03.02.18, Maimarktgelände Mannheim, Mannheim

DROPKICK MURPHYS & FLOGGING MOLLY & GLEN MATLOCK

Text: fg | Fotos: fg
Veröffentlicht am 06.02.2018

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Zuerst der Drop, dann der Kick und zum guten Schluss das Murphy. Das klingt wie Feuer, Wasser, Erde und Luft: die Elemente, die zum Leben notwendig sind. Oder aber, wie die umgekehrte Reihenfolge der Zündstufe einer Rakete. Aber der Reihe nach. In kurze Worte gefasst, Energieausschüttung bis in die Schwerelosigkeit des Universums im Kopf oder auch darüber hinaus. Endorphine, die den ganzen Körper durchsprudeln, als gebe es kein „Danach“ mehr. Und diese Endorphine mussten ordnungsgemäß, wie es der Körper einem abverlangt hatte, verarbeitet werden.

Was lag also näher, als mitzugrölen, zu singen, sich einen „abzupogen“ oder vor Glückseligkeit still und stumm in einer Ecke zu stehen und einfach zu genießen. Von alledem gab es reichlich Zuhörer im Publikum. Man hat nach Konzertende nur in die Gesichter der Menschen schauen müssen, um diese Glückseligkeit, die Zufriedenheit, nicht zu verwechseln mit Genugtuung, mit anderen Worten das Abschalten vom Alltag zu sehen. Einfach genial. Solche Konzerte sind Perlen und Party zugleich, Alkohol floss auch reichlich, denn irgendwoher muss die Energie für solch eine „Party“ schließlich kommen. Ok, zugegebenermaßen, es mag Nörgler gegeben haben, die mit einer allzu hohen Erwartungshaltung zum Konzert angereist sind. Aber das wäre Nörgeln auf hohem Niveau. Diese Nörgler waren ganz sicher in der Minderheit. Dass diese Musik ziemlich gute Unterhaltung ist, ist auch nicht erst seit diesem Abend bekannt.

Zu zwei Konzerten machten die DROPKICK MURPHYS in Deutschland Station. Dementsprechend vollgepackt war die Maimarkthalle in Mannheim. Überraschenderweise, man kann dies ruhig zugeben, war die Musik sehr gut ausgesteuert. Dies machte sich vor allen Dingen darin bemerkbar, dass sich die Töne der Geige bei FLOGGING MOLLY sehr deutlich bis in die hinteren Regionen der Halle ausbreiteten und hörbar waren. Das ist bei einem vergleichsweise leisen Instrument, gemeint ist die Geige, nicht immer so der Fall ist. Aber zurück zum eigentlichen Thema, die DROPKICK MURPHYS. Diese Band aus Boston könnte auftreten wo sie wollte, denn sie beherrschen das Themenfeld Liveparty bis in sämtliche Fasern ihres Körpers. Da würde es keine allzu große Rolle spielen, ob die Location groß oder klein ist. Man hat den Eindruck, dass die DROPKICK MURPHYS nicht sich selbst feiern und somit als „abgehoben“ erscheinen.

Nein, das Gegenteil ist der Fall. Es wird mit den Fans eine Punk-Rock-Folk-Fun-Party mit Herz und Hirn zelebriert, die sich getrost ausdrücken lässt, ihresgleichen zu suchen und zu finden. Die Mischung macht hier wohl den Unterschied. Ob es an der ungewöhnlichen Instrumentierung liegen mag? Neben der gewöhnlichen Rockausrüstung (Bass, Gitarre, Schlagzeug) standen Banjo, Tin Whistle und Akkordeon für die folklastigen Elemente. Selten so etwas erlebt.

Setlist (ohne Gewähr):
Intro: The Foggy Dew (Sinead O'Connor song)
The Lonesome Boatman
The State Of Massachusetts
Famous Or Nothing
The Gang's All Here
I Had A Hat (Traditional Cover)
The Boys Are Back
Rebels With A Cause
Going Out In Style
First Class Loser
Gonna Be A Blackout Tonight
Blood
Time To Go
Johnny, I Hardly Knew Ya
Rose Tattoo
Sunday Hardcore Matinee
Paying My Way
Prisoner's Song
The Outcast
Barroom Hero
You'll Never Walk Alone (Rodgers & Hammerstein Cover)
Caught In A Jar
The Hardest Mile
I Fought The Law (The Crickets Cover)
Out Of Our Heads

Encore:
The Boys Are Back
Until The Next Time Skinhead On The MBTA

Encore 2:
I'm Shipping Up to Boston
My Way


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