29.08.2019, Escape Metalcorner, Wien

Date the Escape

Text: Gregor Eder | Fotos: Gregor Eder
Veröffentlicht am 07.09.2019

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Letzten Donnerstag begab es sich, dass ich mich einmal wieder im Escape einfand um ein gewisses Spektakel zu begutachten, zu welchem ich eingeladen wurde. Das Line Up zeigte sich sehr grindcorelastig, was ja an sich nicht so meine absolute Lieblingsrichtung ist, jedoch versteckten sich die Veranstalter mit ihrer Band STALKER als Opener darunter und da jene gute Bekannte von mir sind und ich sie noch nie live gesehen hatte wurde es Zeit.

 

Kaum im Escape angekommen begrüßte ich erst einmal den wehrten Kollegen Willi Winter und fand mich unten beim Tontechniker Nino del Carlo (EWIGFROST) ein, welchen ich die Woche zuvor am KALTENBACH OPEN AIR als Gitarren-Tech versorgen durfte. Mit diesem Dude hinterm Pult kann man sich ziemlich sicher sein, dass der Sound schon sitzen wird! Da jener schon mit dem Soundcheck beschäftigt war begann ich einmal meine Kamera einzustellen bis dann die Beschallung startete.

 

STALKER:

 

 

Die ganz frisch in diesem Jahr gegründete D-Beat /Punk/ Metal Band bestehend aus Florian H. (Drums), Florian T. (Bass/Backing Vocals), Florian K (Guitar/Backing Vocals) und Richie G (Guitar/Vocals, Ex-Squirtophobic), betrat mit ihrer Nonne in Gasmaske (Sister Emilia) die Bühne und begannen damit die Bühne mit ihrer Radioaktivität zu verseuchen. Aus Spaß scherze ich immer, dass sie sich auch Richie und die 3 Flos nennen hätten können, doch bei dieser Meldung verziehen die 4 mittlerweile nur das Gesicht.

Begonnen wurde mit einem ohrenbetäubenden gewollten Feedback, welches in heftiger Drescherrei mündete. Der Sound war gewohnte Escape-Qualität und die Anwesenden begutachteten die Männer bei der Zerlegung. Kurz zwischen den Songs meldete Richie, dass die Band heute ihren CD-Release feierte und legte direkt darauf einfach mit dem nächsten Song nach. Mein Favourite bisher ist „Heralds Of Doom“ zu welchem es auch schon feine T-Shirts gibt. Da zum Schluss noch „Zugabe“ gerufen wurde, fragte Richie wieviel Zeit sie noch hätten und meinte auf die Antwort des Technikers, dass sie die Zugabe in drei Minuten durchdrücken würden. Schlussendlich wurde dann ein neues Stück aus dem Proberaum, welches doch etwas länger als 3 Minuten war, vorgetragen und die Tullner Band verließ unter brauchbarem Applaus die Bühne.

 

BAMBULKYNE DOBRODRUZSTVA :

 

 

Die folgende Band war mir nicht bekannt und ehrlich gesagt weiß ich nicht wirklich viel über die Band an sich zu berichten, da alle Informationen über die Band nur in tschechischer Sprache verfügbar sind und ich jene leider nicht beherrsche, obwohl ich etwas von ihr einst in der Volksschule gelernt habe. Dies sei auch komplett egal, da es reicht, sie als die fertigen Tschechen von BAMBULKYNE DOBRODRUZSTVA zu bezeichnen. Der Gore`N`Roll war musikalisch recht ok, doch definitiv nicht der Hinkucker der Band. Das was sofort heraus stach war der in ein Kleid gehüllte Sänger, welcher wie wild durch die Leute rannte, am Boden herumkroch und sich sonst auch ziemlich ähnlich wie Iggy Pop oder GG Allin verhielt. Wie ich mir gedacht hatte dauerte es nicht lang, bis das interessante Individuum seine Hüllen fallen lies und in seiner puren Nacktheit durch das Lokal hüpfte und in sein Mikro grunzte. Ich weiß nicht ob das Escape schon so etwas gesehen hat, zumindest habe ich es jetzt in dieser Lokalität einmal bildlich festgehalten:

 

 

In edler Manier verabschiedeten sich die Tschechen dann mit ihren blanken Hintern bei der Crowd, was ich natürlich auch festgehalten habe! :

 

 

PORNTHEGORE :

 

 

Halbwegs erholt von der Absurdität der Tschechen stand ich dann vor doch mittlerweile bekannten Gesichtern. PORNTHEGORE sind eine absolut fertige Gore/Pornogrind Band, welche weiß wie sie die Meute versorgt. In ihren Verkleidungen wird nur so dahingegrindet, egal ob in 69 Position:

 

 

oder währenddem der Bassist für einen Blowjob genötigt wird:

 

 

oder gerade Tierfutter an einen Auserwählten verfüttert werden soll:

 

 

oder die Nippel gerade etwas Luft brauchen:

 

 

oder der Sänger der ersten Band zum Triangelsolo gerufen wird:

 

 

Die Truppe bringt gekonnt Bewegung ins Volk!

 

BRUTAL SPHINCTER :

 

 

Nach dieser kleinen Verbildlichung von PORNTHEGORE kommen wir nun zu der Band BRUTAL SPHINCTER, welche sich mit ihrer Absurdität halbwegs in Grenzen hielt. Neben dem Partygrind der Partie war ein besonderer Hinkucker die wirklich abartige Bassgitarre des Belgischen Bassisten:

 

 

Ansonsten handelte es sich um brauchbaren Grindcore, welcher genauso abgefeiert wurde wie der zuvor vorgetragene. Die wunderbaren Liedtitel wie beispielsweise „Raped By Elephants“ [Anm. d. Red.: Coverversion des Grindcore-Klassikers von TORSOFUCK?], „Prohibit Anime“ oder „Analhu Akbar“ führten zu großer Erheiterung bei den Anwesenden, sowie bei mir. Man muss schon etwas beinander sein um Derartiges zu feiern, doch manchmal da gibt es so Tage, da kommt so etwas genau richtig. Nichtsdestotrotz hatte die BRUTAL SPHINCTER-Party dann auch ihr Ende und das Grand Finale wartete auf uns.

 

Um mich noch kurz mit einem guten Gerstensaft zu laben, sprang ich an die Bar und bestellte mir eine Runde „High Octane“, das Bier der HERREN von EWIG FROST! Der feine Tropfen verkürzte mir die Wartezeit während des Line-Checks und das Bier direkt vor der Nase des Sängers der dazugehörigen Band zu vernichten war auch ein eigener Genuss. Ewig Prost!

 

 

SERRABULHO :

 

 

Den Schlussakt des Abends sollten die Portugiesen des Party-Grind Quartetts  SERRABULHO vollbringen. Nach einem recht interessanten Intros, welches auch den Donauwalzer enthielt, erschien die Truppe in ihren Verkleidungen und begann ihre Tracks vorzutragen. Während des Line-Checks war ich so gut wie alleine vor der Bühne, doch kaum hatte die Band gestartet fand sich doch ein recht beachtliches Publikum vor den Portugiesen ein. Kurz darauf liefen die Fans schon mit ihren Händen über ihrem Kopf durch die Gegend und feierten das Vorgetragene. Mich hatte die Müdigkeit zu diesem Zeitpunkt schon etwas gefasst und daher observierte ich die Mischung aus Party-Mukke und Grindcore gemütlich von der Bar aus.

 

Nachdem das Gemetzel vorüber war, machte ich mich auf in meinen Nachtdienst und verschwand nach einer Verabschiedungsrunde in die Nacht!

 

Somit ein Dankeschön für einen doch recht aufregenden Donnerstag, welchen ich auf Grund der visuellen und auditiven Eindrücke sicherlich nicht so schnell vergessen werde.


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