24.09.-25.09.2021, frei.raum St. Pölten, St. Pölten

STP METALWEEKEND 2021 DAY 1 REPORT

Text: Gregor Eder | Fotos: Gregor Eder
Veröffentlicht am 01.10.2021

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STP-METALWEEKEND DAY 1 REPORT :

Meine Damen und Herren,
es ist mir eine Ehre euch vom vergangenen Wochenende berichten zu dürfen, da es der absolute Hammer war. Nach der durch Corona ausgelösten Wartezeit waren die düsteren Kuttenträger Niederösterreichs schon sehr hungrig auf eine fette Ladung an Bands und genau dieser Hunger wurde von 24.09.-25.09. im FREIRAUM STP gestillt.

Schon bei meiner Ankunft war die Location gut mit Menschen gefüllt und bekannte Gesichter wuselten nur so in der Gegend herum. Da ich sehr knapp vor Beginn der ersten Band des Abends vor Ort aufschlug, machte ich mich eilig auf zur Bühne, von welcher unser allseits beliebter Metal-Kabarettist Richard Metfan schon den Abend verbal einleitete:

Kaum hatte Richard die Anwesenden begrüßt und seine Freude über das stattfindende Event kundgetan, räumte er die Bühne für den musikalischen Opener des Abends.

VOID CREATION:

Ich war schon sehr gespannt, was die fünfköpfige Truppe aus Wien so liefern würde, da ich es leider bisher noch zu keinem Konzert der Band geschafft habe. Ein Bekannter beschrieb mir die Band vor Kurzem als „deftig erdigen Death“ und daher war ich gespannt, was da auf mich zukommen würde.

Das Publikum wurde von der Band sehr freundlich begrüßt und kurz darauf flogen die Fetzen! Die Saitensektion hämmerte mit den schön deftigen Beats der Drums dahin und Sänger Oliver brachte seine mächtige Stimme zu Gehör. Die seit 2006 bestehende Truppe lieferte während ihrer Stagetime saftigen Old-School-Death-Metal, vermengt mit einigen Thrash-Metal-Passagen.

Jedenfalls weckten VOID CREATION das Publikum gut auf! Nach dem wirklich starken Set hatte man einfach Lust auf weiteres „Headbang-Material“.


FEARANCY:

 

Die vorhin erwähnte Lust wurde nach einem kurzen Umbau und der gewohnt feinen Anmoderation gestillt. Die aus Hartberg kommende Band FEARANCY hat dieses Jahr mit „Daemonium“ ein sehr feines Album veröffentlicht und nun war es an der Zeit, die Truppe einmal live unter die Lupe zu nehmen. Das Melodic Death Metal Quartett betrat motiviert die Bühne und konnte sich dabei an einer guten Menge an Anwesenden erfreuen, welche sich in Wechselwirkung wenige Minuten darauf über die heftigen Klänge freute.

Benji lieferte an den Drums gewaltig ab, während Phil (Guitar) und Dorni (Bass) eine interessante Mischung aus Thrash- und Groove-Metal lieferten. Max schrie sich dabei die Stimme aus dem Leib und hatte seinen Spaß mit der Crowd. Der Gesamtsound war schon sehr massiv und auch die generelle Performance der Band war sehr stark.

Wenn wir schon beim Gesamtsound angekommen sind, dann ist es nur würdig und recht den Tontechnikern des Abends ein Lob auszusprechen! Allen voran Niitro von EWIG FROST, welcher den Großteil der beiden Abende wirklich feine Arbeit geleistet hat.

Zurück zu FEARANCY! Die Show war wirklich sehr mitreißend und die Songs sind für Melodic-Death-Metal mit brauchbar heftigen Rhythmen versehen. Die Crowd war nun gut aufgewärmt um richtig zu Sache zu gehen.
 
INTERREGNUM:

 

Von den Hartbergern ging es dann weiter zu den Grazern! INTERREGNUM pflügen mit ihrem Viking/Death Metal schon seit 2006 durch die Lande und meine Vorfreude auf die Band war sehr groß. Kris und Stefan lieferten wie gewohnt ihre harten Riffs, während Joey mit seinen heftigen Vocals die Crowd anschrie.

 

Ich habe die Truppe schon einige Male live sehen dürfen und muss sagen, dass man diesmal sehr gemerkt hat, dass sie die Bühne so richtig genießen. Die Drums waren wie immer on Point, die Gitarrensoli liefen wie geschmiert und auch die Vocals machten gut Druck.

Nicht nur ich, sondern auch die noch etwas gewachsene Crowd, genoss die mächtige Show bevor es an der Zeit war die Lokalmatadore ans Werk zu lassen.  

EPSILON:

 

EPSILON sind aus der österreichischen Metal-Szene einfach nicht mehr wegzudenken. Das seit 2003 dahinmetzelnde Quintett betrat schon unter Applaus die Bühne und begann mit sichtbar großer Freude das Heimspiel an.

Schon mit den ersten paar Songs brachte die Band den Großteil der Anwesenden zum Headbangen. Freaky und Mecki gaben mit Gitarre und Bass Vollgas und Meister Mimmler (Vocals) lief energiegeladen die Bühne auf und ab, während er die Lyrics mit gewaltigem Druck zu Gehör brachte.

Nach ein paar Songs erklärte Benjamin (Vocals), dass dies sein letzter Gig mit EPSILON sei. Das Publikum war kurzzeitig etwas still, bis der Sänger gen Backstage deutete und jemanden auf die Bühne rief. Der „Jemand“ war kein Anderer als der ehemalige Sänger Josh. Miteinander zelebrierten die beiden Sänger ein paar „Althadern“ der Band und es stellte sich die Frage ob nun Josh wieder mit im Team sei. Diese Frage wurde nach den gemeinsamen Songs gelöst, da beide Sänger die Bühne für den nun wirklich neuen Sänger räumten.

Was soll man sagen….  Josch war gut, Meister Mimmler war auch schon eine Gewalt, gemeinsam haben die beiden auch sehr fein abgeliefert, aber was darauf vom neuen Sänger geliefert wurde, legte nochmal eine Schippe drauf. Der sich auf Youtube simpel Mr.A nennende Musiker lieferte deftigste Vocals ab und begeisterte nach dem „Sängergewirr“ nochmals die Crowd.

So haben EPSILON es nicht nur geschafft einen feinen Gig zu spielen, sondern auch viele überraschende Momente zu verbauen, welche das Gesamte noch großartiger gemacht haben.  


THEOTOXIN :

 

Nach der gewaltigen Ladung an Energie, welche von EPSILON auf die Crowd losgelassen wurde, war noch lange nicht Schluss. Als nächstes erwartete uns die Wiener-Black-Metal-Gewalt namens THEOTOXIN. Die Lichter der Bühne verdunkelten sich und die mit Corpsepaint bemalten Musiker zogen in den „Bühnenkrieg“.

Die 2016 gegründete fünfköpfige Band ist für ihre heftigen Blast-Beats und düsteren Songs bekannt und als der Weihrauchgeruch durch den frei.raum zog wusste jeder Anwesende, dass es gleich nochmal heftig aufs Fressbrett geben würde.

Kaum hatte die Band angefangen zu spielen, sah man einige wallende Mähnen durch die Luft schwingen und ich selbst habe mir mein Genick ziemlich ruiniert, nachdem ich mit dem Fotografieren fertig war. Die Riffs sind absolut düster, Flo ist an den Drums ein absolutes Biest und Ragnars Vocals könnten zum generellen Sound einfach nicht besser passen.

Mitunter habe ich auch mein absolutes Lieblingsfoto des Abends bei THEOTOXIN geschossen:  

Ich habe den ganzen Gig absolut genossen und das abschließende Cover von MARDUK`S „Frontschwein“ hat mich dann absolut vom Hocker gehauen. Mein Genick war auf jeden Fall für den Abend bedient und auch die Crowd sah nach dieser Zerlegung absolut zufrieden aus.

3 TAG NIMMA GACKN GWESN :

 

Auch wenn die vorherigen Bands schon vollends zufriedenstellen musiziert hatten, dass MWE wäre nicht das MWE, wenn der erste Abend nicht auch noch von einer schön grindigen Grind-Core-Band vollendet werden würde.

Dieses Jahr wurde diese Ehre der Band 3 TAG NIMMA GACKN GWESN zuteil. Diese wundersame Truppe besteht aus dem Bua an der Gitarre, Miserere am Bass, dem Pförnter an den Vocals und dem Kultur Referent Prof. Kot. Natürlich hatte die Truppe auch ein eigene Toilette für die Bühne mitgebracht, auf welche schon einige Fans mit einem Klobesen bestückt warteten.

Um 00:10 begann die Band mit ihrer Darbietung. Wie euch bei der Listung der Mitglieder aufgefallen ist, fehlt der Mannschaft ein Schlagzeuger und so wurden die Drums simple als Playback eingespielt. Zu diesem Track gab es ziemlich klassischen Grind-Core mit verhältnismäßig wenigen Pigaqueals.

Zwischen den Songs verlas der Kultur Referent Prof. Kot seine Gedichte. Mit der Erlaubnis des Referenten selbst, darf ich euch zum Abschluss dieses Reports folgendes Gedicht mit auf den Weg geben:

Steppenbrand am Rosettenrand (Ein Arsch fängt Feuer) by Globus Frei nach Ingo Baumgartner:

Ein Baum fängt Feuer Im Bett da wär ich gerne…
Doch!:
Durchfall malt zur braunen Stunde, zündet Flammen, ja ich singe.
Brandgeschehen ohne Wunde.
Feuer fängt des Anus Ringe,
Glut nagt scheinbar an dem Loch.
Freuen sollt mich scharfes essen,
Doch es wird im Körper Wüten,
Jemand muss den Darm behüten.
Doch es ist bereits zu spät
Da der Ring in Vollbrand steht.
Das Chili werd ich nicht vergessen.

Die weisen Worte des Prof.Kot :

Mit diesen wunderschönen Worten und den heftigen Klängen von 3 TAG NIMMA GACKN GWESN endete der erste Tag des STP Metal Weekend 2021. Ein Großteil der Feierwütigen zog dann noch weiter in das legendäre UNDERGROUND. Ich war schlussendlich von diesem feinen Abend schon genug bedient und zog mich zurück um am folgenden Tag ebenso wieder zu 100% dabei zu sein.

Was am 25.09. in St. Pölten so abging lest ihr dann Morgen!


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