05.11.2022, Club Skullcrusher Dresden, Dresden

MACBETH + Special Guests DISBELIEF + PANZERKREUZER + DETHRONED

Veröffentlicht am 22.11.2022

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Bereits 2020 sollte die Thüringer Ostmetal-Legende MACBETH in den heiligen Hallen des Dresdner Skullcrusher Heavy Metal Vereins aufspielen. Allerdings musste das Konzert wegen Corona zwei Mal verschoben werden, und die Geduld der Karteninhaber wurde auf eine harte Probe gestellt.

Doch am 5. November 2022 war es dann endlich so weit. Das Skullcrusher öffnete seine Pforten zur langen Metalnacht und die Besucher strömten mehr als zahlreich in die kleine Location am Rande der sächsischen Landeshauptstadt. Ob des mittlerweile seit 1985 aktiven Hauptacts bewegte sich der Altersdurchschnitt der aus dem gesamten Bundesgebiet angereisten Fans natürlich deutlich jenseits der Vierzig. Nichtsdestotrotz war auch das ein oder andere jüngere Gesicht im Publikum auszumachen.

In der Merchandise-Strecke hatte sich neben den Bands auch der Sonderbeauftragte in Sachen Ostmetal und Labelbetreiber von German Democratic Recordings, Hendrik Rosenberg, einquartiert, um CDs und Aufnäher (u.a. aus der Ostmetal-Patch-Schmiede Phenomena Art & Design des Autors) an die Frau und den Mann zu bringen. Natürlich war hier erst mal ein kleiner Plausch mit dem Betreiber der Ostmetal.de-Website und der Ostmetal.de-Facebook-Gruppe angesagt. Ebenso wie ein paar anregende Gespräche mit dem MACBETH-Bassisten Hanjo Papst und den Members der Lokalmatadore PANZERKREUZER. Danach noch schnell ein Radler bei der supernetten und immer zu einem Scherz aufgelegten Skullcrusher-Theken-Crew geordert. Dann wurden auch schon die Boxen der PA und entsprechend die Ohren des Auditoriums zum ersten Mal mit fetten Hartmetall-Klängen versorgt.

 

DETHRONED

Den Anfang der Metal-Nacht machten DETHRONED, eine bitte nicht mit den gefühlten fünfzig in der Encyclopaedia Metallum eingetragenen Combos gleichen Namens zu verwechselnden lokalen Anheizer-Truppe. Die Dresdner Vierer-Formation zockt eine Mischung aus Death Metal und Hardcore und wurde vom Publikum für ihre Aktivitäten immer wieder mit entsprechend wohlwollendem Applaus bedacht. Anzumerken ist noch, dass während die beiden Axtschwinger und der Drummer ihre Arbeit überwiegend unauffällig im vorherrschenden Halb(oder eigentlich Dreiviertel)dunkel verrichteten, legte Frontmann und Shouter Clemens eine aggressive und respekteinflößende Performance hin, die der Musik absolut Rechnung trug.

Setlist DETHRONED:
Unavoidable Joy in Death
Descending into Madness
Swarm Out
One Day in Hell for Every Sin
Every Second of Sun's the Same
Tons of Pink Skin
Left in the Shame of Defeat
A Love that I once Cherished
Consumed by You
The Wolf

 

PANZERKREUZER

Nach einer etwas längeren Umbaupause starteten PANZERKREUZER ihr Heimspiel. Die aufgrund gesundheitlicher Probleme des ehemaligen zweiten Gitarristen (Alles Gute Kay!) zum Trio geschrumpfte Todesblei-Kapelle aus Dresden hatte leider mit technischen Problemen zu kämpfen. Die Monitore von Markus und Sven gaben keinen Ton von sich, so dass die Jungs sich nicht selbst hören konnten. Zudem wurde das Set erst zusammengekürzt und dann doch wieder verlängert. Immerhin konnte das todesbleierne Dreigestirn noch ihr exzellentes CARNIVORE-Cover zum Besten geben. Schlussendlich lässt sich konstatieren, auch wenn Perfektionist Markus nach dem Auftritt etwas zerknirscht ob der Probleme vor dem Skullcrusher einen tiefen Zug frische Luft in die Lungen pumpte – PANZERKREUZER haben das Beste aus der Situation gemacht und lieferten eine den Umständen entsprechend wirklich ordentliche Performance ab. Dem Publikum hat es definitiv gefallen, und so gab es zwischen den Songs und nach dem Gig entsprechend massive Beifallsbekundungen.

Setlist PANZERKREUZER:

Intro
Merkava
The War Ain't Over
Damnatio Memoriae
Sieben Jahre Krieg
Carnivore

 

MACBETH

Dann war es so weit. Unter frenetischem Jubel enterte das Erfurter Metal-Geschwader MACBETH die Bühne und ging bereits mit "Krieger" direkt in die Vollen. Die Saitenfraktion Ralf Klein (g), Alex Knopp (g), Hanjo Papst (b), Trommler Steffen Adolf und natürlich Frontmann Oliver Hippauf waren bestens aufgelegt und sorgten von der ersten bis zur letzten Sekunde des Auftritts für ordentlich Stageacting-Action auf der kleinen Bühne. Dass die Fans in den ersten Reihen der Band quasi zum Greifen nah waren, trug ebenfalls zur familiären Atmosphäre des Auftritts bei, auch wenn der Ordner zwischendurch immer mal eingreifen musste, damit das Publikum nicht plötzlich AUF der Bühne stand. Olli nahm es gelassen und performte Song für Song in stimmlich bester Verfassung. Die Setlist bot eine Reihe Stücke des aktuellen Albums "Gedankenwächter", darunter Highlights wie "Wolfskinder" und "Brandstifter". Daneben zockten Macbeth sich durch die Songgrößen ihres Backkataloges, wobei natürlich Hymnen wie "Maikäfer flieg", die Thrash-Granate "WN62" und die beiden "Stalingrad"-Parts "Kanonenfutter" und "Untergang" vom 2012er Album "Wiedergänger" nicht fehlen durften. Mit "Hunde wollt ihr ewig leben" verabschiedeten sich MACBETH schließlich unter tosendem Applaus nach einer mitreißenden Show und übergaben die Stage an die Kollegen von DISBELIEF.

Setlist MACBETH:
Krieger
WN62
Wolfskinder
Maikäfer flieg
Kamikaze
Gedankenwächter
Brandstifter
Das Boot
Stalingrad: Kanonenfutter
Stalingrad: Untergang
Hunde wollt ihr ewig leben

 

DISBELIEF

Während des Umbaus wirkte der in eine dicke Lederjacke (mit einem ebenso dicken Hoodie darunter) gepackte Frontmann Jagger ein wenig Grandpa-mäßig als er das Publikum in der ersten Reihe einzeln mit Handschlag begrüßte. Doch die Transformation zum wahren Stage-Monster erfolgte prompt mit den ersten Klängen des Set-Openers "The Waiting". Im Anschluss folgte eine Best Of-Show quer durch die Bandhistorie von DISBELIEF. Jagger kreischte, growlte, schrie und knurrte sich wie das fleischgewordene vokale Leiden durch die einzelnen Stücke und verlieh so dem Konzert eine ganz besondere, packende und unglaublich intensive Atmosphäre. Natürlich durften die großen Klassiker wie "Sick", "To The Sky", "Navigator" oder "Rewind It all" nicht fehlen. Und auch der Signature-Track "Misery" erklang noch zu vorgerückter Stunde im Zugabenblock. Am Ende des Konzertes blickten Jagger und seine Jungs dann in ausschließlich zufriedene Gesichter, und das Skullcrusher-Team konnte, nach dem die Lichter schließlich ausgingen, einen Haken an einen weiteren, äußerst gelungenen Konzert-Abend machen. Bis zum nächsten Mal!

Setlist DISBELIEF:
Intro
The Waiting
Sick
The Awakening
The Ground Collapse
The Symbol Of Death
To The Sky
Navigator
The One
Scaring Thread
Rewind It All
Ethic Instinct
Misery
For God
Soul Destructor


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