03.03.2018, Luxor, Köln

Platzangst bei OBITUARY

Veröffentlicht am 08.03.2018

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OBITUARY, Death Metal-Urgesteine aus Tampa (Florida), sind wieder in Europa unterwegs.
Also bietet sich natürlich an, sich den Tourauftakt im Luxor in Köln anzuschauen.

Pünktlich zum Abpfiff der Fußballbundesliga ging es mit einem alten Schulfreund mit dem Auto Richtung Domstadt.
Nach einem Smalltalk und der netten Stimme des Navigationsgerätes merkten wir, dass wir irgendwie nicht in der richtigen Luxemburger Straße angekommen sind, sondern mitten in einem ruhigen Wohngebiet standen.

Trotz dem unfreiwilligen Umweg und einer großen Einparkaktion (ich kann trotz Park Distance Control nicht gut parken) sind wir am Club angekommen. Natürlich war der Abend restlos ausverkauft. Da es kalt war, sind wir direkt rein, haben unsere Pressekarten geholt und erstmal ein Bier zu uns genommen. Wir beide waren erstmals hier im Luxor und waren negativ von den Getränkepreisen überrascht, 3,80 € für ein 0,33 l Flaschenbier war schon eine Ansage! Ich persönlich habe Clubs in fast ganz Deutschland kennengelernt, aber fast 4,00 € für ein kleines Bier fand ich schon hart. Ja, es waren 0,50 € Pfand inklusive, aber dennoch ist das ein fast utopischer Preis.

Um etwa 18:45 Uhr bestiegen die Hagener (Raum Dortmund) STILLBIRTH die Bühne. Mir war die Band vorher unbekannt und ehrlich gesagt ... so richtig beeindruckend fand ich sie nicht. Übles Gegrunze (also Text ist quasi keiner vorhanden), zügiges Geknüppel - das zog sich rund 40 Minuten so hin. Einziger Lichtblick: die Jungs spielten allesamt oben ohne und mit derselben Badehose. Zudem ist das musikalisch, außer das Grunzen, recht nett. Anmerken sollte man, dass sich der Bassist mit seiner Aussage "Köln ist Scheiße, ich wohn' in Düsseldorf" nicht gerade Freunde gemacht hat. Das sind Witze, die verstehen Kölner nicht und die wollen Kölner auch nicht - es gab vereinzelt "Pfui"- und "Buh"-Rufe. Glücklicherweise hielt sich das in Grenzen, aber wenn man als kleine Band die Möglichkeit hat, sich mit OBITUARY zu präsentieren, dann sollte man solche Sprüche vermeiden. Weitere alte Schulfreunde (Olaf, sei gegrüßt!) fanden diesen Witz auch nicht gerade super. Zu Olaf und Stefan (mein Beifahrer) sollte gesagt werden, dass wir drei mit ein paar anderen damals in der Schule gemeinsam mit Metal angefangen haben und fast durchgehend der Metallinie treu geblieben sind. Damals waren wir 13, 14 - heute alle etwas über 40 - das ist 'ne Leistung!

Nach einer recht kurzen Umbaubause, in der ich bemerkt habe, dass mein auf dem Shirt aufgeklebter Fotopass weg war, ging es weiter mit EXMORTUS. Das Quartett aus Kalifornien spielt zügigen, tollen Thrash Metal - Marke "Old School". Die Leute vor der Bühne - es war wirklich hoffnungslos überfüllt - hatten sichtlich Spaß. Ständig hatte ich nasse Haare, die mir ins Gesicht peitschten. Das gehört aber zu einem solchen Abend dazu.

Innerhalb kürzester Zeit war der Gig auch vorbei und ich sagte zu Stefan, dass wir zum Sportstudio wieder zu Hause sind. Wir hatten erst 20:20 Uhr und der Headliner OBITUARY machte sich bereit für den ersten Gig der großen Europa-Tour.

Das Luxor platzte wirklich aus allen Nähten. Versuche, wieder nach vorne in den Fotograben zu kommen, schlugen fehl. Hätte ich auf Toilette gemusst, wäre das derselbe Weg gewesen - diese waren links neben der Bühne. Ich fand es eng, viel zu eng!

"Redneck Stomp" eröffnete den Gig der Death Metal-Giganten gefolgt von "Sentence Day". Wie bisher bei allen OBITUARY-Gigs die ich erleben durfte - der Sound war erste Sahne, da passte alles. Es folgten Songs wie "Turned Inside Out", "Brave", "Dying" oder der absolute Klassiker als letzten Song, "Slowly We Rot". Die Menge war begeistert und beeindruckt wieviel Energie die "alten Herren" aus Amerika immer wieder mitbringen. Leider war es erst 22 Uhr und der Abend war bereits beendet, auch wenn alle auf ihre Kosten kamen.

Außer die in meinen Augen etwas ungünstige Location war der Abend ein voller Erfolg.

Setlist OBITUARY:

- Redneck Stomp
- Sentende Day
- Visions In My Head
- Chopped In Half / Turned Inside Out
- Find the Arise
- A Lesson in Vengeance
- Brave
- Dying
- No
- ´Til Death
- Don´t Care
Zugabe :
- Turned To Stone
- Straight To Hell
- Slowly We Rot


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