10.11.2016, Arena, Wien

OPETH & SAHG

Text: Lee | Fotos: Björn Franck
Veröffentlicht am 17.11.2016

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Im Falle von SAHG bestätigt sich, dass nicht von oben, sondern aus dem Norden alles Gute kommt – zumindest was Metal angeht sind die nordischen Weiten immer ein guter Tipp. Aus Bergen in Norwegen kamen nun also als Opener vor OPETH die Herren von SAHG auf die Bühne. Bereits vor gut gefüllter Halle in der Arena konnten sie den Abend eröffnen – irgendwann zwischendrin meinte Olav Iversen, dass wohl weder den einen noch den anderen Song (den sie als nächstes spielen könnten) irgendjemand im Publikum kennt, doch SAHG kamen gut an. Bei Spitzensound und offensichtlich professionellem Auftreten auch keine Kunst!


Mit dem neuen Album „Memento Mori“ – mit diesem Titel passend zum Herbst im September released – sind SAHG nun auf Tour, bekannt sein könnten sie dem Metalhörer aber durchaus aus anderen Konstellationen. Die momentane Besatzung rund um Olav Iversen ist noch nicht besonders lange gemeinsam unterwegs, mit SAHG und den (Ex-)Mitgliedern lässt sich aber beispielsweise AUDREY HORNE oder WARDRUNA verbinden und Tony – am Bass – war früher bei HEAVY DUTY (NOR). Allesamt keine Frischlinge auf der Bühne, was man bei der Performance sofort merkt.

Oft werden SAHG unter Doom Metal gelistet, gerade mit dem neuen Album – zu hören zum Beispiel bei dem Song „Sanctimony“ – hört man aber schon sehr viele Näherungen zum Psychedelic Rock raus.

Wer THE SWORD oder CANDLEMASS gerne hört, könnte an SAHG auch Gefallen finden. Live auf alle Fälle kurzweilig und eine gute Einstimmung zu OPETH.


                                                             

 

OPETH sind eine dieser Bands, die es nicht nur schaffen eine unfassbare Menge an Menschen zu jedem Konzert zu ziehen – nicht nur aus Wien in diesem Fall, sondern auch aus den angrenzenden Ländern kamen die Fans in Scharen –, sondern OPETH kriegen es auch jedes Mal wieder hin, die „neuen“ Fans, die erst seit Kurzem auf die Band abfahren sowie die „alten“ Fans, die OPETH schon über Jahre treu sind, zu begeistern. Eine so gut durchmischte Setlist kriegt man selten kredenzt – eine perfekte Mischung aus älteren Songs und Tracks vom neuesten Album.


Ende September haben OPETH das nunmehr zwölfte Studioalbum released, „Sorceress“, und mit dem gleichnamigen Song eröffneten sie das Konzert in der Arena, ein eingängiger Song, der die lauschende Masse gleich in die richtige Stimmung versetzte.

Aus Gesprächen im Publikum wurde klar, dass es tatsächlich viele Leute gibt, die erst mit den Alben „Pale Communion“ und „Sorceress“ auf den OPETH-Zug aufgesprungen sind.

Mittlerweile sind OPETH ein Synonym für wunderbaren Prog, das war mal anders – aber das ist das Schöne an Bands wie OPETH, man kann die Entwicklung der Band und ihrer Musik sowohl auf den Alben als auch bei den Live-Konzerten am eigenen Körper – oder besser am eigenen Gehör – miterleben. Rund um Mikael Åkerfeldt hat sich einiges verändert seit der Gründung der Band, aber nicht zum Schlechteren, wie sich nach dem Konzert in Wien mal wieder so gut wie alle einig waren.


OPETH sind keine der Bands, die das Publikum halb taub und verschwitzt in einem Adrenalin-Rausch zurücklassen, OPETH gehen unter die Haut und nisten sich im Kopf ein, dieses Konzert wird noch Wochen nachwirken.

Setlist (wie immer ohne Gewähr):

  1. Sorceress
  2. Ghost Of Perdition
  3. Demon Of The Fall
  4. The Wilde Flowers
  5. Face Of Melinda
  6. In My Time Of Need
  7. Cusp Of Eternity
  8. The Drapery Falls
  9. Heir Apparent
  10. The Grand Conjuration

Encore:
      11. Deliverance


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