Underground von unten - Österreichische Musik gehört gehört!

Veröffentlicht am 03.09.2015

Als vagabundierender Extrem-Konzertgeher stolpert man an allen Ecken und Enden über Bands, von denen man noch nie etwas gehört hat. Sei es nun, dass man eine Band vor sich hat, die sich erst vor kurzer Zeit gegründet hat und gerade ihren ersten Gig spielt, oder es mit einer Band zu tun bekommt, die mitunter schon dutzende Jahre im musikalischen Untergrund unterwegs ist. Überall gibt es diese Bands, mal mehr mal weniger gut, die unabhängig von Genres oder Schubladen eines gemeinsam haben: nämlich Freude daran, Musik zu machen!

Und genau damit möchte sich besagter Konzertvagabund nun auseinandersetzen: Mit dem lebendigen Untergrund der heimischen Musikszene, in dem mit Enthusiasmus und Herzblut zu Werke gegangen wird. Aber nicht mahnend und wertend von oben herab, sondern, wie der Titel bereits sagt, von unten ans Licht gehoben. Ohne Wettbewerb und ohne Wertung, quer durch alle Genres der harten Musik, vollkommen subjektiv ausgewählt und ohne Anspruch auf Vollständigkeit!

Hier geht es also weniger darum, die beste, schnellste oder härteste Band zu küren, sondern vielmehr darum, einen Einblick in den vielfältigen, musikalischen Untergrund, der auch in Österreich noch höchst lebendig ist, zu geben. Ob gut oder schlecht dürft ihr also selbst entscheiden, aber tut den Bands einfach mal den Gefallen und hört rein - vielleicht entdeckt ihr ja etwas, das euch gefällt!

 

CANCER FOR BREAKFAST (Hardcore, Salzburg)

Höchst überraschend ist das musikalische Süppchen, das CANCER FOR BREAKFAST dem Hörer kreieren - gegründet 2013 aus einem Soloprojekt des Sängers Dominik, wurde ein melodisches Metalprojekt mit Fokus auf gesellschaftskritischen Texten gestartet. Doch das Motto sollte nicht "Fuck The World" sein, sondern vielmehr "Take Care Of Each Other". Musikalisch setzen CANCER FOR BREAKFAST auf eine melodische Mischung aus klassischem Metal, Black Metal und Hardcore, und produktionstechnisch auf die bewährte DIY-Methode - hier kommt der Band die jahrelange Erfahrung ihres Bassisten Günther im Soundtechnikgeschäft zugute, der die aktuellen Singles der Band alleine mixte und masterte. Zu einer dieser Singles, "Global Demise", haben CANCER FOR BREAKFAST auch ein Video aufgenommen, das Ende September veröffentlicht wird. Zudem können die Salzburger auch bereits auf ein Full-Length-Demo zurückgreifen, das den Titel "Salvation" trägt.

Selbiges Album könnt ihr euch auf Bandcamp zu Gemüte führen und weitere Infos zur Band findet ihr auf Facebook

 

THINE (Post Black Metal, Oberösterreich)

THINE wurden 2012 zunächst als One-Man-Band von "#" ins Leben gerufen, der in Eigenregie eine im Jahr 2013 veröffentlichte EP aufnahm und diese nebst Einspielen aller Instrumente auch noch selbst mischte. Zur Live-Präsentation des vielschichtigen, im schwarz gefärbten Post-Metal angesiedelten Songmaterials wurden Livemusiker gesucht und gefunden und nach einigen instrumentalen Rochaden wuchsen THINE zur vollwertigen Band an. In dieser neuen Formation spielten THINE auch im April 2015 eine neue Demo ein, in die ihr über den untenstehenden Bandcamp-Link reinhören könnt und euch so ein Bild von der Qualität machen könnt. Live haben es die Linzer allemal drauf, sogar die Aufmerksamkeit von Leuten zu erregen, die mit dieser metallischen Spielart nur wenig anfangen können. Zur Zeit Arbeiten THINE mit Hochdruck an ihrem ersten Full-Length-Album, das dann höchstwahrscheinlich 2016 in den Startlöchern stehen wird.

Alle Veröffentlichungen von THINE findet ihr bei Bandcamp und als schnelle Nummer für zwischendurch ein Proberaumvideo des Titels "Seelenleid":

 

HIGH BRIAN (Psychedelic Stoner Rock, Steiermark)

Vier Toningenieure und eine Lavalampe - das sind HIGH BRIAN aus Graz. Wobei "aus Graz" nicht so ganz stimmt. Wiewohl die vier Musiker dort leben und proben, stammen doch drei von ihnen aus Stockholm, Hamburg und Linz. Was für eine Mischung! Im Herbst 2013 gegründet, verbringen HIGH BRIAN viele Tage und Nächte im Schein von Lavalampen und einem Klangteppich aus Fuzz und Delay lay lay lay... Dabei verarbeiten sie Einflüsse aus Stoner-, Blues- und Psychedelic-Rock, und brauen daraus eine markige Mischung, mit der sie sich und das Publikum in eine Zeitmaschine setzen. "Ihr seid ein bisschen die Stoner unter den Hippies, und die Hippies unter den Stonern" - so fühlen sich die Musiker mit ihrem Lieblingskommentar der Zuseher am besten beschrieben. Aktuell arbeiten HIGH BRIAN an ihrem Debütalbum, welches spätestens im Frühjahr erscheinen soll.

Was für's Auge gibt's auf Facebook, was für die Ohren auf Soundcloud und was für beides kann man sich bei Youtube reinziehen:

 

STORMRAGE (Blackened Death/Thrash, Salzburg)

STORMRAGE machen seit Anfang 2013 Salzburg unsicher, bedienen sich dabei am Death/Thrash Metal der frühen 90er-Jahre und färben diesen noch mit nordischer Kälte schwarz ein. Textlich befassen sich STORMRAGE mit dem Untergang der Menschheit aufgrund der permanenten Zerstörung der Natur. In den Augen von STORMRAGE zerstört der Mensch mit seinen Erfindungen und seinem Verhalten die heile naturelle Welt und stiftet aufgrund von erfundenen „Gottheiten“ nur Unfrieden und schürt Hass. Auch auf der Bühne toben sich STORMRAGE seit 2014 ordentlich aus und sorgen mit Ketten und skelettierten Schädeln auch für einen optischen Genuss. Mit ihrem Debütalbum wollen die Salzburger etwa um Mitte 2016 heraus rücken - bis dahin werden sie aber noch eine Reihe an Liveshows in ganz Österreich spielen und hoffen zudem auch auf eine Ausweitung der Live-Aktivitäten auf den Rest Mitteleuropas.

Weitere Infos und die nächsten Live-Termine von STORMRAGE findet ihr auf Facebook. Eine audiovisuelle Kostprobe der Salzburger gibts natürlich auch:

 

SLIDE (Melodic Rock, Salzburg)

Und zum Schluss gibt es noch eine weitere Band, die auch im schönen Salzburg beheimatet ist: SLIDE. Die Herren um Sänger und Mastermind Helmut Stumbecker (der einige Zeit lang den "American Way Of Life" in den Staaten erkundete) können bereits auf Support-Gigs mit namhaften Größen zurückblicken und wollen dem 80er-Rock ins neue Jahrtausend verhelfen. Sie versprechen Stadionrock, der Ohrwürmer produziert und zum Mitsingen verleitet. Klassischen, puren Hardrock, der die Melodien nicht außer Acht lässt, haben sich SLIDE auf die Fahnen geschrieben. Rock der 80er trifft hier laut Eigendefinition auf die Attitüde der Gegenwart - und das gepaart mit einer gehörigen Portion Sex. Die Mannen rund um Sänger Heli haben sogar einen Song zu dem Erfolgsporno... ääh, Roman "Shades Of Grey" geschrieben. Auf eine Live-Show von SLIDE darf man auch gespannt sein - vor allem als Angehöriger des männlichen Geschlechts, da die Salzburger Rocker ganz gerne mal zwei knackige Poledance-Mädels dabei haben, die sich live an der Stange räkeln...

Mehr Infos über SLIDE gibt es auf ihrer Homepage und auf Facebook. Zum kurzen Anchecken empfielt sich folgendes YouTube-Video:

 

So, das war's mit der ersten Ausgabe des Stormbringer-Specials "Underground von unten"! War etwas für euch dabei? Ja? Dann vergesst nicht euch auch einmal zu einem Live-Konzert zu bemühen und der Band auch mal eine CD oder ein Shirt abzukaufen, wenn euch gefällt, was ihr gehört und gesehen habt. Und wenn ihr die obige Frage mit "nein" beantworten müsst, dann wartet einfach auf die nächste Ausgabe dieses Specials - denn es gibt noch so viele Bands zu entdecken, wenn man den Underground von unten betrachtet! Da ist garantiert für jeden Geschmack etwas dabei.


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