BABYMETAL - der "Metal Resistance"-Gangbang

Im Grunde bin ich in sehr toleranter Mensch – klingt jetzt vielleicht etwas unglaubwürdig – aber eigentlich bin ich der Meinung, dass jeder das hören soll, was ihm gefällt. Ja, irgendwo haben sogar SERENITY-Einhorn-Jungfrauen und ultratrve Scene-Kids (you know – Ich hab eine Erstpressung von unbekannter Kultband „Schwerlesbar“, ich habe den Metal mit dem Löffel gefressen und kann mehr saufen als der Stammtisch im örtlichen Dorfpub) ihre Daseinsberechtigung und im Endeffekt tragen diese ja nur zu unserer Unterhaltung bei. Bei BABYMETAL hört sich das humanistische und liberale Denken dann aber gänzlich auf, es gibt Schmerzgrenzen des guten Geschmacks! Wir überschreiten mit „Metal Resistance“ zwar nicht qualitative nach unten offene Grenzen – nein, eigentlich ist das Japan-Geklimper sogar äußerst durchdacht produziert und hat seine instrumentalen Höhepunkte, und auch spielerische Klasse – wir denken sofort an DRAGONFORCE-Anleihen – in Betrachtung von so etwas wie einer „metalischen Kultur“ oder nennen wir es den „Spirit“ ist diese zusammengeklaubte Pop-Metal-Mutation aus dem Land der aufgehenden Sonne aber einfach nur ein Schlag ins Gesicht für jeden ernsthaften Fan der stählernen Klänge. Gegen BABYMETAL ist jedes Treffen von Wacken-Poser-Kids, die sich mit Trinkhörnern besaufen und ALESTORM-Shirts tragen, eine Zusammenkunft der Hochkultur. Im Übrigen kann man genannter Piraten-Ulkband im Gegensatz zu den kreischenden Minderjährigen (irgendeine von denen ist zwar schon Volljährig, aber ausschauen tun sie alle wie frisch geworfen – only in Japan, wo sind die Tentakel?) eine richtige Credibility zurechnen und auch wenn sich diese nur aufs literweise vernichten von Rum und sonstigen alkoholischen Gehirnabtötern beschränkt. BABYMETAL ist das Ende der Kultur, der endgültige Ausverkauf der Szene an idiotische Party-Metaler, deren musikalische Beschränktheit nicht im Geringsten in Worte zu fassen ist! „Hey DJ-Spiel mir BABYMETAL, das ist wenigstens lustig!“ – im gleichen Moment donnert „Thundersteel“ aus den Boxen… Mein Schädelknochen würde es nicht aushalten, so hart möchte ich mir selbst, mit der flachen Hand, gegen meinen Frontallappen hauen!

Hat man früher mit sinnlosen Ultramega-Digiboxen (CD + Patch + Poster + After-Wacken-Schwangerschaftstest) dem fanatischen Fanvolk sein Geld aus der Tasche gezogen, so hat man mit BABYMETAL die ultimative Kombination, aus inhaltlich substanzloser Unterhaltung und Schrott-Faktor, gefunden um das Spaßmetalertum zu melken. Der einzige Grund, dass BABYMETAL unsere metalische Welt mit seiner unnötigen Existenz terrorisiert und jeden wahren Metal-Fan, der sich noch an nach Rebellion rufenden Klassikern erfreut, den Mageninhalt wieder über die Speiseröhre auf dem Teppich verteilen lässt, ist die Profitgier der Industrie. Metal verkommt zu Pop und das mit Hilfe von Kinderarbeit – wo ist die UNO, wenn sie dringend einschreiten sollte? Mit einer japanischen Eigenart zu argumentieren, bringt hier auch nichts mehr, sicher die Japaner waren schon immer etwas strange und eigenartig und dafür lieben wir sich auch immer noch („Godzilla vs. Mechagodzilla“ - Muahaha!), aber BABYMETAL zeigt zu offensichtlich, ohne sich zu genieren, dass es einzig allein um Profitmaximierung geht. Wer befürwortet, dass Metal zu einer seelenlosen Pop-Variante verkommen soll, der möge sich „Metal Resistance“ in allen nur erdenklichen Versionen in sein Regal stellen… direkt zwischen KORPIKLAANI und einer anderen beliebigen Sauftruppe ohne Sinn und Zweck – Humppa Humppa, Beer Beer! Ja, die meisten Death-Metal-Bolzen und Gore-Porn-Fäkalplatten meiner Sammlung werden auch niemals einen Literaturnobelpreis, für die hochstehende Lyrik, gewinnen – die Musik ist jedoch real, mit Herzblut erschaffen und kommt nicht von einem Produzenten, der eine Marketingstrategie zur Gewinnmaximierung verfolgt. Wer BABYMETAL auch nur im Geringsten eine Daseinsberechtigung gibt, der ist in meinen Augen ein echter Poser und hat weder Begriffen, um was es sich bei Heavy-Metal handelt, noch hat er einen tiefgreifenden Bezug zur Szene! „Metal Resistance“ ist musikalischer Durchschnitt, mit spielerischen Höhepunkten, jedoch ohne besonderen Wiedererkennungswert und noch viel schlimmer: „Metal Resistance“ ist kein Metal, sondern kommerziell optimierter Pop-Schrott!

0 von 5 Punkten ergibt die Schlachtung von Laichster

 


 

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