11.04.2019, Rockhouse-Bar, Salzburg

JUNGLE ROT + ULTRA-VIOLENCE + SCÄVENGER + DEAD KNOWLEDGE

Text: Anthalerero | Fotos: Anthalerero
Veröffentlicht am 16.04.2019

» Hier gehts zur Galerie...

Aus Metal Thrashing Madness wird Metal Madness – aber keine Sorge, der Veranstaltungs-Klassiker für die Salzburger Thrasher wird nicht aufgegeben! Im Gegenteil, erweitern die Veranstalter der Reihe ihr Programm und bringen uns in diesem Zuge auch die Todes-Maschinerie von JUNGLE ROT in die Rockhouse-Bar. Und die Metalheads der Mozartstadt folgten dem Ruf und erschienen zahlreich zum proklamierten Abriss.


Die heimischen Todesgroover von DEAD KNOWLEDGE eröffneten den Reigen der Zerstörung und gaben dem Publikum gleich einmal eine feste Breitseite an sägenden Klängen auf die Birne. Für den Fünfer mit hochmotiviertem Sänger, der die bereits zahlreichen Besucher mit unendlich scheinender Energie anbrüllgrunzkeifte und beim letzten Song vor Begeisterung sogar das Mikro wegwarf, schien die Bühne in der Bar fast ein wenig zu klein, so agil wie sich die Truppe gab. Zwischen heftigen Thrash-Eruptionen und lässigem Groove gaben DEAD KNOWLEDGE eine extrem starke Vorstellung, die die Leute gleich zu Beginn des Abends so richtig anheizen konnte und bereits für den ersten kleinen, aber rabiaten Moshpit sorgte. Die Burschen brauchen dringend wieder eine größere Bühne!


Noch kein Barthaar, aber schon so aggro drauf – SCÄVENGER, ebenfalls aus dem Umkreis von Salzburg stammend, haben wohl den Stahl schon mit der Muttermilch aufgesogen und scheißen uns nun die sprichwörtlichen Ketten vor die Füße. Tempo! Vollgas! Abriss! Abartige Raserei am Schlagwerk und Hochgeschwindigkeitsgitarrenaction im durchaus technisch orientierten Geböller, dazu ein paar groovende Passagen und beherztes Gerülpse aus unschuldig aussehenden Gesichtern – die Zuschauer strapazierten dazu ihre Nackenwirbel nach Kräften und ließen sich sogar zu einem wilden Circlepit hinreißen. Die Buben wirkten vielleicht, wohl bedingt durch Nervosität, in den Ansagen ein wenig gehetzt, doch konnten mit ihrer sympathischen Art und ihren reichlich rabiaten Klängen die Leute kräftig für die beiden Hauptgänge des Abends anheizen.


Verschnaufpause gab es jedenfalls keine, denn auch bei ULTRA-VIOLENCE (der Name ist Programm!) wurde wieder der Highspeed-Hammer geschwungen. Die körperlich kleinen Italiener erzeugten eine umso größere Soundwand, die die inzwischen ordentlich warmgelaufenen Zuschauer zu Höchstleistungen hinsichtlich Moshpits animieren konnte. Holzhacken auf musikalische Art – immer feste drauf! Derber, rollender Thrash mit Todes-Einschlag trat einem mitten in die Magengrube, pumpte die Luft hinaus und pure Aggression hinein – das wilde Gewirbel in der Bar sprach Bände. Klar, wirklich originell ist die Sache nun auch nicht, doch als Feierabend-Schädelspalter machten ULTRA-VIOLENCE ihre Sache perfekt!


Wer zu diesem Zeitpunkt noch aufrecht stehen konnte und seine Nackenwirbel noch nicht im Säckchen herumtrug, der konnte sich anschließend zu JUNGLE ROT mit Freude den Schädel abschrauben. Stumpf ist Trumpf lautete die Devise, als die Ketten des musikalischen Panzers mit Macht über das Salzburger Publikum hinweg bretterte. Die Amis ließen nichts anbrennen und holzten sich mit Wonne durch ein tightes Set, das vielleicht nicht gerade mit viel Bühnenlicht, doch dafür mit umso mehr Lautstärke glänzte. Das hämmernde Todesblei böllerte einem schier die Birne weg und zermatschte die kümmerlichen Reste der Kadaver, die von den todesverachtenden Moshpits (so wilde Action sah man in der Bar nur selten!) übrig geblieben waren. Das war einfach nur ein Abriss mit Ansage, den JUNGLE ROT da lieferten. Präzise wie ein Bolzenschussgerät, das dir die zerrenden Riffs direkt in den Schädelinnenraum drückt.
 

In welchem Zustand sich die Metalheads nach dieser vierteiligen Breitseite an todesgurgelnden Klängen nach Hause schleppten, braucht an dieser Stelle wohl nicht mehr erwähnt zu werden. Und es steht fest, dass ein Gutteil der an diesem Abend Anwesenden, sich auch zum nächsten Brutalo-Happening am gleichen Orte wieder einfinden werden. Ein kleines Schreiberlein, mit deutlichem Ziehen im Halsbereich, wird es sich jedenfalls nicht nehmen lassen, auch beim nächsten Krawallalarm von Metal Madness wieder dabei zu sein!

Bilder des Abends findet ihr außerdem bei Images Of Pain And Pleasure.


ANZEIGE
ANZEIGE