Underground von Unten - österreichische Musik gehört gehört! Vol. 24

Veröffentlicht am 23.02.2018


THUS I END (Progressive/Hardcore, Wien)

Simia Quinta

  • 1. Ascending
  • 2. Cold Souls
  • 3. Riper Fruits
  • 4. Ark
  • 5. White Eyes
  • 7. On Fire


Damit euch Lesern nur ja nicht langweilig wird, gehen wir nun nach Wien, wo wieder etwas deftigere Klänge warten: Progressive Hardcore von THUS I END. Die Überraschung folgt auch gleich auf dem Fuße, denn bei dem Vierer schreit sich Frontfrau Anni die Seele aus dem Leib, während Gitarrist Andi die Clean-Vocals beisteuert. Diese Konstellation sieht man tatsächlich nur äußerst selten und gerade bei THUS I END funktioniert sie hervorragend, denn die kräftige Stimme von Anni gräbt sich markig und mit Wucht in die Gehörorgane, während der sanfte, beinahe träumerische Männergesang einen wunderbaren Gegenpart bildet.

Allzu wild kommen THUS I END dabei meist nicht um die Ecke, aber dafür mit einem goldenen Songwriting-Händchen, das eine perfekte Balance zwischen beruhigten und treibenden Parts schafft. Die häufige Einbindung von elegischen Gitarrenläufen ins bretthart-grummelnde Riffing und der eher sparsame Einsatz von Breakdowns rücken die Wiener deutlich in die melodischere, progressive Ecke, was sich vor allem in Titeln wie „Riper Fruits“ zeigt. Aber auch im eher räudigen Bereich machen THUS I END gute Figur, was z.B. „White Eyes“ zu unterstreichen weiß. Ganz besonders hervorzuheben ist allerdings der einzige deutschsprachige Song, der die EP beschließt: „Scheuklappen“. Hier findet sich zusammen, was zusammengehört: Ein starker Spannungsbogen führt durch den nicht nur textlich wütenden Song, mörderischer Groove und atmosphärischer Einschlag verbinden sich zu einem herausragenden Titel, der lange im Gedächtnis bleibt. THUS I END sind definitiv nicht nur für Core-Jünger ein heißer Anspieltipp, da sie mit lockerer Hand den Einheitsbrei wegwischen und stattdessen eine würzige und höchst eigenständige Mischung auftischen.
- 4/5 (Anthalerero)

Gerne darf man sich bei Facebook oder Bandcamp ein bisschen über die Wiener Gruppe schlau machen und ein Video zum besten Song der EP darf natürlich auch nicht fehlen:


 


Inhaltsverzeichnis:

Seite 1: Einleitung
Seite 2: ABADDON CODEX
Seite 3: DAZE AFFECT
Seite 4: WULLEMAHA
Seite 5: THUS I END
Seite 6: DISCOPOWERBOXXX


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