Underground von Unten - österreichische Musik gehört gehört! Vol. 27

Veröffentlicht am 29.05.2018


STROBL (Instrumental/Prog Rock, Wien)
 

Ezzes

  • 1. Kustø (feat. Ferdinand Schmalz)
  • 2. Song 01
  • 3. #99
  • 4. #BR
  • 5. #42
  • 6. Zwischenspiel
  • 7. #636
  • 8. #69
  • 9. #NS


Darfs nach dem Streifzug durch die Genres auch noch ein bisschen abgefahrener Prog sein? Ja? Na dann könnten STROBL aus Wien vielleicht etwas für euch sein. Das ambitionierte, künstlerisch orientierte Projekt lotet stilistische Tiefen der verkopften Musik aus und behauptete dabei den Instrumentalrock auf die Kernelemente des Rocks zu reduzieren. Das wunderbare Promo-Paket von „Ezzes“, das Stormbringer zugespielt wurde, lässt auf Großes hoffen, zumal hinsichtlich Aufmachung und Qualität wirklich geklotzt und nicht gekleckert wurde. Durch die Kooperation mit Künstlern aus verschiedensten Kunstrichtungen wird „Ezzes“ nachdrücklich der Stempel des Außergewöhnlichen aufgedrückt, doch leider erweisen sich genau diese großen Ambitionen als Achillesferse des Albums.

Denn leider, leider vermag es die Musik nicht so ganz, die durch die künstlerische Aufmachung erweckte Erwartungshaltung zu erfüllen. Zwar lässt der zehnminütige Opener „Kustø“ noch durch das Rezitieren abgefahrener Verse aufhorchen (die Klassifikation als Instrumentalalbum ziehen wir an dieser Stelle wieder ab), in der Folge plätschern die weiteren Titel allerdings recht unspektakulär mit häufigen Anleihen aus dem Post- und Space-Rock-Sektor vor sich hin. Man merkt die Mühe und dass der Gedanke dahinter steht, eine Soundmagie ala Jimi Hendrix und Konsorten zu kreieren, verfährt sich dabei aber zu oft in Details, die das oftmals aufblitzende Potenzial immer wieder untergehen lassen. Das macht aus „Ezzes“ ein sehr schwieriges, nur schwer zugängliches Album, das sich in seiner Sperrigkeit mehr an die Hörer mit Durchhaltepotenzial richtet als an die reinen Musikgenießer. Wer mit verkopften, oftmals auch Jazzig inspirierten Soundwelten seine Freude hat, der hat bei STROBL eine Nuss gefunden, die es sich lohnt zu knacken.
3 / 5 – Anthalerero

Wessen Interesse jetzt geweckt ist, der findet weiterführende Informationen auf Homepage und Facebook-Seite der Band. Wer vorher wissen will wie STROBL nun tatsächlich klingen, der kann sich auf YouTube ein Beispiel anhören:


 


Inhaltsverzeichnis:

Seite 1: Einleitung
Seite 2: BLACK FOREST
Seite 3: FACELESS ENEMY
Seite 4: DAYUM
Seite 5: ALPHAYN
Seite 6: STROBL


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