28.09.2021, Rockhouse-Bar, Salzburg

SKRAECKOEDLAN + INSTANT KARMA

Veröffentlicht am 30.09.2021

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Vielleicht ist es für ein kleines Schreiberlein an der Zeit, das wohlbekannte Postkastl wieder im Rockhouse Salzburg zu installieren, denn von den bisher 21 verbrieften (beziehungsweise besuchten) Shows dieses sehr spät gestarteten Konzertjahres, fanden ganze 11 in Bar oder Saal des altbekannten Wohnzimmers statt. An einem lauen frühherbstlichen Dienstag im September sollte es (an diesem Tag sogar mit kollegialer Foto-Begleitung!) nicht anders sein – wo anders sollte man dem Auftritt von SKRAECKOEDLAN (Anm. d. Red.: Gesundheit!) aus Schweden lauschen, als an ebendiesem generalverdächtigen Orte? Exakt. Zu den Schweden mit dem unaussprechlichen Bandnamen („If you can pronounce our Bandname, you'll get 10% off on the Merch Table – if not, you pay 10% extra!“ scherzte die Band selbst) gesellten sich auch noch die heimischen Locals INSTANT KARMA, mit ihrem zweiten Auftritt seit der Zwangspause.


Dass es dabei für INSTANT KARMA anfangs mit ein paar Schnitzern noch nicht so ganz rund lief und der Sound zu Beginn noch etwas schwächelte, war dem Vierer aus Salzburg nachzusehen – es dauerte nicht lange, da entwickelte die Geräuschkulisse dann aber den Bumms, den die knackigen Alternative-Klänge verlangten. Sänger Alex konnte einmal mehr mit seinem klaren, kraftvollen Organ glänzen, das von Schlagzeuger Chris' Backings wunderbar harmonisch unterstützt wurde. Zwischen fluffigen, ohrwurmigen Melodien und treibenden, streckenweise - gerade was das neue, in der Coronazeit geschaffene Material anging - überraschend ruppigen Titeln, fielen INSTANT KARMA bei den nicht übermäßig zahlreich erschienenen Besuchern auf fruchtbaren Boden und konnten lauten und anhaltenden Applaus für sich verbuchen.


Die Schweden von SKRAECKOEDLAN sahen aus, als wären sie direkt aus einer Hippie-Kommune ausgebrochen und sorgten mit ihrem John-Lennon-Gedächtnis-Look für kurzes Schmunzeln – entpuppten sich dann aber schnell als ganz und gar nicht blumig-eingeraucht, sondern vielmehr mit ordentlich Schub im Karton. Irgendwo zwischen fuzzigem Rock und abgefahrenem Prog bereiteten die Schweden den Zuschauern mit tiefergelegten Gitarren ein schmackhaftes musikalisches Gebräu, das dankbar aufgesogen wurde. Dass die Lyrics mit kryptozoologischem Bezug (der sich auch in den großartig schrägen Cover- und Shirtmotiven widerspiegelte) in kehligem schwedischen Idiom vorgetragen wurden, störte niemand unter den Anwesenden – diese lüfteten nämlich zu den stabilen Klängen von SKRAECKOEDLAN ausgiebig die Matten, zuckten mit Wonne durch die Bar und spendeten den motivierten Schweden ausgiebigen und verdienten Szenenapplaus.

Dienstagabend, eine Bar, zwei Bands – da konnte nichts schiefgehen. Einfach einen gemütlichen Abend zwischen entspannten Leuten, guter Musik und dem ein oder anderen Kaltgetränk genießen – so ist das Leben schön.
 

Mehr Fotos der beiden Bands findet ihr bei Images Of Pain And Pleasure.


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