LYDIA'S GEMSTONE - Einblicke in die neue Melancholie!

Text: Reini
Veröffentlicht am 07.08.2010

Wir schnappten uns LYDIA'S GEMSTONE Sprachrohr Markus Keimel, luchsten dem Mann noch schnell zwei Hörproben vom kommenden Album "The New Melancholy" ab, dürfen obendrein hier auch das von Simon Goritschnig gestaltete Coverartwork, sowie die Trackliste des Albums präsentieren und geben den Weg frei für einen informativen und detailierten Small Talk mit LYDIA'S GEMSTONE Sänger/Gitarrist Markus Keimel:

Hi Markus, LYDIA’S GEMSTONE existieren jetzt auch schon seit vier Jahren, aber so wie es derzeit aussieht, seid ihr nur mehr Dein Bruder Christian und Du – richtig?

Markus: Hallo Reini. Ja, irre wie schnell die Zeit vergeht. Also, der Kern der Band bestand vom ersten Tag an aus mir und Christian. Wir haben beide Tonträger zu zweit geschrieben, arrangiert und aufgenommen, treffen alle Entscheidungen und daran wird sich auch nichts ändern.

Ist es zu zweit überhaupt möglich live aufzutreten, weil lt. Eurer Facebook Page soll eine komplette Tournee noch Ende Sommer 2010 bekannt gegeben werden. Behelft ihr euch da mit Session Musikern? Darf man vielleicht schon ein paar kleine Details über die Tour verraten?

Markus: Naja, zu zweit geht das natürlich nicht. In den vergangenen Jahren waren wir immer als Trio unterwegs. Da die Songs der neuen Platte allerdings viel gitarrenlastiger sind und dir zwei Gitarren viel mehr Spielraum ermöglichen werden wir dieses Jahr erstmalig zu viert auf der Bühne stehen. Die Tournee im Herbst/Winter betrifft ja nur Österreich...das heißt es werden so ziemlich die selben Stationen bespielt wie in den vergangenen Jahren...Nächstes Jahr geht es dann ins Ausland. Speziell nach Deutschland.

Noch so ein Paradoxon, welches ich entdeckt habe – der so genannte Pyromantic Sound, wie charakterisiert ihr denn jetzt genau, also ich würde sagen, dass eine gesunde Portion Melancholie, sowie der Hang zum Theatralischen Euch doch wichtig ist oder?

Markus: Pyromantic Sound, Melancholic Gemrock...diese (Wort)Spielereien lieben wir einfach. Auch um Leute die so verkrampft und zwanghaft nach einer Schublade für uns suchen noch mehr zu verwirren ;)

Melancholie und der Hang zum Theatralischen...Wenn du solche und speziell diese Dinge mit Lydia's Gemstone assoziierst hast du Lydia's Gemstone und unsere Philosophie verstanden. Denn das ist was Lydia's Gemstone ausmacht. Das ist was uns als Menschen ausmacht. Davon ist nichts Klischee oder gekünstelt...Wir leben das.

Nach Eurem – sagen wir mal – Anfangs bzw. Findungsphasen Album „No Endorphins Added“ aus dem Jahre 2008 steht ja so wie es aussieht im Winter 2010/2011 ein neues Full Length namens „The New Melancholy“ ins Haus – logisch, dass jetzt jeder Künstler bei einem neuen Produkt von Reifeprozess, Weiterentwicklung etc. redet, ihr sicher auch oder?

Markus: Klar, redet jeder Künstler darüber. Oftmals werden Entwicklung und Weiterentwicklung aber meiner Meinung nach verwechselt. Bei Bands die 20 Jahre im Business sind wird das Wort Weiterentwicklung manchmal auch schon mit Integrieren von ein paar Samples oder sonstigen Elementen und Fragmenten verwendet. Ich hoffe Ihr versteht was ich meine.

Bei "TNM" ist rauszuhören das wir betreffend musikalischer Qualitäten, Songwriting, Arrangements etc. einfach einen riesigen Schritt nach vorne gemacht haben. Es wird jeder spätestens dann verstehen wenn die Scheibe veröffentlicht ist. Alles klingt reifer, detaillierter und viel mehr auf den Punkt gebracht. Aber Fortschritt hin oder her...Hauptsache ist für mich das es vielen Leuten gefällt.

Aufgenommen wurde ja „The New Melancholy“ in Hannover, erzähl mal etwas über die Umstände, wo wie, mit wem usw. usf…

Genau, eigentlich in einem kleinen Vorort namens Algermissen. Wir haben da im Jangland Studio aufgenommen und die Platte mit Studioinhaber Lars Oppermann produziert.

Location sowie Atmosphäre waren für die Aufnahmen eines Albums names "The New Melancholy" nahezu perfekt. Weit und breit nichts als Felder und fast direkt vorm Studiogebäude ein Friedhof.

Auch die Leute waren ausgesprochen nett, die Arbeitsweise mit Lars super entspannt und das Bier (Falkenfelser) der Hammer...im Gesamten also eine emotianal sehr intensive Zeit die ich nicht missen möchte und die mir sicher lange in Erinnerung bleiben wird.

Stormbringer.at durfte in „The New Melancholy“ ja schon hinein schnuppern, ich würde die beiden zum Probehören zur Verfügung gestellten Songs gerne ein wenig diskutieren mit Dir – ich schreib meine Eindrücke, Du die Antworten, konträre(n) Meinungen etc…

Fangen wir mit "Noir“ an

    Dieser Hang zum theatralischen, das dominante Keyboard und die betörende, aber auch verzweifelte Stimme von Dir, dazu gen Schluss der leichte Psychopart mit dem Sprechgesang und Geschrei im Hintergrund, klingt für mich wie ein Musical Beitrag für die Nervenheilanstalt – und das ist jetzt komplett ernst und durchaus positiv aufzufassen…

    Markus: Nach dieser Formulierung merke ich das du unsere Musik bzw. diesen Song zu 100 % verstanden hast. Ich möchte dem jetzt eigentlich gar nichts mehr hinzufügen außer, dass es eine meiner absoluten Faves auf dem Album ist.


"Karmagaddon“

    weit beschwingter, fröhlicher, obwohl diese bewusst zur Schau getragene Melancholie nach wie vor überall durchschimmert, großartiger Refrain, der weder im Kitsch versinkt, noch anbiedernd wirkt, aber trotzdem sofort hängen bleibt.

    Markus: Fröhlicher ist mit Sicherheit die falsche Wortwahl (obwohl ich weiß was du meinst). Denn Fröhlichkeit findest du eher noch bei Tschaikowsky als auf diesem Album. "Karmagaddon" ist im Vergleich dieser beiden Tracks einfach härter, rhythmischer und etwas neutraler.

Ich würde jetzt einmal so frank und frei behaupten, dass ihr in Österreich mit Eurer ureignen Mixtur aus (grob umschrieben BITTE!) Alternativ Einflüssen, leichtem Gothic und dieser spürbaren Dosis an Melancholischem Rock ziemlich alleine und einzigartig dasteht, was es wohl auch erschweren wird zu vernünftigen Auftritten zu kommen, oder?

Markus: Ganz gut beschrieben finde ich. Nur das dieses Mal viel deutlicher unsere Wurzeln im Metal erkenntlich sind. Als einzigartig dazu stehen ist doch etwas Großartiges. Mich ehrt es, days auch du diese Ansicht vertrittst.
Ich bin voll und ganz der Meinung das eine Band bzw. ein Musiker folgendes braucht um erfolgreich zu sein: Wiedererkennungswert, Eigenständigkeit (Individualität) und Qualität.

Na ja, mit Konzerten ist es ab und an nur deshalb etwas schwieriger da die meisten Veranstalter für meinen Geschmack viel zu genrespezifisch organisieren. Ich hoffe das wird sich in Zukunft ein bisschen bessern zumal ich so manches Scheuklappendenken wirklich abgrundtief verabscheue.

Ich fände es doch klasse mehrere Musikrichtungen an einem Konzertabend zu sehen. Erstens wäre es für die Leute abwechslungsreicher und zum zweiten bringt es dem Veranstalter auch mehr Leute. Also, wo ist das Problem???

Die Labelsituation müssen wir noch ansprechen, ist ja erklärtes Ziel für „The New Melancholy“, hat sich da schon was entwickelt, oder ist das auch ein Grund, warum TNM erst im Winter erscheinen wird?

Markus: Ich möchte da noch nicht all zu viel verraten. Wir sind mit einigen Labels seit Monaten am Verhandeln. Es wird sich zeigen für welches wir uns entscheiden. Beruhigen kann ich allerdings..."The New Melancholy" wird im Winter 2010 erscheinen.

Markus gibt's noch was, dass Du gen Schluß loswerden möchtest

Hallo Stormbringer-Leserschaft, ich hoffe ich konnte euch noch etwas neugieriger auf "The New Melancholy" machen bzw. euer Interesse für Lydia's Gemstone wecken und bestärken.

Besucht uns doch mal im Internet myspace.com/lydiasgemstone bzw. facebook.com/lydiasgemstone

...last but not least natürlich danke fürs lesen ;)
Yours, Markus & Lydia's Gemstone

Noch mal Danke, dass Du Dir die Zeit für dieses Interview genommen hast!

Keine Ursache, ich danke für die interessanten Fragen!


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