15.09.2016, Salute, Weiden in der Oberpfalz

Storm Crusher Festival 2016 - Preday

Veröffentlicht am 23.09.2016

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Wir sind Strombringer und wir bringen euch den verdammten Strom! Volt, Ampere, volle Ladung und direkt ins Gehirn bis es dampft und nur mehr Brei übrig ist – ein Strom-Crush fürs vermoderte Cerebrum und wenn es da sogar ein Festival gibt, das sich den Kirchhoffschen-Gesetzen annimmt, dann ist es nur mehr als logisch, dass wir unsere besten Elektriker losschicken, um als Aufsichtspersonen beizuwohnen. So machen sich unsere Mistress Anthalerero und unser Aggro-Terrier auf in die bayrische Oberpfalz, um ins Auge des Sturms zu blicken – ja richtig erkannt: Wir sind Stormbringer und wir bringen den Sturm! Und auch das „Storm-Crusher-Festival 2016“ ist vor uns nicht sicher! Hier gibt es drei Tage Krawall und Eskalation zum Sparpreis bei hochkarätigem Line-Up und entspannter Atmosphäre – alles was das Herz aus schwarzem Stahl begehrt und so wohnen wir auch schon dem Preday im Salute Rock-Club, irgendwo im Nichts der Oberpfälzer-Pampa bei – wenn, dann schon das volle Programm! Hier gibt es heute mit RISING STORMANTIPEEWEESPELLBOUNDIRON KOBRA und STALLION die richtige Aufwärmpackung, für die folgenden beiden Festivaltage, die es noch richtig in sich haben werden. Der Salute-Rock-Club präsentiert sich als kleine flauschige, kuschelige Location mit angenehmem Biergarten, in dem sich zwischen den einheimischen Aborigines das grimmig aussehende Kuttenvolk tummelt – aber eigentlich wollen beide nur ihren Gerstensaft schlürfen und so kommt es wohl zu der ein oder anderen skurrilen Begegnung, bevor es um 18:00 Uhr mit dem Opener in der familiären Location losgeht mit den nächsten Experten in Sachen Elektronenfluss – RISING STROM oder so… Vorher noch physikalisches Wissen zur Meisterung der bevorstehenden Aufgabe: Es gilt allgemein: In einem Knotenpunkt eines elektrischen Netzwerkes ist die Summe der zufließenden Ströme gleich der Summe der abfließenden Ströme.

RISING STORM: 
Die Lokals kennt kein Schwein – zumindest niemand, der von weiter entfernt angereist ist – obwohl die Rock-Kombo schon seit 1983 mit ihren blueslastigen Rock-Riffs, denen man einen generelle Beeinflussung durch Lemmy „Gott“ Kilmister und Vertretern der Stoner-Welle (man denke wieder einmal an die übermächtigen KYUSS) unterstellen darf. Doch ein Plagiatsvorwurf ist dies bei Gott (oder an was auch immer man glaubt – Iä! Iä! Cthulhu! Fhtagn!) keiner, denn RISING STORM wissen ihre wohldurchdachte Mischung aus Heavy Rock-Attitüde und Wüstensandriffs gekonnt in Szene zu setzen und zeigen sich als cooler Opener, der die Stimmung auf das kommende Festival optimal einpendelt. Härtegrad langsam steigern und ab jetzt darf geprügelt werden… Grunz grunz! [- Laichster -]


RISING STORM - Rock-Elektriker bei der Arbeit.

ANTIPEEWEE:
PeeWee – ja wenn du den Spitznamen hast, dann bist du wahrscheinlich was ganz Besonderes aus der Waldorf- oder Baumschule, mit einem ausgeprägten Aufmerksamkeitsdefizit, respektive Hyperaktivitätsstörung. Nur gut, dass die Abensberger sich keine Tabletten verschreiben lassen und vollgepumpt über die Bühne holpern, sondern ihrer ungezähmten Energie freien Lauf lassen und mit ihrem Thrash-Brett den Brückenschlag zwischen alten ANTHRAX-Killern (noch vor unsäglichen Verbrechen wie „For All Kings“!) und moderner Thrash-Atomwaffenvernichtung im Stil von HAVOK oder MUNICIPAL WASTE ohne Probleme meistern. Hier scheppert es zum ersten Mal richtig im Gebälk des Salute-Club und das auch verdientermaßen, den ANTIPEEWEE sind eine Live-Wucht die straight von der Bühne in die Kauleiste prügelt! Hail Cthulhu! Reckt alle Tentakel zur Ehrerbietung den Sternen entgegen – Fhtagn! [- Laichster -]


ANTIPEEWEE - Thrashweeeeeeeee! 

DEATHRONATION:
Hail Grumpy-Cat! Hail Morgenlaune! Hail (nichts für ungut meine deutschen Freunde) paniertes Schnitzel mit Schwammerlsoße! Hail Satan! Aus dem Äther der Zwischenwelten entsteigen DEATHRONATION und prügeln uns die Gehirnmasse zurück in unseren Geburtskanal – schlechte Laune als große Kunst und nebenbei nageln wir noch Hamster, Mäuse, Ratten, Katzen, Hunde und sonstige Kleinviecher im Namen unseres gehörnten Meisters an die Wand! Ein Death-Thrash-Schlagbohrer an der Schläfe, ohne Gnade – DEATHRONATION sind das Premiumgerät aus dem gut sortierten Fachhandel. Grunzt, sägt, ballert und erzeugt unweigerlich das Verlangen, sofort dem ungebremsten Zorn auf eigentlich eh alles freien Lauf zu lassen – fahrt zur Hölle ihr unwürdigen Würmer! Hail! Hail! Hail DEATHRONATION! [- Laichster -]


DEATHRONATION - nageln hauptberuflich Stubentiger an die Wand.

SPELLBOUND:
Es gibt nietenbewehrten Todesthrash und es gibt METALLICA-Kuschelthrash (Braucht effektiv kein Schwein!) und SPELLBOUND bewegen sich irgendwo dazwischen. Nicht zu hart, so dass Mama sich das auch noch mit anhören kann, aber auch nicht zu lahm, dass einem der Arsch einschläft – grauenhaft dieses Kribbeln. Heute ist das auch wieder so, man zockt sich elegant und souverän durchs Set, richtig reißen tut es mein canides Gehör aber nicht sonderlich und die Zähne fletschen muss man dabei auch nicht sonderlich. Ok, man wedelt vielleicht mit dem Terrier-Schwanz (ja, der überm Hundearsch) im Takt, aber mehr passiert da eigentlich auch nicht. Das Publikum sieht das etwas anders als meine Wenigkeit – gut ich fress dann halt doch lieber die Blutwurst als das Tofuwürstchen. Ultima ratio: etwas mehr Aggressivität würde den etwas lahmenden SPELLBOUND auf der Bühne bestimmt nicht schaden… sorry, nothing but the truth! [- Laichster -]


SPELLBOUND - Thrash, what else?

IRON KOBRA:
Nachdem ein Terrier auch einmal äußerln muss, darf nun die peitschenschwingende Anstandsdame übernehmen. Cthulhu gebe, dass unserem Laichster draußen niemand ein Tofuwürstchen anbietet – ein kurzer Nahrungsmittelcheck ergab, dass die im Doppelpack im Gebäck befindlichen Bräterzeugnisse tierischer Natur sind, wie es sich gehört – denn sonst würde sich der Bedauernswerte fühlen wie im Angesicht einer todesbringenden Kobra. Im Bann einer IRON KOBRA befand sich indes auch die tobende Menge im Club – amtlicher pure trve fuckin' Heavy Metal peitschte das Publikum zu Höchstleistungen, sodass keinerlei Antrieb der Mistress mehr nötig war. Dazu ein paar Becher Bier, und schwuppdiwupp wurden die ersten Crowdsurfer im Club gesichtet (nun gut, von „surfen“ konnte man hier nicht sprechen, höchstens von kurz hinaufgehoben und herumgetragen werden...) und wenig später tummelten sich die außer Rand und Band befindlichen Zuseher nicht nur vor, sondern auch auf der Bühne, wo sie unter den Kobras, die ihre schwermetallischen Giftzähne ganz gewaltig tief ins Fleisch bohrten, nach Herzenslust mitposen und mitgrölen durften. Kuttenlose Untermetaller sind nicht würdig, diese Töne zu vernehmen! Geht heim zu Mama, wenn euch die IRON KOBRA zu bissig ist! [-Anthalerero-]


IRON KOBRA - Trveness und Alkohol.

STALLION:
Rise and Ride! Kajalgeschwängerte Piraten- und Musketierromantik schwingt mit, wenn STALLION mit Highspeed losgaloppieren. Exakt und ohrengefällig, aber daneben mit genau der richtigen Dosis an Ecken und Kanten und einem Schuss Rotz – die Baden-Württemberger machen eigentlich alles richtig. Auch der Terrier, inzwischen gefüttert und angeleint, klopft mit seinem Schwänzchen im Takt und ist lediglich durch das hyperaktive Stageacting (ADHS-Therapeuten reiben sich die Hände!) sichtlich irrtiert. Nur mit Müh und Not kann der Redaktionsköter davon abgehalten werden, seinem Jagdtrieb, geschürt durch das deutlich härtere Vorprogramm, nachzugeben. Eventuell ist's auch das mordsmäßig abgehende und lautstark mitgrölende Publikum im Salute, dessen Innentemperaturen sich nur noch dank mobilem Klimagerät im erträglichen Bereich bewegen, das unseren Aggroterrier unruhig werden lässt – Schützengräben sind ihm wohl doch lieber als die offene Konfrontation mit dem spitzen, kräftigen Organ des Sängers. Die Zuchthengste gingen durch und bestiegen ganz ungeniert die Gehörgänge der Anwesenden – über die Stutenbissigkeit der anwesenden Damen im Angesicht der „Wild Stallions“ ist allerdings nichts überliefert... [-Anthalerero-]


STALLION - Kreeeeeeeeeiiiiiiiiiiiiiiiiisch! 

Somit verabschieden wir uns vom mittlerweile in Bier und stickiger Luft untergehenden Salute-Club und pilgern zu unserer Schlafstätte, um uns auf das morgige Stahlgewitter am ersten Tag des „Storm Crusher Festivals 2016“ vorzubereiten – der Patronengurt muss bestückt werden, das Feldmesser geschliffen, die MP44 durchgeputzt und der Stahlhelm ein letztes Mal adjustiert werden. Wir sehen uns an der Front, im Dreck des Schützengrabens, zwischen Blut, Gedärmen und Leichen. Und wenn ihr mit uns durch Stacheldraht und Granattrichter robben wollt, dann trefft uns morgen an der Demarkationslinie (zum Frontbericht geht es in Bälde hier) und wir führen euch durch die Hölle des musikalischen Krieges!


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