Underground von Unten - österreichische Musik gehört gehört! Vol 2

Veröffentlicht am 02.10.2015

Ihr wolltet es, ihr bekommt es. Erneut steigt Stormbringer hinab in den musikalischen Untergrund Österreichs. Tiefer und tiefer hinab, um zu sondieren und den lebendigen musikalischen Underground von unten zu betrachten. Als solches treten wir heute eine Reise durch ganz Österreich an, in der sich der Bogen vom äußersten Westen der Republik bis in den östlichen Bereich spannt. So quer wie die geografische Reise geht auch der Streifzug durch die Musikstile, der sich von ohrenschmeichelndem Rock bis hin zu Schwarzmetallischem Krawall erstreckt.

Sie mögen nicht bekannt sein, sie mögen keine tausenden CD's absetzen (sofern es bereits erwerbbare Scheiben in der Diskografie gibt), aber eines ist den im Folgenden vorgestellten Bands gemein: sie haben Freude an dem was sie machen. In ihrer Musik steckt Engagement und Herzblut, und sie haben sich teils schon Jahre, wenn nicht jahrzehntelang einen Namen im lokalen Raum gemacht. Ob nach fünf Jahren oder nach zwanzig Jahren - der Spaß an der Musik ist ungebrochen, und sollte auch honoriert werden! Deshalb nun viel Spaß mit weiteren fünf Bands aus dem reichen musikalischen Teich der Alpenrepublik!


 

BEREAVEMENT (Death Metal, Oberösterreich)

Abtauchend in die Tiefen des österreichischen Musikuntergrundes treffen wir in Oberösterreich auf BEREAVEMENT. Bereits 1993 gegründet, kann sich die Band darauf berufen in ihrer Region unter den ersten Death Metal Bands gewesen zu sein. Nach einer Pause zwischen 1995 und 2002 nahm die wiedergeborene Band 2004 ihr Demo "Mass Execution" auf, und nach vielen Besetzungswechseln veröffentlichten die Linzer im Dezember 2014 schließlich ihr Debütalbum "Ingenious Encounter" in Eigenregie. Die Langrille spiegelt die Vorstellung von BEREAVEMENT von Death Metal ohne jegliche Kompromisse wieder, und ist massiv vom US Death Metal der alten Schule geprägt. Fans von MORBID ANGEL und Co. können den Oberösterreichern bedenkenlos ihr Ohr leihen!

Das Album "Ingenious Encounter" gibt es zum Probehören und zum digitalen Erwerb auf Bandcamp - wer es lieber physisch als Digipak in Händen hält sollte direkten Kontakt zur Band aufnehmen, zum Beispiel über Facebook. Eine kleine Kostprobe gibt es auch noch:


 

MAD SOUL EMPIRE (Heavy Rock, Steiermark)

2011 als Akustikprojekt SADOCUNT in Graz gegründet, wurde aus dem Projekt schnell eine vollwertige Band die sich den verzerrten Gitarrensounds hingab, und sich fortan unter dem Namen MAD SOUL EMPIRE (ein Ausdruck ihrer chaotischen Bandkonstellation) nach Lust und Laune im Genre Rock austobte. Die Einflüsse der aus verschiedensten Stilrichtungen stammenden Musiker prägten von Beginn an den Stil der Band, machten jedoch die generelle Identifizierung mit dem Projekt für die Musiker nicht gerade leicht. Unstimmigkeiten und Zugangsunterschiede führten immer wieder zu Umbesetzungen der Formation bis schließlich Ende 2014 der musikalische Konsens und ein funktionierendes soziales Gefüge gefunden werden konnten. Im Sommer 2015 bekamen die Grazer die Chance auf dem Seerock 2015 zu spielen, wofür sie eine 4-Track-EP einspielten die auf dem Festival zur Promotion verteilt wurde. Aktuell befinden sich MAD SOUL EMPIRE in den Arbeiten an ihrem Debüt-Album, für das sich die sechs Musiker ausreichend Zeit nehmen wollen, und das im Laufe des nächsten Jahres erscheinen soll.

Mehr Infos über MAD SOUL EMPIRE gibt es bei Facebook, und musikalische Kost könnt ihr euch bei Reverbnation zu Gemüte führen. Zum kurzen Reinhören empfiehlt sich das Dankes-Video der Band zu ihrem Auftritt am Seerock 2015, in dem es musikalische Kostproben gibt:


 

STOOM (Groove Rock, Tirol)

Grooviger Rock/Metal-Crossover wird in Kufstein zusammengezimmert - dafür zuständig vier Männer und eine Dame die unter dem Namen STOOM firmieren. Die Truppe hat im Mai ihren ersten Longplayer namens "Straight To Hell" veröffentlicht, und verarbeitet darauf Einflüsse aus verschiedensten Genres, unter anderem aus dem Thrash- und Punk-Bereich, und vermengt das ganze zu einem recht deftigen, höllisch groovenden Mix. Gesanglich gibt es sowohl Englisch als auch ur-tirolerischen Akzent auf die Ohren, und textlich beschäftigt man sich nebst ernsteren Themen natürlich auch ausgiebig ("Sir Drink A Lot") mit dem Lieblingsgetränk der Metalheads: dem Hopfenblütentee. Für stiloffene Hörer gibt es hier einiges zu entdecken, und das Scheibchen kann man sogar bei einem großen Onlinehändler käuflich erwerben - oder physisch direkt bei der Band.

STOOM stalken könnt ihr bei Facebook, und Reinhören geht über Reverbnation oder YouTube:


 

THE WEIGHT (Psychedelic Rock, Wien)

Von West gehen wir nach Ost, zu einer Band deren Musiker es aus Vorarlberg nach Wien gezogen hat. THE WEIGHT lassen ihr Publikum unweigerlich an eine Zeit des tiefen Purpurs, der bleiernen Luftschiffe und der wild rudernden Windmühlen denken (O-Ton Promosheet). Dabei ist es die mit lässiger Attitüde vorgetragene Zeitlosigkeit, die THE WEIGHT schlussendlich ausmacht. Musikalisch treibt sich der Vierer, wenig überraschend, in psychedelischen 70's-orientierten Gefilden herum, und setzt seine Hörer mit ehrlicher, handgemachter Musik in eine Zeitmaschine zurück in vergangene Zeiten erdigen Rocks. Aktuell haben THE WEIGHT eine fünf Songs starke EP namens "Keep Turning" am Start, und es wird bereits voller Elan an der Pre-Production des kommenden Longplayers gearbeitet. Man darf gespannt sein was da auf uns zukommt!

Mehr zu THE WEIGHT gibt es auf deren Homepage oder auf Facebook - und akustisches Futter findet ihr in folgendem Video:


 

ISEGHAAL (Black Metal, Salzburg)

Und ganz zum Schluss gibt es noch eine Dosis Underground-Kvlt aus Salzburg, von den Black-Metallern ISEGHAAL. In und um Salzburg bereits sattsam bekannt, lag die Band nach dem Release ihres Albums "Iuvavum Black Metal Demon" 2008 einige Zeit lang auf Eis, ehe Mastermind Lord Drakanus Ende des vergangenen Jahres begann wieder Musiker für eine Rückkehr auf die Bühne zu rekrutieren. Mit neuen Mitstreitern (darunter unter anderem THIRDMOON-Gitarrist Alex) machen ISEGHAAL seit Anfang des Jahres wieder die Bühnen in Salzburg und Umgebung unsicher, und feiern so nebenbei inzwischen auch schon ihr 10-jähriges Bestehen. Auf die Ohren, die Zwölf oder die Nüsse (ganz wies beliebt) gibt es bei Lord Drakanus und seinen Mannen klassischen Old School Black Metal, von dem man sich live ganz ordentlich durchwalken lassen kann. Wer in dem Genre zuhause ist, darf sich gerne eine Prise von ISEGHAAL genehmigen.

Interessantes zu ISEGHAAL gibt es zB auf Facebook herauszufinden! Bei Interesse empfiehlt es sich das Album der Salzburger einfach mal auf YouTube anzuchecken:


 

So, das war es für diesen Monat wieder aus dem musikalischen Untergrund Österreichs. Vielleicht war ja etwas für euren Geschmack dabei? Eine Band die euch gefallen hat, und vielleicht sogar bei euch ums Eck beheimatet ist, ohne dass ihr davon wusstet? Und die eventuell sogar in Bälde bei euch in der Nähe auftritt? Dann schaut auch mal vorbei und genießt die Live-Musik, denn auch dadurch unterstützt ihr die kleinen Bands schon, wenn ihr sie euch zumindest anhört und ihnen eine Chance gebt! Und falls ihr nichts gefunden habt in der heutigen Ausgabe, dann wartet auf das nächste Monat wenn sich Stormbringer wieder den Underground von unten vornimmt!

Hier gehts noch einmal zu Vol. 1, wers verpasst hat!


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