechien zwischen 15. und 28. Februar 2013 gebucht, um dort Bass, Gitarren und Gesang für die neue Produktion aufzunehmen. Da die Laufzeit des neuen Werks die einer CD bei weitem übersteigt, wird DARKSIDE´s neues Output als Doppel CD erscheinen. Zur Einführung hier die dem Album zugrunde liegende Story:

Das Album ist monothematisch und stellt die Adaption der wahren Geschichte der Madeleine de la Palud dar. Die Ereignisse fanden während des Höhepunkts der Hexenjagd in Frankreich statt, als die Fälle dämonischer Besessenheit bei Priestern und Nonnen, die oft durch sexuelle Themen dominiert wurden, besonders häufig waren.

Das Hauptopfer war Madeleine de Demandolx de la Palud. Madeleine war eine 17-jährige Ursulinen- Nonne mit groben Anzeichen von emotionaler Instabilität, die aus dem Kloster oft in die Obhut ihrer Eltern zurückgegeben wurde um sich von diversen Anfällen von Depression zu erholen. Vater Louis Gaufridi war ein Freund von Madeleine Familie, und es wird angenommen, dass er um das Jahr 1609 damit begann, Madeleine, noch im Haus ihrer Eltern zu missbrauchen.

Vater Gaufridi wurde unmissverständlich vermittelt, seine Aufmerksamkeit Madeleine gegenüber unverzüglich zu beenden und Madeleine wurde in das Ursulinen-Kloster in Marseille unter die direkte Aufsicht von Mutter de Gaumer überstellt. Dort offenbarte Madeleine die ganze Geschichte ihrer Beziehungen mit dem Vater Gaufridi, und um weiteren Mißbrauch zu verhindern und um eine weitere Einflussnahme von Father Gaufridi zu unterbinden, wurde Madeleine dem weiter entfernten Kloster in Aix übertragen.

Zwei Jahre später, 1611, im Alter von 19 Jahren, fiel Madeleine dem zum Opfer, was Menschen in ihrer Umgebung als unverwechselbare dämonische Besitzergreifung beschrieben. Ihr Körper wand sich unter Krämpfen und in einem Anfall von Wut zerstörte sie ein Kruzifix. Ein Exorzismus wurde verschrieben, um die Dämonen zu bannen , aber ein erster Versuch erwies sich als vergeblich und weitere Versuche brachten vernichtende Vorwürfe von Madeleine zu Tage, nämlich dass Vater Gaufridi ein Teufelsanbeter wäre, der mit ihr kopuliert hatte, seit sie 17 war.

In einem inzwischen bekannten Fortschreiten der Hysterie wurden drei weitere Nonnen bald durch Dämonen besessen und bis zum Ende des Jahres war diese Zahl auf acht gestiegen. Schwester Louise Capeau galt als die am meisten betroffene, da ihre erotischen Schwärmereien und körperliche Verrenkungen abscheulicher waren als die vonMadeleine. Da die Situation im Ursulinen-Kloster allmählich außer Kontrolle geriet, erbat Vater Romillon die Hilfe des Großinquisitor Sebastien Michaelis, während der flämische Exorzist Pater Domptius seine Versuche fortsetzte, die Dämonen aus den Körpern der Nonnen zu vertreiben.

Vater Gaufridi wurde daraufhin vorgeworfen, Madeleine Besessenheit verursacht zu haben, dennoch wurde er von seiner Gemeinde gerufen, um zu helfen, Schwester Louise Capeau zu exorzieren, die ihn prompt als Zauberer und Kannibalen denunzierte und ihn der Begehung jede erdenkliche Form der sexuellen Perversion bezichtigte. Eine Suche nach seinem Zimmer fand nichts Belastendes, also wurde er in Ehren entlassen. Allerdings forderte er, dass sein Name gelöscht wird und dass seine Ankläger bestraft werden, daher wurde er im Jahre 1611 vor ein Gericht in Aix gerufen.

Vater Gaufridi wurde daraufhin vorgeworfen, Madeleine Besessenheit verursacht zu haben, dennoch wurde er von seiner Gemeinde gerufen, um zu helfen, Schwester Louise Capeau zu exorzieren, die ihn prompt als Zauberer und Kannibalen denunzierte und ihn der Begehung jede erdenkliche Form der sexuellen Perversion bezichtigte. Eine Suche nach seinem Zimmer fand nichts Belastendes, also wurde er in Ehren entlassen. Allerdings forderte er, dass sein Name gelöscht wird und dass seine Ankläger bestraft werden, daher wurde er im Jahre 1611 vor ein Gericht in Aix gerufen.

Das Gerichtsverfahren, dem sowohl Madeline und Louise im fortgeschrittenen Zustand der Besessenheit beiwohnten und im Laufe dessen vor allem Madeleine insbesondere geradezu manisch von gewaltsamen Sexualpraktiken Gaufridis erzählte, ihn als Teufelsanbeter, Zauberer und Kannibalen bezichtigte, nur um wenig später diesselben Vorwürfe zu widerlegen, stand unter keinem guten Stern. Sie versuchte zweimal Suizid zu begehen, nachdem das Gericht das Teufelszeichen auf ihrem Körper festgestellt hatte. Der Fall war der erste, in dem die Aussage einer angeblich besessenen Person berücksichtigt wurde.

Nach dem Vater Gaufridi während seiner Zeit im Gefängnis physische und psychische Folter zugefügt worden war, wurde dem Gericht ein Pakt mit dem Teufel vorgelegt, der angeblich mit Gaufridi´s eigenem Blut signiert worden war. Ein unterschriebenes Geständnis wurde auch vorgelegt, gewonnen unter Folter, in der er zugab, Schwarze Messen zu feiern um Macht über Frauen zu gewinnen. Vater Gaufridi widerrief das Geständnis vehement, da es von ihm durch Folter erzwungen worden war, aber das unterzeichnete Geständnis und der angebliche Pakt wiegten in den Augen des Gerichts schwer genug, um den Priester zum Tod auf dem Scheiterhaufen zu verurteilen. Am Ende des April 1611, nach den Foltern von Strappado (Als Strappado oder Pendel wird eine leicht anzuwendende, vor allem im Mittelalter weit verbreitete Foltermethode bezeichnet. Die Handgelenke des Opfers wurden hinter dem Rücken gefesselt und dann mit einem Seil, das über einen Balken, eine Rolle oder einen Haken an der Decke lief, nach oben gezogen, bis das Opfer an seinen Armen hing. Diese Foltermethode ist sehr schmerzhaft und führt meist zur Luxation (Verrenkung) des Schultergelenks) und Squassation (Hierbei wurden dem Opfer die Handgelenke vor dem Körper gefesselt, das Opfer wiederum an den Handgelenken nach oben gezogen, zusätzlich aber schwere Gewichte an den Fußgelenken befestigt. Hierdurch kann es nicht nur zur Schädigung des Schulterbereiches, sondern auch der Beine und Hüften kommen) wurde Gaufridi fünf Stunden lang durch die Straßen von Aix geschleift, bevor er am Ort der Hinrichtung angelangte, wo man ihm die Gnade der Strangulation gewährte, bevor sein Körper verbrannt wurde.

Unmittelbar nach Gaufridis Hinrichtung war Schwester Madeleine plötzlich frei von allen Obsessionen, und obwohl Schwester Louise Capeau weiter besessen blieb bis sie starb, wurden die beiden Schwestern aus dem Kloster verbannt. Zwei Jahre später breitete sich die Hysterie um Besessenheit bis nach Lille aus, wo drei Nonnen behaupteten, genau wie im Fall von Aix , von einer gewissen Schwester Marie de Sains verhext worden zu sein. Dreißig Jahre später, im Jahre 1642 und erneut im Jahr 1652, wurde Madeleine selbst der Hexerei angeklagt und trotzdem das Teufelszeichen an ihr festgestellt worden war, wurde sie nur zu einer Haftstrafe verurteilt und schließlich in die Obhut eines Verwandten entlassen. Madeleine Demangolx de la Palud starb im Jahre 1670 im Alter von 77 Jahren.

Sänger Wolf:
„Nachdem wir auf unserem neuen Album sowas wie ein Retro-Vibe festgestellt hatten, ohne daß wir absichtlich in diese Richtung gearbeitet hätten, stellte sich für uns die Frage, ob wir da nicht soundtechnisch auch etwas dazu beitragen könnten. Wir haben ja unsere ersten Alben alle in Tschechien aufgenommen, weshalb wir uns fragten, ob wir nicht an die Stätten der Anfangstage zurückkehren sollten. Das Shaark Studio befindet sich in Bzenec, wo wir viermal auf dem Attack Of Fire Festival gastieren durften, öfter als jede andere Band. Wenige Kilometer entfernt ist der Heimatort von KRABATHOR, der Band, mit der wir über 50 Shows in Tschechien, der Slowakei und Österreich gespielt haben. Die Jungs vom Shaark Studio sind alte Bekannte von uns aus jenen Tagen, zumal sie ja zur Band SHAARK gehörten, von denen ein Teil heute bei MASTER agiert. All diese Facts zusammen mit diesem Retro-feeling auf einigen der neuen Songs, was nichts anderes bedeutet, als das einige dieser Songs an die ersten Alben von DARKSIDE erinnern, brachten uns zu dem Entschluß an die Stätte unserer Anfänge zurückzukehren“

„Inferno“ wird 14 veritable Songs sowie 5 Instrumentals beinhalten, was logischerweise sehr viel Arbeit bedeutet, aber DARKSIDE haben das Material in relativer kurzer Zeit zusammengetragen, wenn man bedenkt, daß das neue Line-up erst seit Juni vergangenen Jahres existiert. Entgegen früherer Meldungen wurden alle Drumtracks des neuen Albums von Alessandro „Urmuz“ Vagnoni eingespielt, bekannt als Drummer von Bands wie INFERNAL POETRY, DARK LUNACY oder RESURRECTURIS. Alessandro hat das komplette Drum Material im vergangenen Dezember in Italien eingespielt. Was das Studio Line-up für „Inferno“ betrifft, bleibt noch zu erwähnen, daß mit Jaroslav Lukac (xXXx, RECODE THE SUBLIMINAL, FAUSTINUS) noch ein weiterer Gitarrist dazugewonnen werden konnte, der einige Soli und andere Gitarrenleads zum neuen Output von DARKSIDE beitragen wird.

Wolf: „Ich kenne Alessandro jetzt schon einige Jahre und ich wußte daß er genau der Richtige sein würde, der diesem Album noch den Extrakick geben könnte, was Groove, Feeling, Können und Rhythmik anbelangt. Ich bin sehr froh, daß er den Job angenommen hat und kann nur sagen, daß er alle Erwartungen übertroffen hat – Alessandro, you rock ! Was Jaro anbelangt, ich hatte eine Unterhaltung mit Kewin Miceli, unserem Grafiker, wir sprachen über dies und das, auch über die Idee, noch einen zusätzlichen Gitarristen fürs Album zu suchen, um noch ein bißchen frisches Blut reinzupumpen, und er hat mir dann im Endeffekt Jaro vorgeschlagen, den er schon länger kennt und mit dem er auch zusammenarbeitet. Jaro ist ein toller Typ, Kewin hat ihn gleich kontaktiert und nach 10 Minuten war alles in trockenen Tüchern, Jaro war bereitet, Teil dieses Projektes zu werden“

DARKSIDE freut es ganz besonders, einige hochkarätige Gäste auf dem Album begrüßen zu dürfen, z.B. Otto Jezek, sowohl klassischer als auch Flamenco Gitarrist und Lehrer, der diverse akustische Leads auf „Madeleine“ einspielen wird, einem Track, der den Charakter der Hauptfigur in all seinen Facetten beleuchtet, aber da gibt’s natürlich einen besonderen Grund für diesen Gast, erläutert Sänger Wolf:

„ Otto war der Gitarrist meiner allerersten Metalband, METAL DAZE, so circa 1983. Nachdem Otto Metal Daze verließ haben wir Jahrzehnte nichts mehr von einander gehört, bis ich im Rahmen der Komposition dieses Tracks erstmals die Idee mit den akustischen Gitarren hatte. Der Track beschreibt ja die Hauptfigur des Albums ohne Worte, soll aber den Charakter skizzieren, Madeleines Anmut, den Glauben, aber auch die Zweifel, die Ängste und die Narben, die der Mißbrauch hinterlassen hat. Also hab ich Otto kontaktiert und er hat seine Unterstützung zugesagt. Nach den ersten Demos die er mir geschickt hat, war ich mir sicher, die richtige Wahl getroffen zu haben“

„Madeleine“ featured aber noch einen weiteren Gitarristen aus der Heimatstadt von DARKSIDE, Wiener Neustadt, nämlich Alexander Kodnar, Gitarrist der österreichischen Metalheroes DEVASTATING ENEMY.

Wolf: „Ich wollte immer schon so ein geiles Shred guitar hero-artiges Solo auf einem DARKSIDE Album haben, also hab ich lang und breit überlegt, wen ich für dieses Vorhaben gewinnen könnte…manchmal braucht man aber gar nicht in die Ferne schweifen, denn das Gute liegt ganz nah, haha…Ich hab also den Alex gefragt, ob ihm das Spaß machen würde und er hat glaub ich gerne angenommen, worüber ich sehr froh bin! Lustig ist, daß ich mit seinem Vater in den Kindergarten gegangen bin, vor einigen Jahren… !!! Mittlerweile hat mir Alex schon ein paar Demos von dem geschickt, was er für Madeleine konzipiert hat und ich war hin und weg von der Art, wie er genau das getroffen hat, was ich von ihm wollte“.

Der vorläufig zum jetzigen Zeitpunkt letzte bestätigte Gast ist ein ganz besonderer für DARKSIDE. Auf „Sacrificial Blessings“ hat ein Mitglied einer der einflussreichsten europäischen Deathmetalbands, PESTILENCE, ein Solo eingespielt. Patrick Mameli hat ein Gitarrenlead aufgenommen, das ziemlich Pestilence-mässig klingt, sich aber trotzdem perfekt in Harmonie und Gemütslage in den Song einfügt.

Wolf: „Das ist etwas ganz besonderes für uns. Als wir mit DARKSIDE 1991 anfingen, waren wir von Bands wie VOIVOD, SLAYER, PARADISE LOST und PESTILENCE beeinflusst genauso wie von ASPHYX, NOCTURNUS und MORBID ANGEL. Während ich mir „Sacrificial Blessings“ des öfteren anhörte, hatte ich den Eindruck, daß der Song ein bisserl nach Pestilence klingt, besonders einige Akkordfolgen und Melodien…also hab ich mir gedacht, warum nicht, hab den Patrick gefragt, ob er denn nicht vielleicht Lust hätte, auf dem Song zu solieren. Zu meinem Erstaunen war er nach dem Anhören des Songs sofort dazu bereit. Er hat dann das Solo bei sich zu Hause eingespielt und uns geschickt – ein echtes Killerteil !“

Bald schon wird es weitere Details zum Album und weitere bestätigte Gäste zu berichten geben, bis dahin bleibt DARKSIDE gewogen und stay infernal !


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