MUSKELROCK 2010 - Schweden zeigt Stärke

Text: rauberer
Veröffentlicht am 14.06.2010

Was kann es Besseres geben, als bei genialem Wetter, in einer der schönsten Landschaften Europas, harten Klängen zu lauschen?
Eben nichts, und deshalb hab ich mich wieder aufgerafft um die zweite Ausgabe des Muskelrock-Festivals in Schweden zu besuchen.

Nach knapp 12 Stunden Fahrt war es dann auch soweit, eine der außergewöhnlichsten Festivallocations aller Zeiten , das Tyrolen, kam in Sicht. Urlaubsstimmung kam ebenfalls auf, denn das Tyrolen befindet sich mitten in Smaland, unweit des kleinen Ortes Blädinge und wie in Schweden fast üblich, in der Nähe eines Sees.

Die Zeit bis zur Warm-Up Show wurde erstmal mit Sonnenbaden, Biertrinken und dem Begrüßen alter Bekannter verbracht. Hierbei konnten wir auch noch ein kurzes Interview mit Jakob, dem Veranstalter machen.

SB: Hallo Jakob! Erstmal vielen Dank, das du dir die Zeit für uns nimmst.

JH: Keine Ursache, freut mich das du wieder da bist. Willkommen in Schweden!

SB: Ich freu mich auch, wieder hier zu sein. Hier mal meine erste Frage - Wann hattet ihr zum ersten Mal die Idee hier ein Festival zu veranstalten und wie kam es zu dem Namen “Muskelrock”?

JH: Die Idee kam uns, als wir (Jakob und die Jungs von BULLET, sowie noch einige andere Leute. A.d.R.) das Tyrolen vor knapp drei Jahren erworben haben. Auf Tour mit BULLET haben wir viele Bands kennengelernt, die wir dann auch zum Festival eingeladen haben.
Den Namen “Muskelrock” verdankt das Festival unserem letztjährigen Headliner. Wir wollten eine Band aus den 80 ´ern, die vorher nie in Schweden aufgetreten ist und da war THOR ideal dafür. Thor wurde ja auch immer mit Muskeln in Verbindung gebracht. So kam eines zum anderen.

SB: Das Tyrolen ist eine sehr außergewöhnliche Location mit viel Charme. Wann wurde es eröffnet und wie seid ihr dazu gekommen, das Tyrolen zu kaufen?

JH: Eröffnet wurde es 1962. Besonders in den 60´ern war hier immer eine Menge los. Viele bekannte Bands sind hier aufgetreten, nicht nur aus Schweden, sondern auch solche Gruppen wie BILL HALEY & THE COMETS. Wir haben die Verkaufsanzeige vor drei Jahren im Internet gefunden und wir mussten es einfach kaufen. Das war so etwas wie Liebe auf den ersten Blick.

SB: Wie wählt ihr die Bands aus? Persönliche Vorlieben oder hört ihr auch auf Vorschläge aus den Fanreihen?

JH: Beides. Wir suchen Bands aus, bei denen wir der Meinung sind, das sie passen könnten. Aber auch Fanvorschläge sind uns sehr willkommen. Am Ende entscheiden aber immer wir, was muskelrockwürdig ist und was nicht.

SB: Hattet ihr bereits Bands im Auge, die ihr gerne auf dem Festival gehabt hättet, die aber, aus welchen Gründen auch immer, nicht geklappt haben?

JH: Ja, besonders beim ersten Muskelrock konnten wir einige Bands nicht buchen. Es ist immer schwer, gute Bands für ein neues Festival zu buchen, insbesondere wenn vorab so gut wie kein Geld vorhanden ist.

SB: Was mich persönlich sehr freut ist, das man auf dem Muskelrock Bands sieht, bei denen man nie erwartet hätte, sie jemals live zu sehen. Insbesondere im Heavyrock-Bereich. Ich nenne jetzt mal SOLID GROUND. Habt ihr auch eine Vorliebe für alten Heavyrock?

JH: Wir lieben alten Heavyrock! Deshalb versuchen wir hier auch immer Bands aus diesem Bereich zu buchen, die sonst nirgends spielen.

SB: Welche Bands würdet ihr gerne buchen, wenn das Geld keine Rolle spielen würde?

JH: DIO (R.I.P.), Judas Priest, Ac/Dc, Saxon, Heavy Load, Rose Tattoo, Accept, Anvil, November und viele mehr. Aber da sind einige einfach zu groß für unser Budget, zumal wir nicht mehr als 1500 Besucher haben wollen. Aber vielleicht klappts ja mal mit einem unser Wunschkandidaten als Secret Guest.

SB: Welche Pläne habt ihr für nächstes Jahr?

J.H: Wir wollen wieder ein tolles Festival wie dieses Jahr auf die Beine stellen. Und noch ein paar verrückte Dinge mehr auf dem Gelände machen.

SB: Vielen Dank für das Gespräch und viel Spaß und nicht zu viel Stress!


J.H: Ich wünsche euch auch viel Spaß!

So, noch ein Bierchen und ab geht’s zum Warmup. Leider wurde die Warmup-Show von einer traurigen Nachricht überschattet. WITCHGRAVE konnten nicht auftreten, da ihr Sänger einige Tage vorher plötzlich verstorben ist. R.I.P.

Eröffnet wurde das Ganze von SONIC RITUAL. Coole junge Band, sehr spielfreudig. Die sollte man auf alle Fälle im Auge behalten.

IN SOLITUDE lieferten wie gewohnt eine tolle Show, auch wenn ich sie schon besser gesehen habe.

Beendet wurde der Donnerstag von den Thrashern ANTICHRIST, die wie auch im letzten Jahr, sehr geil waren. Oldschool galore, aber warum gibt’s das Demo immer noch nicht auf CD sondern nur auf Tape?

Da die Shows am Freitag erst um 16:00 starteten, konnte man bis dahin allerhand Blödsinn anstellen. Während wir nur die Verkaufsstände erkundeten, dabei noch dem Sänger von PROTECTOR über den Weg liefen und nebenbei Bier in uns rein schütteten, hatten einige Schweden doch obskurere Einfälle. Hier muss man ganz klar sagen, das die schwedischen Metalfans sehr viel extremer zur Sache gehen, auch was die Action vor der Bühne anbelangt. Das driftet aber nie in die Idiotie wie auf einem ganz bestimmten Festival in Norddeutschland.

Nein, hier wird unter anderem von drei splitternackten Schweden „Twister“ gespielt. (Keine Pics, sorry Ladies), auf meinen Wunsch hin wird von zwei schwedischen Mädels das „Pippi Langstrumpf“-Lied lautstark intoniert usw. Sehr spassig, zumal die Schweden auch alle sehr nett sind und es sowieso nicht fassen können, das so viele Deutsche da sind. (Anmerkung-Wo bleiben die Austrianer, wenn selbst aus Spanien und Italien Leute da sind???)

Besuchte man die Bar, wird man von Flyern der DOOMDOGS überhäuft und sehr freundlich gefragt, ob man sich die Show nicht ansehen will. Die Jungs eröffnen den Freitag, und wenn man so höflich aufgefordert wird, muss man sich das Ganze ja fast ansehen.

War auch eine sehr coole Show, muss ich sagen. Open Minded Musikfans sollten die DOOMDOGS auf alle Fälle mal antesten.

Leider kam nach dem gelungenen Auftakt gleich die erste Enttäuschung, zumindest für mich. STEELWING. Ich kann ja die überwiegend sehr guten Kritiken für „Lord of the Wasteland“ schon nicht nachvollziehen, aber die Show war meiner Meinung nach sehr schlecht. Das ganze kam sehr lustlos rüber und der Sänger klingt, als müsste er jeden Ton mit ganzer Kraft rauspressen, ansonsten würde man wohl gar nix hören. Einzig einer der Gitarristen sorgt für ein Highlight. Nicht wegen der Musik, sondern wegen der sehr großen Ähnlichkeit mit Adrian Smith, wenn auch der Steelwing-Typ einige Pfunde mehr auf die Waage bringt.

Die nun folgenden BRUTUS aus Norwegen (nicht zu verwechseln mit der niederländischen Band) waren eine wirkliche Überraschung. Mit sehr viel 70´s Feeling gespielter, grober, mit fetten Riffs versehener Stoner/Heavyrock. Genial!

TORCH spielten ihren Heimvorteil voll aus! Hammerauftritt der Schweden, die auch schon seit 1980 existieren. Zwar nicht in dieser Besetzung, aber solange Dan Dark sing, ist eh alles in Ordnung. Zudem war der Sound wirklich optimal.

Die mit dem Stempel „Megaprimatus Doom´n Roll“ versehenen KONGH waren schon, ähm, etwas strange. Doomige Sounds mit Blackmetal-Geschepper und Kreischgesängen sind nicht jedermanns Sache, und schon gar nicht meins. Den meisten Anwesenden scheint das Ganze aber durchaus gefallen zu haben.

Dann wurde es auf der Außenbühne Zeit für eine Band, die man sich immer und überall ansehen kann. BULLET stürmten die Bühne und der Teufel war los. Ein Kracher nach dem anderen kam aus den Boxen, Roadking wurde den deutschen Besuchern gewidmet und die Festivalbesucher kamen als Erste in den Genuss eines brandneuen Stücks namens „Highway Pirates“. Wenn der Rest des neuen, noch unbetitelten Albums genauso wird, kommt wieder eine geniale Scheibe auf uns zu.

BIRDFLESH hab ich mir nicht gegeben. Und leider musste ich auch den Auftritt von ROSS THE BOSS nach drei Songs verlassen. Tribut an zuwenig Schlaf, extremer Hitze am Tag und Kälte (5 Grad) in der Nacht. Der Gig soll aber auch nicht so besonders gewesen sein. Der als Specialguest angekündigte Scott Columbus war auf Nachfrage auch nur für ein paar Songs auf der Bühne und viele hätten ihn nicht mal erkannt, wenn man Ihn nicht angekündigt hätte.

CAULDRON und ELECTRIC WIZARD habe ich so natürlich auch ausfallen lassen müssen. Müssen aber beide recht gut gewesen sein, wobei ELECTRIC WIZARD auf ihre Art und Weise schon recht extrem sind.

Der Samstag begann wieder sonnig und nach ausreichend Schlaf gings mir wieder besser. Nach einer erneuten Shoppingtour, bei der die sauer verdienten Kröten wieder in Metal-CD´s und sonstige, lebenswichtige Ware umgesetzt wurden, ging es Mittags los mit THE SCAMS. Die aus Växjö stammende Band spielte ihren sleazig angehauchten Rock´n Roll richtig schön tight und mit viel Spaß, was von den Anwesenden auch kräftig honoriert wurde.

Dann wurde es ernst für die einzige deutsche Band auf dem Billing. Die Bielefelder TALES OF HORROR mussten vor einer anfangs sehr überschauberen Menge spielen, konnten aber im Laufe des Gigs immer mehr Zuschauer zu ihrem Oldschool-Metal begrüßen. Sehr gelungene Show, auch wenn der Sound nicht optimal war, aber die Jungs hatten auf alle Fälle ihren Spaß, was man auch bei nachfolgendem Interview sieht.

SB: Ihr seid die einzige deutsche Band auf dem Festival. Wie kam es dazu?

TOH: Wir kennen die Jungs von Bullet ja schon länger. Irgendwann haben wir auch mal CD´s getauscht und dann kam auch die Einladung auf dem Muskelrock zu spielen.

SB: Habt ihr schon desöfteren im Ausland gespielt oder ist das eine Premiere?

TOH: Wir waren zwar mit anderen Bands schon im Ausland, mit Tales of Horror ist der Auftritt auf dem Muskelrock aber eine Premiere diesbezüglich.

SB: Was haltet ihr allgemein vom Muskelrock?

TOH: Ein sehr geiles Festival, super Ambiente, nur die Mücken könnten weniger sein!

SB: Bisher kenne ich nur eine Demo-CD von euch? Gibt’s noch mehr und ist wieder was Neues in der Richtung geplant?

TOH: Wir waren anfangs ja eine Thrash-Band und haben da 1999 (oder 2000, da ist sich die Band selbst nicht einig A.d.R.) ein Demo veröffentlicht. Dazwischen gabs nur ein paar Single-CD´s. Wir sind aber dabei, wieder eine Scheibe zu machen, mit dem Titel „The old Wave of German Heavy Metal“.

SB: Härtere Musik hat ja momentan auch im Mainstream wieder großen Erfolg.Glaubt ihr, das Metal der alten Schule wieder an die Erfolge der 80´er anknüpfen kann?

TOH: Auf jeden Fall, Accept sind ja zurück (Allgemeines Gelächter). Wenn man sieht was auf dem Muskelrock abgeht, kann man sich das nur wünschen.

SB: Welche Bands sind eure Favoriten auf dem Muskelrock?

TOH: Ross the Boss, Doomdogs, Electric Wizard, Bullet, Angelwitch, Grand Magus (Kann ich einfach nicht verstehen A.v. Rauberer), Overdrive.

SB: Dann sag ich danke für das Interview und noch viel Spaß!

Anmerkung: Eigentlich sollte das ein Videointerview werden, aufgrund technischer Probleme gibt’s stattdessen ein Livevideo der Band:

Von den folgenden SLINGBLADE gab es bisher nur eine 7“ bei diversen Mailordern, die aber einen sehr guten Eindruck hinterließ. Auch die Show kann man nur als sehr gelungen bezeichnen. Frontfrau Kristina Karlsson und ihre Mitstreiter spielten einen sehr energiegeladenen Gig, hatten sichtlich Spaß dabei und wurden auch dementsprechend angenommen. Der stark vom NWOBHM beeinflusste Sound der Truppe tat dazu sein Übriges. Ich konnte mit der sehr sympathischen Gruppe dann noch ein Interview führen:

SB: Erstmal ein Hallo an Slingblade und Glückwunsch zu dem gelungenen Auftritt.

Band: Vielen Dank!

SB: Seit wann existieren Slingblade?

Band: Seit gut zwei Jahren, wir haben aber alle schon in anderen Bands gespielt.

SB: Meines Wissens nach existiert von euch bisher nur eine Vinylsingle. Plant ihr bereits ein Album und wenn ja, wann kann man damit rechnen.

Band: Ein Album ist auf alle Fälle geplant, aktuell können wir aber noch nicht sagen, wann es soweit ist.

SB: Wie sind die bisherigen Reaktionen auf eure Single, bzw. auf euch?

Band: Die schwedische Metalszene entwickelt sich auch im traditionellen Bereich immer mehr und dadurch bekommt man auch als kleine Band aus diesem Bereich mehr Aufmerksamkeit.

SB: Welche Einflüsse spiegeln sich in eurer Musik wieder? Ich nenne jetzt mal ganz frech SAXON!

Band: Das ist schon richtig so, SAXON, IRON MAIDEN, eigentlich die komplette NWOBHM, von der wir riesige Fans sind, hat einen großen Einfluss auf uns.

SB: Glaubt ihr, das der traditionelle Metal wieder an den Erfolg der 80´er anknüpfen kann?

Band: Persönlich glauben wir nicht, dass er wieder so erfolgreich sein kann. Aber wer weiß?

SB: Wir würdet ihr euren Sound selbst beschreiben?

Band: (Kurze Diskussion) Hardrock mit starken Metaleinflüssen trifft wohl am Ehesten zu.

SB: Noch eine Frage an die Frontfrau - Ihr seid zwei Frauen bei SLINGBLADE (Zweite Gitarre ist auch weiblich besetzt A.d.R.). Gab es schon mal Probleme mit euren männlichen Kollegen.

KK: Nein, nie! (Einwurf von Leadgitarrist Johan Berg, quitiert mit allgemeinem Gelächter: Umgekehrt aber schon!!) Nein, im Ernst, innerhalb der Band gab es nie Probleme. Ab und zu wird man zwar als Novum dargestellt, wenn zwei Frauen in einer Oldschoolmetal orientierten Band sind, aber das wars auch schon.

SB: Vielen Dank für das nette Gespräch, viel Erfolg noch und vielleicht sieht man sich nächstes Jahr wieder hier!

Band: Wir sagen auch danke und bis zum Nächstenmal.

Weiter gings mit den Dänen EVIL, die mich nach dem Auftritt auf dem KIT erneut enttäuschten. Langweilige Show ohne Dampf.

´77 dagegen waren ein Hammer. Zwar extremst AC/DC beeinflusst, egal ob man jetzt den Leadgitarristen nimmt, der rumsprang wie Angus zu seinen besten Zeiten oder der Sänger, der wie Bon Scott klang, alles sehr spassig und unterhaltsam, was die Spanier hier ablieferten.

Die folgenden OVERDRIVE hinterließen bei mir einen etwas zwiespältigen Auftritt. Irgendwie fehlt da noch das gewisse Etwas. Dazu war der Sound relativ schlecht.

ASTEROID konnten mit ihrem stark 70´s beeinflussten Sound gefallen, auch wenn die Band etwas ruhiger als Brutus agiert und in einem Club besser aufgehoben wäre. Ansonsten aber ein astreiner Auftritt.

Zu meiner Schande muss ich gestehen, das ich PAGAN ALTAR verpasst habe, aber irgenwann muss der Körper auch mal mit etwas anderem als Bier aufgeladen werden. Nebenbei hab ich mich aber zumindest ein bißchen mit dem Merchandiser von PA unterhalten können, der starke Probleme mit der Präsentation seiner Ware hatte. Nur an kleinen Nägeln aufgehängte Shirts und starker Wind funktionieren nicht unbedingt.

HORISONT waren richtig geil. Wieder sehr intensiver 70´-Einschlag, ein bißchen BLACK SABBATH dabei und sehr starke Melodien, die etwas an ASHBURY erinnern. Der Auftritt war wirklich ein Genuß!

Bevor die nächste Band auf die Bühne ging, gabs noch (passend zum Festivalnamen) eine kleine, stark übertriebene, aber ganz witzige Wrestlingshow. Vorab hatten wir uns schon gewundert, wie man sich das WWF-Logo tätowieren lassen kann, nun wussten wir es. Ich persönlich konnte dem ja noch nie was abgewinnen, den meisten Leuten scheint es aber gefallen zu haben. Vielleicht wäre es für mich unterhaltsamer gewesen, wenn ich verstanden hätte, was sich die beiden „Wrestler“ da gegenseitig an bösen Wörtern an den Kopf geworfen haben..

Und dann kam eine Band, die ich für extrem überbewertet halte, wobei ich hier mit meiner Meinung anscheinend sehr alleine dastehe. GRAND MAGUS. Mir entzieht sich wirklich, was an der Band so toll sein soll. Sehr langweilige Show, die auch noch unter schlechtem Sound zu leiden hatte.

Den „Hemelig Artist“ namens GRAVIATORS, hab ich zwecks erneuter Nahrungsaufnahme, die nebenbei noch eine Aufklärung darüber brachte, wo es in Schweden die besten polnischen Bratwürste gibt, verpasst. Mach nichts denn jetzt kam eine Legende auf die Bühne.

ANGELWITCH!!! Zwar wird von der Band immer behauptet, das sie eh nur immer das Gleiche spielen, aber meine Meinung dazu-Pfeif drauf. Wer Klassiker wie die Bandhymne „Angel Witch“, „White Witch“ oder „Sweet Danger“ dabei hat, kann machen was er will. Und Kevin Heybourne hat es mit seiner Band richtig krachen lassen, ein Hammergig!

F.K.Ü. hab ich mir im Hinblick auf die lange Heimfahrt geschenkt (Gig soll eh grottig gewesen sein) und NIFELHEIM ebenso. Diese scheinen auch nur einen Teil ihrer Show aufgefahren zu haben.

Fazit: Wieder ein sehr geniales Festival, was Jakob und seine Helfer auf die Beine gestellt haben. Aus den im letzten Jahr begangenen Fehlern hat man gelernt. Es gab mehr Fressbuden (Aber ohne den üblichen Festivalfrass), Dixis waren mehr vorhanden und auch sonst hat alles richtig gut geklappt. Und auf welchem Festival darf man bis 20:00 soviel Bier und anderen Alkohol aufs Gelände mitnehmen, wie man möchte? Nur hier!!!


Mein besonderer Dank geht an Khemra für die zur Verfügung gestellten Fotos!

Noch ein paar Infos, (oder auch Survivalguide) für diejenigen, die nach dem Bericht auf den Geschmack gekommen sind und nächstes Jahr auch aufs Muskelrock wollen:

- Mückenproblematik:

Im Juni ist es noch nicht ganz so schlimm mit den Mücken. Mückenschutzmittel sind aber trotzdem Pflicht. Autan scheint für die schwedischen Mücken eine Delikatesse zu sein, kauft euch also lieber vor Ort ein schwedisches Produkt.

- Anreise:

Wer mit dem Auto fahren will, hat zwei Möglichkeiten. Entweder von Rostock oder Travemünde mit der Fähre nach Trelleborg oder den kompletten Landweg über Dänemark und dann über die Öresundbrücke nach Schweden. Hat beides seine Vor und Nachteile. Die Brückenmaut kann mit Euro bezahlt werden, man bekommt dann das Wechselgeld in der Landeswährung zurück.

RyanAir fliegt sehr günstig von Düsseldorf-Weeze nach Växjö. Hat nur den Nachteil, das die Flüge immer nur Montags gehen, man muss also auch die Zeit haben. Leider weiß ich jetzt nicht, wie es in Österreich mit den Flügen aussieht.

- Alkohol:

Schnaps ist in Schweden sehr teuer, Bier liegt preislich etwas über dem Niveau in Deutschland. Man darf aber relativ viel Alkohol nach Schweden einführen, am besten man informiert sich vorab über die aktuellen Einfuhrmengen. Trotzdem sollte man das schwedische Bier mal versuchen und auch den Einkauf in einem der staatlichen Alkoholläden sollte man mal mitgemacht haben. Starköl, das es nur in den Systembolagets gibt (genauso wie Schnaps) hat ungefähr die Stärke wie normales deutsches Bier. Das Bier in Supermärkten (das aber oft sehr gut ist) hat meist so um die 2,8 Umdrehungen.

- Wetter:

Man sollte auf alle Fälle für jede Witterung gerüstet sein. Im Juni kann es in den Nächten noch sehr kalt werden.

-Einkaufen:

In Schweden haben viele Läden auch Sonntags offen, Nachschub ist also kein Problem. Lebensmittelpreise sind teilweise recht heftig. Der Zigarettenkauf in Supermärkten wie dem ICA ist ein Abenteuer für sich. Man bekommt aber auf dem Muskelrock problemlos Zigaretten an der Bar.

-Verständigung:

Die meisten Schweden (auch die Älteren) können sehr gut englisch. Deutsch ist auch relativ verbreitet, man sollte sich aber nicht darauf verlassen.

-Währung:

Schwedische Kronen sollte man nicht vorab holen sondern erst in Schweden. EC-Karten funktionieren an den (leider oft schwer zu findenden) Bankomaten problemlos, Kreditkarten werden aber auch so gut wie überall akzeptiert. (Auf dem Muskelrock selbst gilt-Nur Bares ist Wahres!) Grober Umrechungskurs 1,-€ = 10 Schwedische Kronen.

Und hier noch für alle Google Earth-User die Koordinaten des Tyrolen:


Breite: 56°50'30.34"N

Länge: 14°31'37.21"E


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